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Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

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«Intelligente Strasse» - Bund legt hat Strategie vor

«Intelligente Strasse» - Bund legt hat Strategie vor

Der Bund will den Verkehr besser organisieren, die bestehende
Strassenkapazität besser ausnützen, die Verkehrssicherheit erhöhen und die
Umweltbelastung senken. Zu diesem Zweck will er die Mittel der
Strassenverkehrstelematik nutzen. Ein vom Bundesamt für Strassen (ASTRA)
erarbeitetes Leitbild zeigt den Handlungsbedarf auf und legt eine Strategie
fest. Bis 2010 sollen die nötigen Systeme für Verkehrsinformation
und -lenkung aufgebaut sein. Am 4. September wurde eine Vernehmlassung bis
Ende Februar 2001 bei den Bundestellen, Kantonen, politischen Parteien und
interessierten Kreisen eröffnet. Das ASTRA wird anschliessend die
Vernehmlassung auswerten und ein Aussprachepapier für den Bundesrat wird
vorbereitet.

Der Strassenverkehr in der Schweiz stösst vielerorts an seine Grenzen. Die
Folgen: Verkehrsstau, Behinderungen und Ausweichverkehr. Der Bund will
diesen Tendenzen entgegentreten und die Sicherheit im Strassenverkehr
erhöhen. Grosse Bedeutung kommt dabei der Strassenverkehrs-Telematik (SVT)
und ihren Möglichkeiten der Verkehrslenkung und -information zu.

Gesamtverkehr besser organisieren

Mit dem vorliegenden Leitbild wird ein Sollzustand für das Jahr 2010
entwickelt, der aufzeigt, wie Telematikanwendungen im Verkehr zur Umsetzung
der verkehrspolitischen Ziele des Departementes für Umwelt, Verkehr, Energie
und Kommunikation (UVEK) beitragen können. Der Bund will den Gesamtverkehr
auf der Basis der bestehenden Infrastruktur besser organisieren und alle
Verkehrsträger in ein Gesamtverkehrs-System einbeziehen, die
Verkehrssicherheit erhöhen und die Umweltbelastung reduzieren. Er übernimmt
dabei folgende Aufgaben: Er sorgt für den Aufbau der nötigen Systeme,
koordiniert die Aktivitäten der Kantone, Städte, Gemeinden und Privaten im
Bereich der SVT und setzt die erforderlichen Rahmenbedingungen für Aufbau
und Betrieb von SVT-Systemen.

Die konkreten Absichten des Bundes

In verschiedenen Leitsätzen hat der Bund seine Absichten konkretisiert:

? Grundsätzlich sollen die Verkehrsinformationen alle Verkehrsträger
umfassen. Diese Informationen können private oder gemischtwirtschaftliche
Dienstanbieter vermitteln.
?
? Das Bundesamt für Strassen sorgt mit betroffenen Bundesämtern, Kantonen
und Transportunternehmen für den Aufbau einer nationalen multimodalen
Verkehrslenkzentrale. Sie gibt überregionale Empfehlungen bezüglich
Routenwahl, Wahl des Verkehrsmittels und Zeitpunkt des Reiseantritts ab.
?
? Die gleichen Partner sorgen für einen nationalen multimodalen
Verkehrsdatenverbund. In ihm werden die aktuell gültigen Daten und
Basisinformationen des Strassen- und des öffentlichen Verkehrs von
überregionaler Bedeutung gesammelt und aufbereitet. Er ist Basis für alle
überregionalen Verkehrsinformationsdienste und für die nationale
Verkehrslenkung.
?
? Für mehr Sicherheit auf der Strasse und einen harmonischen Verkehrsfluss
soll eine automatisierte Verkehrskontrolle sorgen.
?
? In Regionen mit kritischen Verkehrszuständen soll die Verkehrsnachfrage
gelenkt werden. Die Mittel hierzu sind das Management der Fahrberechtigung
und das Road Pricing. Insbesondere letzere Massnahme ist politisch
umstritten. Darum sollen Versuche zeigen, ob Road Pricing überhaupt
akzeptiert wird, bevor der Bund entschieden kann, ob diese Massnahme
dereinst Teil der SVT-Strategie des Bundes wird.
?
Investitionen von 600 Millionen Franken

Das Leitbild und die damit zusammenhängenden Massnahmen dürften in den
nächsten 10 Jahren Investitionen von rund 600 Millionen Franken auslösen.
Die Finanzierung erfolgt nach dem Versursacherprinzip: Öffentliche Beiträge
werden nur vorgesehen, sofern ein öffentliches Interesse gegeben ist. Die
Finanzierung der Leit-, Lenk-, Daten- und Nachfragemanagement sowie der
Informationssysteme wird durch die zweckgebundenen Mittel der
Mineralölsteuer sichergestellt.

Bern, 7. September 2000
UVEK Eidgenössisches Departement für
Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation

Pressedienst
Auskünfte: Andreas Gantenbein, Abteilungschef Logistik, 031/322 94 37