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Bundesrat gegen freiwilligen zivilen Friedensdienst

3003 Bern, 5. Juli 2000

Medieninformation

Bundesrat gegen freiwilligen zivilen Friedensdienst

Der Bundesrat lehnt die Volksinitiative "Solidarität schafft Sicherheit: Für
einen freiwilligen Zivilen Friedensdienst (ZFD)" der "Gruppe für eine
Schweiz ohne Armee (GSoA)" ohne Gegenvorschlag ab. Die Schweiz leiste
bereits heute im Bereich der Humanitären Hilfe und der zivilen
Friedensförderung namhafte Beiträge. Ein allfälliger ZFD hätte negative
Auswirkungen auf diese bewährten und international geachteten Aktivitäten.

Die Initiative der Gruppe für eine Schweiz ohne Armee sieht vor, dass jede
Person, die einen solchen Friedensdienst leisten will, auf Staatskosten
entsprechend ausgebildet und im Einsatz entschädigt wird. Anspruch auf diese
kostenlose Grundausbil-dung für den Friedensdienst hätten alle in der
Schweiz wohnhaften Personen.

Zielsetzungen bereits erfüllt
Die Förderung von Frieden und Sicherheit ist eines der Hauptziele der
schweizerischen Aussen- und Sicherheitspolitik. Die Zielsetzungen der
Initiative bilden bereits heute einen wesentlichen Bestandteil der
internationalen Zusammenarbeit und Friedensförderung der Schweiz.
Unkoordinierte Friedenseinsätze würden sich dagegen negativ auf die bewährte
und interna-tional geachtete Zusammenarbeit der offiziellen Schweiz
auswirken. Zudem müsste der Staat für Aktivitäten aufkommen, die heute von
Nichtregierungsorganisationen erfolgreich wahrgenommen werden.

Spezialisten gefragt
Wie die Erfahrungen zeigen, werden für internationale Friedenseinsätze mehr
und mehr hoch professionalisierte Spezialisten gebraucht. Der Bundesrat hat
deshalb im Dezember 1999 beschlossen, ein Corps von zivilen Friedensexperten
zu schaffen. Mit diesem Corps wird die Schweiz zivile friedensfördernde
Missionen von UNO und OSZE schnell und flexibel unterstützen können. Im
Rahmen der laufenden Aufbauarbeiten kommt der Rekrutierung, Ausbildung und
Betreuung der Schweizer Exper-ten grosse Bedeutung zu.

Zivildienst schon heute möglich
Personen, die aus Gewissensgründen keinen Militärdienst leisten wollen,
haben schon heute mit dem bestehenden Zivil-dienst entsprechende
Möglichkeiten: insgesamt 29 Einsatzbereiche des zivilen Ersatzdienstes
widmen sich ausdrücklich dem Abbau von Gewaltverhältnissen. Der heutige
Zivildienst würde mit dem ZFD durch eine Institution ersetzt, deren Konturen
nicht klar sind. Der Staat müsste sie zwar finanzieren, würde aber die
Kostenkontrolle darüber verlieren.

EIDG. DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG,
BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
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