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Schweizerische Energieforschung hält internationale Position trotz rückläufiger Aufwendungen

MITTEILUNG FÜR DIE FACHPRESSE

Schweizerische Energieforschung hält internationale Position trotz
rückläufiger Aufwendungen

CORE veröffentlicht Jahresbericht

Die Eidgenössische Energieforschungskommission (CORE) bescheinigt der
schweizerischen Energieforschung ein qualitativ hohes Niveau. Allerdings
stellt sie mit Sorge einen kontinuierlichen Rückgang der öffentlichen
Aufwendungen für die Energieforschung fest.

Der seit 1992 feststellbare kontinuierliche Rückgang der von der
öffentlichen Hand für die Energieforschung aufgewendeten Mittel bereitet der
CORE ernsthafte Sorgen. Wie ihrem Jahresbericht 1999 zu entnehmen ist,
wurden im letzten Jahr teuerungskorrigiert rund 55 Mio. Franken weniger
ausgegeben als 1992. Obschon die Forschungskompetenz im Energiesektor noch
weitgehend intakt ist, zeichnet sich doch in verschiedenen Bereichen eine
Gefährdung der internationalen Spitzenposition ab. Die CORE nennt in diesem
Zusammenhang die Solararchitektur, die Verbrennungsforschung und die Nutzung
der Umgebungswärme. Neben einer Anhebung der Forschungsmittel sei die
Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten
Förderstellen nötig - wie etwa mit dem FOGA (Förderfond der Gaswirtschaft),
dem FEV (Förderfond der Erdölvereinigung) oder dem PSEL (Förder- und
Studienfond der Elektrizitätswirtschaft).

Die CORE hält fest, dass für die Erhaltung einer qualitativ hoch stehenden
schweizerischen Energieforschung genügend öffentliche Mittel zur Verfügung
gestellt werden müssen. Sie schlägt daher eine Erhöhung dieser Mittel von
knapp 185 Mio. 1999 auf 202 Mio. Franken im Jahr 2003 vor, wobei ein Abbau
bei der Kernenergie und eine Erhöhung bei den erneuerbaren Energien und der
rationelle Energienutzung vorgesehen ist.

CORE ortet Handlungsbedarf auf verschiedenen Ebenen

Die zunehmende Globalisierung macht auch vor der Forschung nicht Halt: das
Shareholder-denken in der Privatwirtschaft erschwert die langfristige
Forschungsplanung zusehends. Aus diesem Grunde sollte gerade die öffentliche
Förderung von Anlagen zur Demonstration von Technologien, die erst
mittelfristig auf dem Markt erscheinen, tendenziell zunehmen. Besonderes
Gewicht misst die CORE der Bereitstellung energiewirtschaftlicher Grundlagen
zu. Sie sieht im Speziellen einen Handlungsbedarf

- bei der Integration der Fachhochschulen in die bestehende
Energieforschung, vor allem im Hinblick auf die Einrichtung von nationalen
Kompetenzzentren,

- bei der Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Hand (v.a. dem Bundesamt
für Energie und der Kommission für Technologie und Innovation KTI) und den
privaten Förderfonds wie FEV, FOGA oder PSEL),

- bei der Verbesserung der internationalen Zusammenarbeit sowie

- bei der Öffentlichkeitsarbeit der Akteure in der Energieforschung.

Neue Schwerpunkte im Energieforschungskonzept für die Jahre 2000 bis 2003

Unter Berücksichtigung der bundesrätlichen Botschaft über die Förderung von
Bildung, Forschung und Technologie in den Jahren 2000-2003, dem
Energiegesetz sowie der europäischen und weltweiten Bestrebungen hat die
CORE in ihrem Energieforschungskonzept die neuen Schwerpunkte festgelegt.
Wichtiges Anliegen der CORE ist dabei die langfristige Sicherung der
Wettbewerbsfähigkeit des Wissenschafts- und Technologiestandorts Schweiz.

Die von der CORE festgelegten Schwerpunkte liegen bei anwendungsorientierter
Forschung mit ergänzenden Pilot- und Demonstrationsanlagen in den folgenden
Hauptbereichen:

- Rationelle Energienutzung: Sie ist in allen Gebieten - speziell aber in
Gebäuden und im Verkehr - zu fördern. Schlüssel sind Effizienzsteigerungen
bei der Verwendung von Elektrizität und ein verbessertes Wissen über die
Verbrennungsvorgänge. Weitere wichtige Gebiete sind die Wärme-Kraft-Kopplung
und die Nutzung der Umgebungswärme (Wärmepumpen).

- Erneuerbare Energien: Die Anwendung der in der Schweiz bereits gut
etablierten erneuerbaren Energien Wasserkraft und Holz soll verstärkt
werden. Bei Solarwärme, Umgebungs-wärme, Photovoltaik und Biomasse sieht die
CORE nötige Anstrengungen insbesondere bei der Wirkungsgraderhöhung und der
Kostensenkung, während in den Bereichen Geo-ther-mie, Wind und
Klein-wasserkraft ein Bedarf an Technologieförderung erkannt wird. Eher
längerfristige Forschungsziele werden bei der Solarchemie (inkl.
Wasserstoff) festgestellt.

- Kernenergie: Bei der Kernspaltung liegen die Schwerpunkte bei der
Sicherheitsforschung und der Entsorgung radioaktiver Abfälle, während bei
der Kernfusion im Rahmen von internationalen Projekten hoch stehende
Forschungsbeiträge erwartet werden.

- Energiewirtschaftliche Grundlagen: Neben dem Aufzeichnen von Szenarien und
Massnahmen mit ihren gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen sollen auch
ökologische und gesellschaftliche Konsequenzen von energietechnischen
Innovationen untersucht werden. Von Interesse sind in diesem Zusammenhang
insbesondere Fragen der Akzeptanz und Beiträge zum Technologietransfer von
der Forschung in die Anwendung.

Der Jahresbericht 1999 der Eidgenössischen Energieforschungskommission CORE
kann beim Bundesamt für Energie, 3003 Bern, Telefon 031 322 54 61, bezogen
werden.

Bern, 27. Juni 2000

Bundesamt für Energie

Auskunft:

Dr. Rolf Schmitz, Sekretär der CORE, Bundesamt für Energie, Sektion
Programmentwicklung und Controlling, Telefon: 031 322 54 61, Fax: 031 323 25
00, E-mail: rolf.schmitz@bfe.admin.ch