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Informative Wirtschaftsmissionen in vier Länder Zentraleuropas

PRESSEMITTEILUNG / Bern, 10.7.2000

Informative Wirtschaftsmissionen in vier Länder Zentraleuropas

Es gibt Chancen für KMU im Osten

Staatssekretär David Syz zieht eine positive Bilanz seiner
Wirtschaftsreisen in die Slowakei und nach Ungarn. Erstmals zusammen
mit jeweils rund 20 Vertretern schweizerischer KMU sondierte der
Direktor des Staatssekretariates für Wirtschaft (seco) in Bratislava
und Budapest Möglichkeiten der stärkeren wirtschaftlichen
Zusammen-arbeit. Während je zwei Tagen konnte sich die Delegation über
die wirtschaftliche und politische Lage informieren und geschäftliche
Kontakte knüpfen. Staatssekretär Syz führte in beiden Hauptstädten
ausserdem politische Gespräche mit Ministern, hohen Beamten und
Spitzenvertretern der Wirtschaft.
Zu den Schwerpunkten des seco gehört die Förderung schweizerischer
KMU. Ziel der insgesamt vier Wirtschaftsmissionen von David Syz nach
Osteuropa war es, nach Möglich-keiten der künftigen wirtschaftlichen
Zusammenarbeit mit osteuropäischen KMU zu suchen, neue Märkte zu
erschliessen, und schweizerischen KMU aktuellste Informationen und
kompetente Ansprechpartner in diesen Ländern zu vermitteln. Bereits
Ende Mai und Anfang Juni waren Wirtschaftsreisen nach Tschechien und
Polen durchgeführt worden.
Sowohl in Bratislava, als auch in Budapest besuchten jeweils rund 80
heimische Unternehmer die „Swiss Business Days“, um mit der Delegation
aus der Schweiz Informationen über die wirtschaftliche Lage, die
ersten Erfahrungen von ausländischen Investoren und die politischen,
rechtlichen und wirtschaftlichen Bedingungen auszutauschen sowie
anschliessend erste Kontaktmöglichkeiten wahrzunehmen. Einige
Vertreter schweizerischer Firmen sagten an-schliessend, sie hätten
erste konkrete Ergebnisse erzielen können.
Demnächst soll die Slowakei in die OECD aufgenommen werden, was von
der Schweiz seit langem aktiv unterstützt wird. Die slowakischen
Partner wissen, dass politische Stabilität, Rechtssicherheit, eine
kooperative Administration, qualifizierte und motivierte Arbeitskräfte
sowie ein zuverlässig funktionierendes Bankensystem Grundbedingungen
einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung sind. Die
Arbeitslosigkeit liegt bei rund 20 Prozent und in das erst seit 1993
selbständige Land fliessen noch vergleichsweise wenig
Direktinvestitionen aus dem Ausland. Unter der neuen Regierung
Dzurinda sind jedoch grosse Fortschritte erzielt worden. Die Gäste aus
der Schweiz waren beeindruckt von der Offenheit und der realistischen
Einschätzung der wirtschaftlichen und politischen Lage durch die
slowakische Seite, aber auch vom erkennbaren Willen bei Regierung und
Verwaltung, den eingeschlagenen Weg konsequent und beharrlich weiter
zu gehen.
Die slowakische Regierung hat eine umfassende Strategie erarbeitet, um
fremdes Kapital ins Land zu holen und die Wirtschaft zu modernisieren.
Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität
müssen weiter verbessert werden. Es werden auch starke Anstrengungen
unternommen, um Image und Bekanntheitsgrad zu fördern. Ausländische
Investoren sind in der Slowakei sehr
willkommen und werden staatlich gefördert. Speziell ausserhalb
Bratislavas dürften sie Unternehmungen als Zulieferer oder für Joint
ventures finden, wobei es wichtig ist, von Anfang an die richtigen
Partner zu finden. Ein „Follow up“ dieser Reise unter der Leitung des
seco soll solche Möglichkeiten und das weitere Vorgehen bald
konkretisieren.
In Bratislava führte Staatssekretär David Syz politische Gespräche
unter anderem mit Vize-Ministerpräsident Ivan Miklos, Finanzministerin
Brigita Schmögnerova und Wirtschaftsminister Lubomir Harach.
Die ungarische Wirtschaft ist bereits deutlich weiter entwickelt und
verzeichnete in den letzten vier Jahren ein durchschnittliches
Wachstum von 4,5 Prozent. Es gibt wesentlich mehr Direktinvestitionen
aus dem Ausland, vor allem aus Deutschland, Österreich und
Nordamerika, welche zu einer dynamischen Entwicklung beitragen.
Dennoch dürfte es besonders im Osten des Landes für schweizerische KMU
weiterhin gute Möglichkeiten geben, in neue Märkte vorzudringen oder
Partnerschaften aufzubauen. Das gilt besonders für die
Maschinenindustrie und die Elektrotechnik aber auch für andere
hochentwickelte Branchen. Die Regierung unternimmt Anstrengungen gegen
administrative Schwierigkeiten und Korruption. Auch hat sie im März
ein ehrgeiziges staatliches Paket, den Széchenyi-Plan, vorgestellt.
Dieser will in den nächsten beiden Jahren mehr als 400 Milliarden
Forint investieren, in erster Linie in den Bau von Autobahnen und
Wohnungen sowie in die Förderung von KMU und von innovativen
Technologien.
Seit 1990 hat die Schweiz nicht rückzahlbare Finanzhilfe an Ungarn in
Höhe von 38 Millionen Franken geleistet. Diese Mittel wurden vor allem
für Energie-, Infrastruktur-, Abfallverwertungs- und Umweltprojekte
verwendet, zum Beispiel für Trinkwasserversorgungen, die
Abwasser-reinigung oder für die Verbrennung von Spitalabfällen. Bei
wirtschaftlich rentierenden Projekten müssen die investierten
schweizerischen Gelder in einen Fonds zurückgezahlt werden, aus dem
eine ungarische Umweltschutzbehörde nun weitere Projekte unterstützen
wird. Minister Imre Boros und Staatssekretär Syz unterzeichneten ein
entsprechendes „Memorandum of Understanding“. Boros dankte der Schweiz
für die konstruktive Hilfe beim nun angeschlossenen
Transformationsprozess.
In Budapest führte Staatssekretär Syz weitere politische Gespräche mit
Aussenminister Janos Martonyi und Wirtschaftsminister György Matolcsy,
der am „Swiss Business Day“ zudem eine Rede hielt.

Staatssekretariat für Wirtschaft
Kommunikation / Information

Auskünfte:
Alan Kocher, Kommunikation / Information, 031/ 322 29 02