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Tierversuchsstatistik 1999: Erneut weniger Tiere eingesetzt

PRESSEMITTEILUNG / Bern, 29.6.2000

Tierversuchsstatistik 1999: Erneut weniger Tiere eingesetzt

Die Tierversuchsstatistik 1999 weist zum sechzehntenmal Mal in Folge
eine Abnahme aus: um 1,5% gegenüber 1998 und um 78% gegenüber 1983.
Für Kosmetika und Haushaltstoffe wurden 1999 keine Tiere eingesetzt.
Sieben von zehn Tieren wurden in der Industrie und 26% an Hochschulen
und Spitälern verwendet.
Insgesamt wurden 1999 445 682 Tiere verwendet - gegenüber 452 535 im
Vorjahr. Der Anteil der Grundlagenforschung am Tierverbrauch hat
gegenüber 1998 um 6% zugenommen. Es kamen auch mehr gentechnisch
veränderte Mäuse zum Einsatz (56 200; +6,5%). Für Kosmetika und
Haushaltstoffe wurden 1999 keine Tiere gebraucht. Ein Viertel der
Tiere wurde an Hochschulen und Spitälern, 70% in der Industrie
verwendet.
Bei neun von zehn in bewilligungspflichtigen Tierversuchen
eingesetzten Tieren handelte es sich um Nager wie Mäuse, Ratten,
Hamster oder Meerschweinchen. Vereinzelt wurden auch Fische,
Kaninchen, verschiedene Haustierarten, Affen, Geflügel und Amphibien
gebraucht.
Die Belastung der Versuchstiere hat sich kaum verändert: 7,1% schwere
(1998: 7,4%) und 24,9% mittlere Belastungen (23,5%). Keiner oder
geringer Belastung waren 68,0% (69,1%) der Versuchstiere ausgesetzt.
Bei den schwerbelastenden Versuchen handelte es sich um Letalversuche
sowie um Krankheitsmodelle mit schwerwiegenden Symptomen. Sie dienten
grösstenteils der Qualitätssicherung biologischer Produkte (vor allem
Impfstoffe) sowie der Entwicklung und Prüfung neuer Medikamente. Die
Versuche in der Grundlagenforschung sind tendenziell weniger belastend
als jene zur Entwicklung und Prüfung neuer Arzneimittel.
Im Berichtsjahr waren 2142 kantonale Tierversuchsbewilligungen gültig
(3% weniger als 1998). 624 Bewilligungen wurden neu erteilt, davon
über ein Viertel mit Auflagen; 8 Gesuche wurden abgelehnt. Das
Bundesamt für Veterinärwesen als Oberaufsichtsbehörde hat bei 38
Bewilligungen (6%) weitere Präzisierungen angefordert oder Teile der
Versuche beanstandet. Beschwerden gegen kantonale Verfügungen wurden
1999 keine erhoben.
In nichtbewilligungspflichtigen (nicht belastenden) Tierversuchen
wurden insgesamt 142 151 Tiere eingesetzt. (1998: 136 983). Diese
Gruppe von Versuchen umfasst grösstenteils das Töten von Tieren zur
Organ- oder Gewebeentnahme sowie Fütterungsuntersuchungen bei grossen
Geflügelherden.

Bern, den 29. Juni 2000
BUNDESAMT FÜR VETERINÄRWESEN
Presse- und Informationsdienst

Die ausführliche Tierversuchsstatistik 1999 kann auf der
Internet-Homepage des BVET (http://www.admin.ch/bvet/) unter
‚Tierschutz/Berichte und Publikationen‘ abgerufen werden.

Auskünfte:
Michel Lehmann, Bereich Kommunikation. Tel.: 031 323 85 58