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Radioaktivitätsmessungen ohne Überraschungen

3003 Bern, 29. Juni 2000

Medieninformation zum Aeroradiometrie-Messprogramm 2000 der Nationalen
Alarmzentrale (NAZ)

Radioaktivitätsmessungen ohne Überraschungen

Ohne negative Überraschungen gingen gestern (Mittwoch) die alljährlichen
Messflüge der Nationale Alarmzentrale (NAZ) zur Überprüfung der
Radioaktivitätswerte in der Schweiz zu Ende. Dank guter Wetterbedingungen
konnte das gesamte Messprogramm durchgeführt werden. Bei den Flügen in der
Umgebung der Kernkraftwerke Leibstadt und Beznau wurden keine erhöhten
Messwerte festgestellt. Im Tessin sind dagegen die letzten Spuren der
Ablagerungen aus dem Tschernobylunfall noch zu erkennen.

Gestern (Mittwoch) Abend ging das dreitägige Messprogramm "Aeroradiometrie"
der Nationalen Alarmzentrale zu Ende. Bei der Messmethode "Aeroradiometrie"
werden aus der Luft die Radioaktivitätswerte am Boden flächendeckend
erfasst. Mit einem Super-Puma-Helikopter der Luftwaffe lässt sich so eine
Fläche von rund 70 km2 innerhalb von rund 3 Stunden lückenlos vermessen.

Im Rahmen des diesjährigen Messprogrammes wurden turnusgemäss die
aargauischen Kernkraftwerke Beznau und Leibstadt sowie das Paul Scherrer
Institut in Würenlingen überflogen und in einem Umkreis von rund 20 km
überprüft. Messflügen wurden zusätzlich in der Gegend des ehemaligen
Versuchsreaktors Lucens (VD) durchgeführt. Flüge über den NEAT-Aushubstellen
Sedrun (GR) und Amsteg (UR), sowie im Tessin nördlich von Locarno und
westlich des Monte Ceneri rundeten das Messprogramm 2000 ab.

Die Auswertung der Messflüge ergab keine Überraschungen. In der Umgebung der
Kernkraftwerke wurden nirgends erhöhte Werte gemessen. Im Gegenteil, die
Ortsdosisleistung (Mass für die Beurteilung des Risikos durch ionisierende
Strahlung pro Zeiteinheit) liegt in der Umgebung der aargauischen
Kernkraftwerke deutlich unter dem schweizerischen Durchschnitt. Dies wurde
aber auf Grund der geologischen Verhältnisse in diesem Gebiet auch erwartet.

Im Rahmen des Messprogrammes 2000 wurden erstmals die NEAT-Aushubstellen in
Amsteg und Sedrun überflogen. Die Messungen zeigten für den Aushub
Radioaktivitätswerte in der gleichen Grössenordnung wie sie natürlicherweise
auch in der Umgebung der Baustellen gefunden werden. Die Messungen der
Aushubstellen wurden von Geologen angeregt, da die Neat nahe der Wurzelzone
des Piz Giuv durchführt. Dieser gilt auf Grund seines Syenithgehaltes als
radioaktivster Berg der Schweiz.

Die Auswertung des diesjährigen Messprogrammes im Tessin zeigte wiederum
Spuren von Cäsium-137-Ablagerungen. Dieses Cäsium wurde nach dem schweren
Unfall im ukrainischen Kernkraftwerk Tschernobyl im Jahre 1986 im Tessin
abgelagert. Die Cäsiumwerte liegen aber alle in der Grössenordnung wie sie
auch in den jährlichen Berichten "Umweltradioaktivität und Strahlendosen in
der Schweiz" vom Bundesamt für Gesundheit publiziert werden.

EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG, BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
Nationale Alarmzentrale Zürich