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Jahrestagung 2000 des IWF und der Weltbank

PRESSEMITTEILUNG

Jahrestagung  2000 des IWF und der Weltbank

Vom 24. bis zum 28. September findet in Prag die gemeinsame
Jahresversammlung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der
Weltbankgruppe statt. Im Zentrum des Interesses stehen dabei die
Sitzungen der Beratungsgremien der beiden Bretton-Woods-Institutionen,
des Internationalen Währungs- und Finanzausschuss (IMFC) sowie des
Entwicklungsausschusses. Ihnen voraus geht ein Treffen der elf
wichtigsten Industrieländer (G-10), welches dieses Jahr von Bundesrat
Villiger präsidiert wird. Ausserdem findet heute Freitag und morgen
Samstag in Krakau (Polen) ein Treffen der Länder der schweizerischen
Stimmrechtsgruppe statt.

Im Mittelpunkt der Beratungen des IMFC (24. September) stehen die
Arbeiten um eine Verstärkung des internationalen Finanzsystems und bei
der Reform des IWF. Der neue Geschäftsführende Direktor des Fonds, Horst
Köhler, hat die Absicht, den Finanzministern und Notenbankgouverneuren
seine Vorstellungen über die Reform der Organisation darzulegen. Diese
werden voraussichtlich Vorschläge zur verstärkten Ausrichtung des IWF
auf die Prävention von Finanz- und Währungskrisen, zur Vereinfachung der
Konditionalität von Strukturanpassungsprogrammen sowie zur besseren
Arbeitsteilung zwischen IWF und Weltbank beinhalten. Ein weiterer
Schwerpunkt der Tagesordnung betrifft das Kreditinstrumentarium des IWF.
Hier gilt es dem Umstand Rechnung zu tragen, dass mehr und mehr
Mitgliedstaaten über einen Zugang zu den internationalen Kapitalmärkten
verfügen. Im Vordergrund stehen die Modalitäten der Kernfazilitäten
(Stand-by Arrangements, SBA, und Erweiterte Fondsfazilität, EFF) sowie
die Ausgestaltung der Vorbeugenden Kreditlinie (CCL). Schliesslich
werden an der Sitzung des IMFC auch die Fortschritte bei der Umsetzung
der Initiative zugunsten hochverschuldeter armer Länder
(HIPC-Initiative) sowie der konzessionellen Kreditvergabe an die ärmsten
Länder thematisiert.

Verringerung der Armut

Als Hauptthemen des Entwicklungsausschusses sind die Verringerung der
Armut und globale öffentliche Güter sowie die Instrumente der Weltbank
zur Unterstützung der Entwicklung in Ländern mit niedrigem und mittlerem
Einkommen traktandiert. Ebenso wie im IMFC sind auch im
Entwicklungsausschuss die Fortschritte bei der Umsetzung der
HIPC-Initiative ein Thema. Auf der Weltbankseite immer noch ungelöst ist
das Problem, wie die für die Finanzierung notwendigen Mittel
aufzubringen sind. Am Rande der Tagungen wird es ein informelles Treffen
der zuständigen Minister aus Geber- und aus hochverschuldeten
Entwicklungsländern geben. Ferner findet auch in diesem Jahr ein
gemeinsames Treffen des Internationalen Finanz- und Währungsausschusses
und des Entwicklungsausschusses statt. Weitere Diskussionspunkte sind
die Kapitalausstattung der Weltbank sowie ein Bericht über die
Möglichkeiten von Kleinstaaten (insbesondere Inselstaaten) in der
Weltwirtschaft.

G 10 unter Villigers Präsidium

Bei der gemäss Turnus von Bundesrat Villiger präsidierten Sitzung der
Zehnergruppe am 24. September geht es um die Berichterstattung und die
Abstimmung der Standpunkte unter den elf Industriestaaten im Hinblick
auf die anschliessende Sitzung des Internationalen Währungs- und
Finanzausschusses. Das wichigste Tagungsthema stellt der Bericht einer
Arbeitsgruppe dar, die im Laufe dieses Jahres eine Untersuchung über die
Konsolidierung des Finanzsektors in den wichtigsten Industrieländern
fertigstellen wird.

Das Treffen der schweizerischen Stimmrechtsgruppe vom 22. bis 23.
September bietet Gelegenheit für intensive Kontakte und für die
Abstimmung der an der Jahresversammlung eingenommenen Positionen. Zudem
organisieren das polnische Finanzministerium und die Notenbank zwei
Workshops, einen zum Thema "Polen als Beispiel für die
Finanzmarkt-Entwicklung in einem Transitionsland" und einen zum Thema
"Korruption in Polen während der Transition - Gefahr und mögliche
Gegenmassnahmen von seiten der Behörden".

Mit Couchepin und Meyer

Die Schweizerische Delegation umfasst die Bundesräte Kaspar Villiger
(Delegationsleiter) und Pascal Couchepin sowie Hans Meyer, Präsident des
Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank. Der Anlass bietet wie
immer eine sehr gute Gelegenheit für Kontakte mit Vertretern des IWF,
der Weltbankgruppe und anderer Mitgliedsländer.
Auf den Internetseiten des IWF (www.imf.org) und der Weltbankgruppe
(www.worldbank.org) finden sich eine Fülle von offiziellen
Informationen.

EIEDG. FINANZDEPARTEMENT
Presse- und Informationsdienst

Auskunft: Giorgio Dhima, Eidg. Finanzverwaltung, 079 335 76 86

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im "Hot Spot" auf unserer Website: www.efd.admin.ch.

22.9.2000