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Halbjahresbilanz des Grenzwachtkorps (GWK): Die Anzahl der Aufgriffe bleibt auf hohem Niveau stabil

Die Aufgriffe des GWK sind in den ersten sechs Monaten im Vergleich zur
Vorjahresperiode auf hohem Niveau stabil geblieben. Indessen  wurden
deutlich mehr Ausweisfälschungen aufgedeckt. Zugenommen haben auch die
Verstösse gegen das Betäubungsmittelgesetz, hingegen ist die Menge der
beschlagnahmten Drogen rückläufig. Bei der illegalenm Migration zeichnet

sich eine weitere Beruhigung der Situation ab. Das GWK erbringt mit
seinen Erfolgen einen wichtigen Beitrag zur inneren Sicherheit unseres
Landes und nimmt gleichzeitig vielseitige Fiskalaufgaben wahr.

Tabelle siehe http://www.efd.admin.ch/d/dok/presse/mm0701/gwk.htm

1 Rückweisungen an den Grenzübergängen
Die häufigsten Rückweisungsgründe waren fehlende oder ungültige
Grenzüber-trittspapiere sowie fehlende Visa. Von den insgesamt 50'595
(53'543)  Rückweisungen erfolgten 20'992 (22'266) an der Grenze zu
Deutschland, 16'844 (15'890) zu Frankreich, 9'779 (11'270) zu Italien
und 2'980 (4'117) zu Oesterreich.

2 Übergabe an die Polizei
Aufgrund von Fahndungsunterlagen konnten 2'562 (2'281) polizeilich
gesuchte Personen an der Grenze angehalten und der Polizei übergeben
werden. Die Ausschreibungsgründe sind vielfältig und reichen von
Nichtbezahlung von Bussen bis zum Raubüberfall und Tötungsdelikt.
Weitere 3557 (3'625) Personen wurden wegen Verdachts auf kriminelle
Tätigkeit (Mitführen von Einbrecherwerkzeug oder Diebesgut, illegaler
Waffenbesitz, gefälschte, verfälschte oder erschlichene Ausweise,
gestohlene Fahrzeuge usw.) der Polizei überstellt.
Ausserdem mussten 3'991 (3'480) Fahrzeuglenker, die gegen das
Strassenver-kehrsgesetz verstossen haben, sowie 802 Personen wegen
Schwarzarbeit der Polizei übergeben werden.

3 Illegale Grenzübertritte von Asylbewerbern und Arbeitssuchenden
Die Zahl der Aufgriffe von Asylbewerbern und Arbeitsuchenden, die
versuchten, illegal in die Schweiz zu gelangen, ist seit dem Ende des
Balkankrieges mit 2259 (3'149) weiter gesunken und hat sich wieder auf
Vorkriegsniveau eingependelt. Am meisten illegale Einreisende, nämlich
1'074 (1'403), wurden an der Westgrenze, insbesondere im Raume Genf,
gestellt.
Die Angehaltenen stammen vor allem aus dem Balkan 428 [Serbien 171,
Kosovo 113, Albanien 104, Bosnien 24, Kroatien 10, Montenegro 6], aus
Afrika 500 und 316 aus Asien sowie 184 aus der Türkei.
Die Aufgriffe von Schleppern sind mit 190 (341) der Gesamtentwicklung
entsprechend ebenfalls rückläufig. Dabei handelt es sich vorwiegend um
Staatsangehörige aus der Bundesrepublik Jugoslawien 41 [u.a. 25 Serben]
sowie 27 Afrikaner, 19 Asiaten und 14 Türken.

4 Ausweisfälschungen
Insgesamt wurden 951 (874) Ausweisfälschungen aufgedeckt. Darunter sind
516 (435) Totalfälschungen, 319 (355) Inhaltsverfälschungen und 116 (84)

Blankofälschungen. Von den sichergestellten Dokumenten waren u. a. 278
(286) Pässe, 269 (304) Führerscheine, 157 (142) Identitätskarten, 143
(44) Aufenthaltsbewilligungen, 23 (24) Fahrzeugausweise und 23 (19)
Visa. Die Inhaber der gefälschten Dokumente stammten vor allem aus den
folgenden Ländern: Bundesrepublik Jugoslawien 190 (170), Italien 66
(68), Albanien 41 (27), Marokko 33 (8), Frankreich 31 (34), Mazedonien
26 (13), Algerien 18 (5), Türkei 18 (6), China 17 (34).
Gerade der Bereich der Ausweisfälschungen zeigt auf, dass die
Delinquenten professionell vorgehen und das Umfeld vernetzter und
komplexer geworden ist. Das Fälschen von Dokumenten ist meistens ein
Sekundärdelikt. Ein gefälschtes Dokument bringt häufig eine Kette von
Kausalzusammenhängen ans Tageslicht, an deren Ende ein Verbrechen oder
die Absicht dazu steht. Damit sich Personen aus dem organisierten
Verbrechen mehr oder weniger ungehindert bewegen können, legen sie sich
eine falsche Identität zu. Aufgriffe von Blankofälschungen sind
besonders wertvoll, da sie in den meisten Fällen auf gut organisierte
und professionelle Delinquenten hinweisen.
Zusätzlich zu den 951 Ausweisfälschungen stellte das Grenzwachtkorps 47
Originaldokumente sicher, welche durch Personen, denen die Dokumente
nicht zustanden, missbraucht wurden.

5 Wiederhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz
Die Zahl der vom GWK im Strassen- und Bahnverkehr sowie im
Zwischengelände festgestellten Widerhandlungen gegen das
Betäubungsmittelgesetz (BetmG) ist im Vergleich zur Vorjahresperiode von

1'667 auf 1'892 angestiegen.

Die Zollverwaltung (GWK und Zolldienst) konnten 18 kg (29) Kokain, 10 kg

(51) Heroin, 73 kg (157) Cannabisprodukte (Haschisch, Marihuana), 319 kg

(567) Khat sowie über 14'000 (39'000) Konsumeinheiten psychotropischer
Substanzen (Ecstasy, Amphetamine, LSD usw.) sicherstellen.

6 Widerhandlungen gegen das Strassenverkehrsgesetz
In 18'964 (17'236) Fällen musste das GWK wegen Widerhandlungen gegen das

Strassenverkehrsgesetz einschreiten. Es handelt sich vor allem um
Benützung von nicht betriebssicheren Fahrzeugen, Fahren in angetrunkenen

Zustand, Fahren ohne Führerausweis, Übertretungen des Sonntags- und
Nachtfahrverbots für Lastwagen sowie Überschreitung der Höchstmasse und
-gewichte.

7 Fiskalaufgaben
Nebst den grenzpolizeilichen Bereichen vollzieht das GWK im
Reisendenverkehr auch Kontrollen im Fiskalbereich. In den ersten sechs
Monaten dieses Jahres konnten 5'726 Zoll- und
Mehrwertsteuerwiderhandlungen festgestellt werden. So wurde u.a. in 187
Fällen versucht, Fleisch in Mengen von über 10 Kg und in 112 Fällen mehr

als 5 Liter alkoholische Getränke mit über 15% (= Schnaps, Likör) sowie
in 110 Fällen über 25 Liter alkoholische Getränke bis 15% (= Wein usw.)
zu schmuggeln. Bei 707 Schmuggelfällen betrug der Warenwert über 2000.-
SFr. Ebenfalls wurde in 47 Fällen versucht, lebende Tiere abgabenfrei
und ohne Kontrollen in die Schweiz zu schleusen.
Zudem verkaufte das GWK über eine halbe Million Autobahnvignetten.

8 Rettungswesen
Im ersten Semester 2001 haben die Angehörigen des GWK in 124 Fällen
Spontanhilfe geleistet (z.B. Sofortmassnahmen bei medizinischen
Notfällen, bei Verkehrsunfällen, Rettung von Personen aus Gewässern und
im Gebirge, Beteiligung mit Lawinenhunden bei der Suche nach
Lawinenopfern etc.). So wurde in 57 Fällen erste Hilfe vorgenommen und
in 41 Fällen die Alarmierung veranlasst. In 40 Fällen wurde innerhalb
einer organisierten Rettung mitgeholfen.

Weitere Auskünfte:
Hanspeter Wüthrich, Chef Grenzwachtkorps, Zentrales Kommando
Grenzwachtkorps
Tel 031 / 322 65 35; Fax 031 / 322 65 54
Rodolfo Contin, Stab, Zentrales Kommendo Grenzwachtkorps
Tel 031 / 323 34 21, Fax 031 / 322 65 54

Eidgenössisches Finanzdepartement EFD
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