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"Lothar"-Grosseinsatz des Zivilschutzes

3003 Bern, 26. Juni 2000

Medieninformation

Sechs Monate nach dem Orkan "Lothar" "Lothar"-Grosseinsatz des Zivilschutzes

Ein halbes Jahr nach dem Orkan "Lothar" steht fest: "Lothar" beschert dem
Zivilschutz einen Dauereinsatz. Laut einer Umfrage des Bundesamtes für
Zivilschutz (BZS) bei den Kantonen haben Angehörige des Zivilschutzes
bereits rund 85'000 Personentage vorwiegend bei Aufräum- und
Instandstellungsarbeiten in Wäldern geleistet. Der Zivilschutzeinsatz wird
über das laufende Jahr weitergeführt. Es wird mit insgesamt über 160'000
Einsatztagen gerechnet.

Nachdem in einer ersten Phase das Nutzholz von Profis geschlagen und
ausgeräumt wurde, folgt jetzt die Zeit der aufwendigen Säuberungs- und
Instandstellungsarbeiten. Dabei zeigt der Zivilschutz grosse Wirkung, ist
doch vor allem Handarbeit in oft unwegsamen Gelände gefragt. 85'000
Personentage hat der Zivilschutz wegen "Lothar" schon investiert. Bis Ende
Jahr rechnet das BZS mit weiteren 50'000 geleisteten Personentagen und
nächstes Jahr dürften noch einmal über 25'000 Tage anfallen, denn die
Kantone gehen davon aus, dass die Zivilschützer noch bis weit in das Jahr
2001 mit "Lothar" beschäftigt sein werden. Die grössten Beiträge leisten
dabei die Zivilschutzangehörigen in den vom Sturm am schlimmsten betroffenen
Kantonen Bern, Freiburg, Aargau, Luzern, Zürich, Waadt, Ob- und Nidwalden.
Der Kanton Freiburg hat sogar alle verfügbaren Schutzdienstpflichtigen zu
einem Lothar-Einsatz aufgeboten.

Herausfordernde Arbeiten
Die Aufräumarbeiten gestalten sich vielfältig. Vorrang hatte in den letzten
Monaten die Säuberung von Bachbetten um zu verhindern, dass bei einem
nächsten Unwetter Wassermassen über die Ufer treten. Derzeit geht es
vielerorts darum, den Waldboden von Kleinholz zu reinigen, damit er sich
erholen und der Jungwuchs gedeihen kann. Lose Äste und Gestrüpp müssen
meistens von Hand zusammen getragen werden. Sichtbares Resultat sind die
sich in unseren Wäldern überall auftürmenden Haufen mit Geäst. Diese dienen
einerseits den Kleintieren als willkommener Unterschlupf und andererseits
als natürliche Borkenkäferfallen. Eine erfüllende Arbeit für den Zivilschutz
ist, selbstverständlich unter fachkundiger Anleitung, das Pflanzen junger
Bäumchen. In vielen Kantonen werden zudem Formationen des Zivilschutzes für
das Instandstellen beschädigter Wald- und Spazierwege, Vita-Parcours
Anlagen, Finnenbahnen usw. eingesetzt.

Solidarität spielt
Nach dem Lawinenwinter und dem Hochwasser im Jahre 1999 bieten die
 "Lothar"-Einsätze dem Zivilschutz erneut Gelegenheit, die bereits zur
Tradition gewordene solidarische Hilfe über die Kantonsgrenzen hinaus unter
Beweis zu stellen. So halfen beispielsweise Genfer Zivilschützer im schwer
betroffenen Kanton Freiburg. Formationen aus dem vom Sturm nur wenig
heimgesuchten Kanton Graubünden unterstützten ihre Nidwaldner Kollegen und
Walliser Zivilschützer leisteten ihren Wiederholungskurs im Kanton Waadt.
Weitere interkantonale Hilfe folgt im Herbst.

Sicherheit hat Priorität
Vor den Einsätzen werden die Schutzdienstpflichtigen jeweils von Fachleuten
über die allgemeinen Sicherheitsvorschriften bei Waldarbeiten, die sinnvolle
natürliche Bekämpfung des Borkenkäfers und über Massnahmen bei Zeckenbissen
orientiert. Generell wird der Sicherheit auf den Arbeitsplätzen grösste
Bedeutung beigemessen. Bei den nicht ungefährlichen "Lothar"-Aufräumarbeiten
in der Schweiz sind unter den Angehörigen des Zivilschutzes bisher
glücklicherweise keine Opfer zu verzeichnen.

 EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG,  BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
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