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Bosnien-Herzegowina - Schweizer Gelbmützen-Einsatz Ende 2000 abgeschlossen

3003 Bern, 1. November 2000

Medieninformation

Bosnien-Herzegowina

Schweizer Gelbmützen-Einsatz Ende 2000 abgeschlossen

Der Bundesrat hat beschlossen, die Dienstleistungen von Schweizer Gelbmützen
zu Gunsten der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa
(OSZE) in Bosnien-Herzegowina auf Ende 2000 zu beenden. Die Abbauarbeiten
sollen bis Ende März 2001 endgültig abgeschlossen sein.

Das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und
Sport (VBS) wird ermächtigt, Teile des Materials an die Direktion für
Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) oder an internationale Organisationen
wie die UNO oder die OSZE vor Ort abzugeben, falls der Rücktransport und die
Wiederinstandstellung in der Schweiz den Wert der einzelnen Objekte
übersteigen.

Der Abbau der Dienstleistungen der SHQSU (Swiss Headquarter Support Unit)
wurde mit der OSZE im Dezember 1999 beschlossen und ist seit dem Sommer 2000
planmässig angelaufen. Damit soll der OSZE die Gelegenheit geboten werden,
ihr eigenes logistisches Konzept mit lokalen Ressourcen bis Ende 2000
schrittweise aufzubauen. So wurde bereits Ende Juli der Post- und Flugdienst
sowohl aus der Schweiz wie innerhalb von Bosnien-Herzegowina eingestellt.
Zum gleichen Zeitpunkt wurden die SHQSU-Regionalzentren Tuzla und Mostar
geschlossen.

Die verbliebenen Mittel der SHQSU werden für die Unterstützung der
Parlamentswahlen in Bosnien-Herzegowina vom 11. November, welche noch einmal
durch die OSZE durchgeführt werden, eingesetzt. Der Abbau des
Regionalzentrums Banja Luka erfolgt nach den Wahlen. Die Dienstleistungen
der Gelbmützen an ihrem Hauptstandort in Sarajewo zu Gunsten der OSZE werden
auf den 31. Dezember 2000 eingestellt.

Die von der SHQSU seit Ende Februar 1996 erbrachten Dienstleistungen wurden
von der OSZE sehr geschätzt. Das Schweizer Engagement hat international ein
positives Echo hervorgerufen. Die OSZE hält fest, dass ihre Arbeit in
Bosnien-Herzegowina ohne Unterstützung durch die Gelbmützen nicht möglich
gewesen wäre. Ihr Einsatz verlief bis anhin planmässig; die gemachten
Erfahrungen sind gut. Neben den Transportleistungen (Luft und Strasse)
wurden vor allem der Post- und Reparaturdienst durch die OSZE intensiv
beansprucht. Die medizinische Grundversorgung konnte sichergestellt werden.
Personal und Material haben bis heute die Belastungsproben bestanden. Das
Einsatzkonzept und die in der Schweiz geschaffenen Führungsstrukturen haben
sich bewährt.

Viele der gesammelten Erfahrungen mit der SHQSU wurden gewinnbringend beim
Aufbau der Swiss Company (Swisscoy) im Kosovo eingebracht. Das betrifft vor
allem die Rekrutierung, den Campaufbau, die Logistik, den Flugbetrieb, die
Versorgung sowie die Ausbildung. Ohne die Erfahrungen aus dem
Gelbmützeneinsatz wäre die zeitgerechte Bereitstellung der Swisscoy nicht
möglich gewesen.