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Frühjahrestagung 2001 von IWF und Weltbank

PRESSEMITTEILUNG

Frühjahrestagung 2001 von IWF und Weltbank

Am 29. und 30. April findet in Washington die gemeinsame
Frühjahrestagung 2001 des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der
Weltbankgruppe statt. Im Zentrum der Sitzungen des Internationalen
Währungs- und Finanzausschusses (IMFC) und des Entwicklungsausschusses
stehen die Konditionalität der Kreditvergabe durch den Währungsfonds,
die Strategie der Weltbank für Länder mittleren Einkommens sowie die
Fortschritte in der Umsetzung der Initiative zugunsten der
hochverschuldeten Entwicklungsländer.

Die schweizerische Delegation umfasst die Bundesräte Kaspar Villiger
(Delegationsleiter) und Pascal Couchepin sowie Jean-Pierre Roth,
Präsident des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank. Der Anlass
bietet wie immer eine sehr gute Gelegenheit für Kontakte mit Vertretern
des IWF, der Weltbankgruppe, der schweizerischen Stimmrechtsgruppe sowie
weiterer Staaten.

Im Mittelpunkt der Beratungen des IMFC (29. April) stehen die Gestaltung
der Konditionalität von IWF-Programmen sowie die Arbeiten zur Stärkung
des internationalen Finanzsystems. Beim Thema Konditionalität wird die
Frage diskutiert, inwieweit der Detailliertheitsgrad der
wirtschaftspolitischen Auflagen des Währungsfonds verringert werden
sollte. Insbesondere in Bereichen, die nicht zum Kernmandat des IWF zu
rechnen sind, hat sich die Zahl struktureller Auflagen über das
vergangene Jahrzehnt stark erhöht. Die beabsichtigte Vereinfachung der
Konditionalität der Kreditvergabe durch den Währungsfonds zielt darauf
ab, dass strukturelle Bedingungen nur dann gesetzt werden, wenn sie
kritisch für das Erfüllen der makroökonomischen Ziele des jeweiligen
wirtschaftspolitischen Programms sind. Weitere wichtige Themen sind die
bessere Ausrichtung der Tätigkeiten des IWF auf Finanzmarktfragen sowie
auf die Krisenprävention, die Implementierung von international
anerkannten Standards und Kodizes in den Bereichen der nationalen Geld-,
Finanz-, und Fiskalpolitik sowie die bessere Einbindung des
Privatsektors in die Vorbeugung und Bekämpfung von Finanzkrisen.

Abstecher ins Silicon Valley

Vor der IWF-Frühjahrestagung lässt sich Bundesrat Kaspar Villiger im
Silicon Valley über neuste Informationstechnologien und Entwicklungen im
E-Business informieren. Er wird begleitet von Vizekanzlerin Hanna Muralt
Müller sowie einer Delegation von Beamten aus verschiedenen
Departementen, die sich mit E-Government befassen. Ziel der Reise ist es
auch, sich vor Ort darüber zu informieren, was den Erfolg dieser
Wirtschaftsregion ausmacht und inwiefern daraus Lehren für die
Verbesserung des Wirtschaftsstandortes Schweiz gezogen werden können.
Die Informationsreise findet auf Initiative und Einladung der Swiss
American Chamber of Commerce statt.

Als Hauptthemen des Entwicklungsausschusses sind die Strategie der
Weltbank für die Länder mittleren Einkommens sowie die Initiative
zugunsten der hochverschuldeten Entwicklungsländer (Heavily indebted
poor countries, HIPC) traktandiert. Weitere Themen betreffen die
Stellung von Handelsfragen in der Entwicklungspolitik, die sogenannten
globale öffentliche Güter, verstärkte Massnahmen gegen HIV/AIDS sowie
Richtlinien zum Schuldenmanagement und zu nationalen Insolvenzverfahren.
Die Fortschritte bei der Umsetzung der HIPC-Initiative werden
voraussichtlich an einer gemeinsamen Tagung des Entwicklungsausschusses
mit dem IMFC diskutiert. Gegenstand der Beratungen wird vor allem die
mittel- und langfristige Sicherung der aussenwirtschaftlichen
Tragfähigkeit der Entwicklungsländer sowie die Modalitäten der
Entschuldung konfliktbefallener Länder sein.

Den Tagungen des IMFC und des Entwicklungsausschusses geht traditionell
die Sitzung der Zehnergruppe voraus (29. April). Dabei geht es um die
Berichterstattung und die Abstimmung der Standpunkte unter den elf
wichtigsten Industriestaaten bezüglich der oben erwähnten Themen.
Usanzgemäss wird an dieser Sitzung auch über den Verlauf der Beratungen
im Rahmen der G-10-Stellvertreter orientiert, unter anderem über den
Bericht einer Arbeitsgruppe, die das Krisenmanagement von grossen und
komplexen Finanzinstitutionen untersucht hat.

Auf den Internetseiten des IWF (www.imf.org) und der Weltbankgruppe
(www.worldbank.org) finden sich eine Fülle von offiziellen Informationen
zur Frühjahrestagung.

EIDG. FINANZDEPARTEMENT
Presse- und Informationsdienst

Auskunft: Giorgio Dhima, Eidg. Finanzverwaltung, Tel. 031 322 60 48

Weiterführende Informationen zu aktuellen Medienmitteilungen finden Sie
im "Hot Spot" auf unserer Website: www.efd.admin.ch.

11.4.2001