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Ansprachen des Bundespräsidenten zum Nationalfeiertag - Vertrauen in die Zukunft, Gemeinsames über Trennendes stellen

3003 Bern, 31. Juli 2000

Medieninformation

Vertrauen in die Zukunft, Gemeinsames über Trennendes stellen:
Ansprachen des Bundespräsidenten zum Nationalfeiertag

Die Schweiz schöpfe ihre Kraft aus der Vielfalt und aus ihrer langen
Erfahrung mit der direkten Demokratie und mit dem Föderalismus. Aus dieser
Kraft heraus könne sie die Zukunft mit Vertrauen angehen. Er persönlich
träume von einer starken, offenen Schweiz, die aktiv internationale
Solidarität zeige. Dies sind die Kernaussagen der Ansprachen von
Bundespräsident Adolf Ogi zum Nationalfeiertag 2000. Der Bundespräsident
spricht am Abend des 31. Juli in seiner Wohngemeinde Fraubrunnen (BE),
welche die Feier zusammen mit dem Nachbarort Grafenried durchführt. Am 1.
August spricht Adolf Ogi sowohl über Radio und Fernsehen als auch in
Crans-Montana (VS).

In seiner Wohngemeinde Fraubrunnen erinnert Bundespräsident Adolf Ogi am
Vorabend des 1. August an die Symbolkraft dieses Dorfes. Fraubrunnen und
Grafenried spielten eine wichtige Rolle bei der Unabhängigkeit des Kantons
Bern im Mittelalter und waren während des französischen Einmarsches 1798
Kriegsschauplatz. Die Geschichte der beiden Orte zeige, dass es sich lohne,
sich mit allen Mitteln für die Freiheit einzusetzen. Und es zeige auch, dass
die Schweiz keine verlorene Insel mitten im Ozean sei. So wie die
Schweizerinnen und Schweizer in der Vergangenheit, so kämpften heute viele
Völker für Freiheit und Selbstbestimmung. Der Nationalfeiertag sei in diesem
Sinne auch ein Tag der Solidarität.

Eine offene Schweiz verliert ihre Identität nicht

Ebenfalls in Fraubrunnen, im Hof des Schlosses, wurde die 1.
August-Ansprache des Bundespräsidenten für das Fernsehen aufgezeichnet. Der
Bundespräsident nimmt darin die Gedanken seiner Neujahrsansprache wieder
auf: Wir Schweizer hätten allen Grund, dankbar und stolz zurück-,
vertrauensvoll und selbstbewusst nach vorne zu blicken. Unser Land habe
anderthalb Jahrhunderte in Frieden und Freiheit gelebt. Es blicke zurück auf
anderthalb Jahrhunderte demokratischer, föderalistischer Tradition und
gelebter Subsidiarität.

Die vier Kulturen, die vier Sprachregionen und die 26 Kantone bewiesen immer
wieder den Willen, das Gemeinsame über das Trennende zu stellen. In den
letzten Jahren seien viele weitere Sprachen und Kulturen dazugekommen. Wie
andere europäische Staaten sei die Schweiz kulturell vielfältig geworden,
was den Alltag bereichernd, herausfordernd und spannend mache. Er träume, so
der Bundespräsident weiter, von einer Schweiz, die sich international nicht
nur mit dem Geldbeutel engagiere. Eine offene und solidarische Schweiz
verleugne weder ihre Wurzeln noch verliere sie ihre Identität. Sie bleibe
aber Heimat auch für die kommenden Generationen.

Lob für den Pioniergeist

Von einer offenen Schweiz, die nicht nur auf dem Beobachterstuhl sitze,
sondern im Konzert der Nationen mitrede und mitentscheide, spricht
Bundespräsident Adolf Ogi auch am Abend des Nationalfeiertages in der
Walliser Gemeinde Crans-Montana. Seine Zuhörerinnen und Zuhörer heisst er
denn auch auf französisch, deutsch und englisch im Herzen der Alpen
willkommen. Ogi plädiert für eine Schweiz, die dort helfe, wo es notwendig
sei. Er würdigt dabei das weltweit anerkannte Wirken des IKRK und des
Schweizerischen Katastrophenhilfekorps, ebenso wie den Einsatz von Schweizer
Armeeangehörigen in Bosnien und im Kosovo.

Als Hommage an seine Walliser Gastgeber weist Bundespräsident Ogi darauf
hin, dass es in der Schweiz 50 Berggipfel gibt, die höher sind als 4´000
Meter; davon lägen 40 Gipfel im Wallis. Crans-Montana, wo 1911 die erste
Abfahrt stattfand, sei die Hauptstadt des Skisports. Als Vorbild für die
Schweiz von heute bezeichnet Adolf Ogi den Mut und den Pioniergeist jener,
welche Crans-Montana zu einem weltbekannten Skiort aufgebaut haben.