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Der Preisüberwacher empfiehlt eine Halbierung der Tarife für Katarakt- und Glaukomoperationen

PRESSEMITTEILUNG / Bern, 10.8.2000

Der Preisüberwacher empfiehlt eine Halbierung der Tarife für Katarakt-
und Glaukomoperationen

Grundversicherte Patientinnen und Patienten müssen heute für Katarakt-
und Glaukomoperationen (Operationen des Grauen und Grünen Stars) 3000
und mehr Franken bezahlen. Gemäss einer soeben abgeschlossenen
Abklärung des Preisüberwachers ist dies deutlich zu viel.
Gerechtfertigt wären Tarife zwischen 500 und 1500 Franken. Der
Preisüberwacher ruft deshalb die Tarifpartner dazu auf, in
Neuverhandlungen über die Katarakt- und Glaukomtarife zu treten. Den
Kantonen wird empfohlen, Tarifabschlüsse auf dem heutigen Niveau nicht
mehr zu genehmigen.
Infolge der Fortschritte bei der Operationstechnik können die ehemals
komplizierten und zeitaufwendigen Katarakt- und Glaukomoperationen
heutzutage routinemässig und häufig ambulant vollzogen werden. Diese
Entwicklung ist erfreulich. Weniger erfreulich ist der Umstand, dass
gleichzeitig keine entsprechende Anpassung der Operationstarife
erfolgt ist. So haben sogar Patientinnen und Patienten, welche bloss
über eine Grundversicherung gemäss Krankenversicherungsgesetz (KVG)
verfügen, für die sehr häufige Kataraktoperation typischerweise immer
noch zwischen 3000 und 4000 Franken zu entrichten. Glaukomoperationen
kommen nur unwesentlich günstiger zu stehen. Solche Preise sind
eindeutig missbräuchlich im Sinne des Preisüberwachungsgesetzes.
Die Preisüberwachung hat deshalb anhand des neuen
gesamtschweizerischen Arzttarifs TarMed nachgerechnet, welche Preise
heutzutage für Katarakt- und Glaukomoperationen gerechtfertigt wären.
Danach sollten Patientinnen und Patienten für die zumeist ambulant
durchgeführte Kataraktoperation nicht mehr als rund 1500 Franken
bezahlen müssen. Eine Glaukomoperation dürfte noch zwischen 500 und
1500 Franken kosten, je nach dem, ob sie ambulant oder stationär
durchgeführt wird.
Die dringend notwendigen Tarifsenkungen bei Katarakt- und
Glaukomoperationen beinhalten ein Einsparpotential für die soziale
Krankenversicherung von mindestens 50 Millionen Franken. Der
Preisüberwacher ruft deshalb die Tarifpartner dazu auf, in
Neuverhandlungen über die Katarakt- und Glaukomtarife zu treten. Den
Kantonen wird empfohlen, Tarifabschlüsse auf dem heutigen Niveau nicht
mehr zu genehmigen. Entsprechende Empfehlungen zu konkreten
Tarifvorlagen sind kürzlich an die Kantone Genf, Waadt, Tessin und
Solothurn verschickt worden.

Auskünfte:
Preisüberwachung, Tel. 031 / 322 21 01 oder 322 21 02