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Genf: Gründung des Zentrums für die demokratische Kontrolle der Streitkräfte

3003 Bern, 26. Oktober 2000

Medieninformation

Genf: Gründung des Zentrums für die demokratische Kontrolle der Streitkräfte

In Anwesenheit von Bundespräsident Adolf Ogi findet morgen Freitag in Genf
der Gründungsakt für das neue "Genfer Zentrum für die demokratische
Kontrolle der Streitkräfte" statt. An der Feier nehmen hochrangige
Regierungsvertreter aus über 20 Staaten sowie des Kantons Genf teil.

Trotz beachtlicher Fortschritte in den letzten Jahren bleibt die
demokratische Kontrolle der Streitkräfte für viele Staaten eine grosse
Herausforderung -gerade im ehemaligen Osten, in der Dritten Welt und in
krisengeschüttelten Regionen. Fehlt diese Kontrolle, so ist der Weg zu
Demokratie und freier Marktwirtschaft verbaut und steigt das Risiko von
Konflikten.

Die weltweite Stärkung der demokratischen Kontrolle der Streitkräfte gehört
daher zu den erklärten Kernzielen der Schweizer Beteiligung an der
Partnerschaft für den Frieden (PfP). Der Bundesrat hat dementsprechend am
vergangenen 13. Juni beschlossen, das Schweizer Engagement in diesem
wichtigen Bereich durch die Gründung eines "Genfer Zentrums für die
demokratische Kontrolle der Streitkräfte" (DCAF) zu stärken.

Das neue Genfer Zentrum wird die Rechtsform einer Stiftung erhalten. Mehr
als 20 PfP-Staaten sind der Schweizer Einladung gefolgt, der Stiftung
beizutreten. Zu den Gründungsmitgliedern gehören unter anderen die USA,
Russland, Deutschland, Grossbritannien, Frankreich, die Ukraine, Polen,
Schweden, Oesterreich, Finnland, die baltischen Republiken sowie zahlreiche
Staaten Mittel- und Südosteuropas. Zum Präsidenten des Stiftungsrates wurde
alt Staatssekretär Edouard Brunner bestimmt.

Das Zentrum, das unter der Leitung von Botschafter Theodor H. Winkler steht,
wird rund 30 Experten aus der ganzen Welt beschäftigen. Hauptaufgabe des
DCAF wird es sein, international anerkannte Standards und Normen zu
entwickeln, interessierte Regierungen und Parlamente zu beraten, im Sinne
der Hilfe zur Selbsthilfe konkrete Projekte vor Ort auf die Beine zu stellen
sowie Erfahrung und Wissen allen interessierten Kreisen durch den Einsatz
modernster Informationstechnologien zur Verfügung zu stellen. Im Endausbau,
der 2003 erreicht werden soll, wird das Zentrum über ein Budget von rund 10
Mio Franken verfügen, die vom VBS getragen werden.

Das neue Zentrum stellt zusammen mit den beiden bereits bestehenden Genfer
Zentren, die in den Bereichen Sicherheitspolitik und humanitäre Minenräumung
tätig sind, einen konkreten Beitrag zu Frieden und Sicherheit sowie zur
Stärkung des internationalen Genfs dar.