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Erfolgskontrolle in der Energiepolitik: Weitere Energie 2000-Ergebnisse veröffentlicht

MEDIENMITTEILUNG

Erfolgskontrolle in der Energiepolitik: Weitere Energie 2000-Ergebnisse
veröffentlicht

Das Bundesamt für Energie (BFE) lässt die Wirkungen energiepolitischer
Massnahmen des Aktionsprogramms Energie 2000 regelmässig durch unabhängige
Institute überprüfen. Die Untersuchungen helfen, Stärken und Schwächen
auszuleuchten, bei allen Beteiligten Lernprozesse auszulösen und den Einsatz
der vorhandenen Mittel zu optimieren. Das BFE veröffentlicht vier weitere
solche Untersuchungen.

Das Energiegesetz schreibt - wie zuvor schon der Energienutzungsbeschluss -
die Erfolgskontrolle zwingend vor. Bisher sind 58 Untersuchungen zur
Wirksamkeit energiepolitischer Massnahmen und Aktionen durchgeführt worden,
die zu zahlreichen Verbesserungen geführt haben.

Auch die vier heute veröffentlichten Evaluationen sollen die Ergebnisse für
Aussenstehende transparent machen, zur energiepolitischen Diskussion
beitragen und Lernprozesse zuhanden des Nachfolgeprogramms von Energie 2000
auslösen. Sie betreffen

- das Subventionsprogramm für Solaranlagen
- die Koordinationsstelle von Energie 2000 für die italienische Schweiz
- die regionale Organisation von Energie 2000 in der Westschweiz
- die Entwicklung des Energieverbrauchs von 1990 bis 1999 und 2000

Die Untersuchungen können unter Angabe der Bestellnummer bei BBL/EDMZ, 3003
Bern, www.admin.ch/edmz bestellt werden. Medienschaffende können die
Berichte direkt beim Bundesamt für Energie, Tel. 031/322 56 24 beziehen.

Bern, 4. Juli 2000

Bundesamt für Energie

Auskunft:

Dr. Peter Ghermi, Sektion Energiepolitik, BFE, Tel. 031 322 56 24

Beilage:

Beschreibung der vier neuen Evaluationen des Programms Energie 2000

Beschreibung von vier neuen Evaluationen des Programms Energie 2000

Die Publikationen sind in deutscher oder französischer Sprache erschienen.
Sie enthalten eine Zusammenfassung in der jeweils anderen Sprache.

Evaluation des Subventionsprogrammes für Solaranlagen

Frohmut W. Gerheuser, Büro für Politikberatung und Sozialforschung, Brugg AG

Vertrieb: BBL/EDMZ, 3003 Bern, Bestell-Nr. 805.523 d

Das Subventionsprogramm des Bundes für Solaranlagen wurde vom Parlament Ende
1996 beschlossen. Bis Oktober 1999 wurden 7'100 Gesuche für thermische und
630 Gesuche für photovoltaische Solaranlagen eingereicht. Die Gesuche wurden
unter der fachlichen Aufsicht des Bundesamtes für Energie durch die
SWISSOLAR abgewickelt. Die durchschnittlichen Kosten dafür betrugen 160
Franken. Die Administrationskosten für thermische Anlagen belaufen sich
damit im Durchschnitt auf 10 %, für Photovoltaik-Anlagen auf 0,6 % der
Gesamtkosten. Der Autor kommt zum Schluss, dass die Gesuchsabwicklung
kostengünstig, kundenfreundlich und insgesamt beispielhaft war. Der Vollzug
litt wegen der überraschend grossen Nachfrage unter Engpässen. Die monetären
Mitnehmereffekte waren hoch; die Bundessubventionen erfüllten ihren Zweck
als symbolische Anerkennung und als Beitrag zur Internalisierung externer
Kosten. Die Breitenwirkung blieb insgesamt gering. Der Autor formuliert eine
Reihe von Empfehlungen, die in erster Linie nach einer umfassenden und
längerfristigen Strategie rufen.

Evaluation der regionalen Tätigkeiten von Energie 2000 anhand der regionalen
Koordinationsstelle für die italienische Schweiz

Dr. Roman Rudel, Istituto di Ricerche Economiche, Lugano

Vertrieb: BBL/EDMZ, 3003 Bern, Bestell-Nr. 805.522 d

Mit der Koordinationsstelle wurde eine regional ausgerichtete Organisations-
und Ausführungs-struktur für Energie 2000 geschaffen, die alle Aktivitäten
der Ressorts mit Ausnahme der Ressorts Öffentliche Hand und Spitäler
zusammenfasst. Der Autor stuft die Zahl der Aktivitäten der
Koordinationsstelle im regionalen Vergleich als überdurchschnittlich hoch
ein. Die Aktivitäten interessierten regelmässig ein breites Publikum und
weckten in den Medien ein Echo. Die Koordinationsstelle hat sich als
regionale Drehscheibe in Energiefragen positioniert und wird als wichtige
Anlaufstelle wahrgenommen. Sie hat bedeutende Impulse in der Energiepolitik
vermittelt und eine Vielzahl langfristig wirkender Lernprozesse in Gang
gebracht, welche weder von der kantonalen Energiefachstelle noch von den
Ressorts allein hätten geleistet werden können. Vor dem Hintergrund dieser
positiven Erfahrungen empfiehlt der Autor eine verstärkte regionale
Ausrichtung der Organisationsstruktur des Nachfolgeprogramms von Energie
2000. Konkret schlägt er die Schaffung von 10 bis 12 Koordinationsstellen in
der ganzen Schweiz vor.

Evaluation de l'organisation régionale d'Energie 2000 ein Suisse romande

Doris Sfar, Jérôme Gaillard, Jacques Erlanger (C.E.A.T.: communauté d'études
pour l'aménagement du territoire, Lausanne)

Vertrieb: BBL/EDMZ, 3003 Bern, Bestell-Nr. 805.525 f

Nach Ansicht der Autoren erfordert das Nachfolgeprogramm von Energie 2000
nicht unbedingt die Schaffung einer eigenständigen Struktur für die
Westschweiz. Wichtig sei jedoch der Einbezug von Westschweizer
Ausführungsverantwortlichen in die für die Strategie und die Umsetzung des
Programms zuständigen Organe. Auch sollten die Strukturen und Abläufe
genügend flexibel ausgestaltet werden, um Produkte und Dienstleistungen an
den West-schweizer Markt anpassen zu können. Unter vier ausgearbeiteten
Szenarios stossen jene für kantonale Lösungen und für die Bildung einer
Westschweizer Agentur bei den Autoren auf wenig Gegenliebe. Sie könnten sich
allenfalls für ein gesamtschweizerisches Modell erwärmen, ziehen jedoch das
Szenario "Westschweizer Dach" vor. Dabei geht es um die Schaffung einer
Instanz für den Informationsaustausch und die Koordination der Tätigkeit in
der Westschweiz. Die darin vertretenen, an der Energiepolitik teilhabenden
Akteure könnten einen auf die Region abgestimmten, zusammenhängenden Ansatz
am besten unterstützten.

Entwicklung und Bestimmungsgründe des Energieverbrauchs 1990 bis 1999 und
2000

Konrad Eckerle, Basel

Vertrieb: BBL/EDMZ, 3003 Bern, Bestell-Nr. 805.526 d

Da das Aktionsprogramm Energie 2000 Ende dieses Jahres ausläuft, wurde die
Aufgaben-stellung für die neuste Analyse erweitert: Neben der Analyse der
Veränderungen des Energie-verbrauchs für den Zeitraum 1990/1999 war auch die
Zeitspanne 1990/2000 zu betrachten, um eine vorläufige Bilanz für die
gesamte Laufzeit des Programms zu ermöglichen. Der Gesamt-energie-verbrauch
der Schweiz hat sich zwischen 1990 und 2000 um 88 Petajoule (PJ) oder     11
% erhöht. Die fossilen Energieträger entwickelten sich mit + 8,9 % etwas
langsamer als der Durchschnitt, während die Industrieabfälle und die
erneuerbaren Energieträger schneller wuchsen. Die gesetzlichen und
freiwilligen Massnahmen des Programms Energie 2000 ergaben zusammen
Einsparwirkungen von rund 40 PJ oder 4,7 % des für 2000 erwarteten
Gesamtenergie-verbrauchs. Das entspricht dem Verbrauch des Kantons Luzern.
Dazu kommen CO2-Einsparungen zwischen 2,4 Mio. und 3,3 Mio. Tonnen oder 5,2
bis 7,1 % des schweizerischen Ausstosses.