Bundesrat Leuenberger beim Cemt-Ministerrat in Prag
MEDIENMITTEILUNG
Bundesrat Leuenberger beim Cemt-Ministerrat in Prag
Bundesrat Moritz Leuenberger nimmt heute an der Konferenz der europäischen
Verkehrsminister (CEMT) in Prag teil. Ein Schwerpunkt der Diskussionen ist
die nachhaltige Verkehrspolitik. Dazu hielt der schweizerische
Verkehrsminister das Einführungsreferat. Die CEMT strebt einen stärkeren
Einbezug der Verkehrspolitik bei fiskalpolitischen und raumplanerischen
Entscheiden an.
Bundesrat Leuenberger erläuterte in seinem Einführungsreferat den
politischen Rahmen für eine nachhaltige Mobilität. In der Umweltpolitik
seien in erster Priorität freiwillige Massnahmen (z.B. Vereinbarungen mit
Wirtschaft) vorzusehen, in zweiter Linie marktwirtschaftliche Instrumente
(z.B. Lenkungsabgaben) und erst in dritter Linie Gebote und Verbote (z. B
Abgasvorschriften). Die Verkehrspolitik könne all diese Instrumente
nutzen. Zudem müsse die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer mit schärferen
gesetzlichen Bestimmungen verbessert werden. Die Schweiz sei von den
Vorarbeiten der CEMT in diesem Bereich inspiriert worden.
Verkehrspolitisch zentral ist laut Leuenberger das Ziel der
Güterverlagerung von der Strasse auf die Schiene. Dieses soll mit einem
Bündel von Massnahmen erreicht werden: Mit der Schwerverkehrsabgabe, der
Modernisierung der Bahninfrastruktur sowie der Bahnreform. Die einzelnen
Staaten könnten indessen eine ökologische Verkehrspolitik nicht alleine
umsetzen. Es brauche eine gemeinsame, europaweite Verlagerungspolitik.
Verkehrspolitik sei nicht Politik für die Transportwirtschaft, sondern
Wirtschafts-, Umwelt-, Raumordnungs- und Kohäsionspolitik.
"Verkehrspolitik ist Gesellschaftspolitik und zwingt uns zu globaler
Verantwortung, die über blosse Interessenpolitik hinausgeht", sagte
Leuenberger.
Es handelt sich um die 84. Tagung des Ministerrats der CEMT. Am Rande der
Konferenz trifft Bundesrat Leuenberger verschiedene Ministerkollegen zu
bilateralen Kontakten.
Bern, 30. Mai 2000
UVEK Eidgenössisches Departement für
Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation
Pressedienst