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Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

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Jahresbericht 2000- Wirksamkeit interner Kontrollsysteme

Pressemitteilung

Jahresbericht 2000- Wirksamkeit interner Kontrollsysteme

Die Verwaltung arbeitet sorgfältig, kostenbewusst und professionell. Zu
diesem Schluss kommt die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK), die
allerdings in Einzelfällen auch feststellen musste, dass den Geboten der
Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit zu wenig Rechnung getragen wurde. Die
EFK konnte durch ihre Prüftätigkeit wiederum Einsparungsmöglichkkeiten
in zweistelliger Millionenhöhe ausfindig machen.

Bei den Prüfungen muss immer wieder festgestellt werden, dass den
Belangen der internen Kontrollsysteme zu wenig Beachtung geschenkt wird.
Wirksame interne Kontrollsysteme können zwar weder arglistige Handlungen
noch eine unwirtschaftliche und unzweckmässige Mittelverwendung restlos
verhindern, vermindern jedoch die diesbezüglichen Risiken nachhaltig.

Im Berichtsjahr konnte eine gewichtige Revisionspendenz aus früheren
Jahren, nämlich bei der Pensionskasse des Bundes, aufgearbeitet werden.
Damit kann die Jahresrechnung zum ersten Mal nach über zehn Jahren
vorbehaltlos durch das Parlament genehmigt werden.

Über zwei besondere Vorkommnisse wollte die EFK mit der Information der
zuständigen Behörden nicht bis zum Abschluss des Prüfungsverfahrens
zuwarten und erstattete sowohl der Finanzdelegation der eidg. Räte als
auch den zuständigen Departementsvorsteherinnen und dem Chef des Eidg.
Finanzdepartementes Meldung. Es handelte sich um eine Veruntreuung in
der ETH Zürich und um zu hohe Bundesbeiträge im Asylbereich.

Die EFK hat Arbeitsgruppen geschaffen, um die gemeinsamen Aufgaben mit
den kantonalen Finanzkontrollen nach einheitlichen Kriterien zu prüfen.
Entsprechend ihrem Anspruch, die Fachführerschaft im Bereich der
Finanzaufsicht über die öffentlichen Verwaltungen wahrzunehmen, wird sie
sich nicht nur für die Ausbildung der Finanzinspektorate und kantonalen
Finanzkontrollen engagieren, sondern auch Aufgaben bei
Fachorganisationen, Weiterbildungsinstitutionen und internationalen
Veranstaltungen wahrnehmen.

Die EFK pflegt regelmässige Kontakte mit ausländischen Rechnungshöfen.
Einen gezielten Erfahrungsaustausch über Methoden und Standards pflegt
die EFK mit den Rechnungshöfen von Deutschland, Österreich, Frankreich,
England und Holland.

Die fortlaufende Modernisierung der Verwaltung und die Einführung
moderner Füh-rungsinstrumente erfordern eine Fortentwicklung der
Finanzaufsicht. Die EFK muss weitere Anstrengungen unternehmen, um
Lücken in der Aufsicht zu schliessen und Wirtschaftlichkeitsprüfungen zu
einem tragenden Pfeiler ihrer Prüftätigkeiten auszubauen. Bei der
Umsetzung des verfassungsmässigen Auftrages, welcher die Prüfung der
Wirksamkeit der Bundesmassnahmen fordert, will die EFK einen wichtigen
Beitrag leisten. Auch die Weiterentwicklung der Prüfansätze und
Prüfmethoden stellen eine Herausforderung für die EFK dar.

Diese gewachsenen Herausforderungen können nur durch qualifiziertes
Personal angenommen werden. Die EFK will als eine attraktive
Arbeitgeberin mit herausfordernden Aufgabenstellungen auf dem
Arbeitsmarkt auftreten.

Die EFK überprüft stichprobenweise allein im Bereich der Staatsrechnung
ein jährliches Finanzvolumen von je rund 50 Milliarden Franken Ausgaben
und Einnahmen. Der gesamte Informatikbereich der Bundesverwaltung ist
einer umfassenden Reorganisation unterzogen worden, deren Umsetzung noch
nicht abgeschlossen ist. Die EFK setzte deshalb einen Schwerpunkt auf
diesen Bereich. Sie konzentrierte sich bei ihren Prüfungen auf die
Zusammenarbeit mit den Dienststellen, Leistungsempfängern und
Leistungsbezügern im Informatik- und Telekommunikationsbereich, auf das
bedürfnisgerechte Funktionieren der Prozesse und den effizienten Einsatz
der Führungsinstrumente. Die EFK zieht eine sicherheitsbezogene Bilanz
über die Einführung des Standard-Buchhaltungsprogrammes SAP/R3 in der
Bundesverwaltung. Sie hat zudem zuhanden des Bundesrates Stellung
genommen zum Bericht des Eidgenössischen Finanzdepartementes betreffend
Sicherheitsmassnahmen im Informatikbereich.

Die EFK setzte weitere Schwerpunkte bei der Prüfung der Staatsrechnung
und der Jahresrechnungen der acht Bundesämter mit Leistungsauftrag und
Globalbudget (FLAG), die Wirksamkeit der internen Kontrollen, die
Aufsicht und Kontrolle von AlpTransit, die Expo.02, die kantonale
Finanz-aufsicht im Fiskalbereich des Bundes sowie die Auswirkungen der
Verselbstständigung im ETH-Bereich, im Sozialversicherungsbereich das
Bundesamt für Sozialversicherungen, die Arbeitslosenversicherung und die
Aus-gleichskassen der Arbeitgeber. Anhand von ausgewählten Projekten hat
die EFK eine umfangreiche Wirksamkeitsprüfung der schweizerischen
Entwicklungszusammenarbeit in Ecuador und Peru durchgeführt. Die Prüfung
ergab insgesamt gute Ergebnisse. Dieser Bericht ist auf der HomePage der
EFK einzusehen: www.efk.admin.ch

Neben ihrer Tätigkeit als Aufsichtsbehörde des Bundes nimmt die EFK auch
wichtige Kontrollstellenmandate bei internationalen Organisationen wahr,
darunter die Internationale Fernmeldeunion (UIT), der Weltpostverein
(UPU) und die Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO), die
Europäische Organisation für die astronomische Erforschung der südlichen
Hemisphäre (ESO), die Agence Intergouvernemental de la Francophonie
(AIF).

EIDG. FINANZKONTROLLE

Für weitere Auskünfte: Kurt Grüter, Direktor der EFK, Tel. 031/323 10 01

30.3.2001