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Pressemitteilung

Krisenmanagement im internationalen Verbund

Im Rahmen des Programms 2000 der Strategischen Führungsausbildung (SFA) des Bundes haben sich die Lenkungsgruppe Sicherheit und die Stäbe der Departemente am 25. / 26. Mai in Schwarzenburg mit dem Thema "Krisenmanage-ment im internationalen Verbund" auseinandergesetzt. Sie hatten den Auftrag, dem dreiköpfigen Sicherheitsausschuss des Bundesrates eine zukunftsgerichtete Strategie vorzulegen, welche auf mögliche Entwicklungen im Balkan abgestimmt ist. Bundespräsident Adolf Ogi, Bundesrätin Ruth Metzler und Bundesrat Joseph Deiss liessen sich am zweiten Tag vor Ort über die Ergebnisse informieren. Die SFA steht im Verantwortungsbereich von Bundeskanzlerin Annemarie Huber-Hotz und wird von Professor Laurent F. Carrel geleitet.

Für die Beteiligten stand nicht das reaktive Krisenmanagement im Vordergrund, sondern die vorausschauende Beurteilung einer sich entwickelnden internationalen Krise. Die Lenkungsgruppe Sicherheit unter dem Vorsitz von Staatssekretär Franz von Däniken und die Stäbe der Departemente konzentrierten sich auf die frühzeitige Krisenwahrnehmung, das Erkennen von Risikopotentialen sowie auf mögliche Chancen und proaktive Handlungsoptionen der Schweiz gegenüber der internationalen Staatengemeinschaft und den Betroffenen.

Prospektiv wurden Problemlösungen mit entsprechenden Anträgen zu Handen des Bundesrates ausgearbeitet, vorsorgliche Massnahmen in verschiedenen Bereichen geprüft und beurteilt sowie die Information und Kommunikation als wesentliches Instrument des Krisenmanagement einbezogen. An dem Prozess der vorausdenkenden Strategiegestaltung beteiligten sich auf Einladung der Übungsleitung rund 50 Experinnen und Experten aus dem In- und Ausland sowie Vertreter des Parlaments und der Kantone. Das Szenario basierte auf den internationalen "Geneva Games" des Genfer Zentrums für Sicherheitspolitik. Es wurde in Zusammenarbeit mit dem "Strategic Research Department, Center for Naval Warfare Studies" (USA) erarbeitet.

 

Wichtige Tests für "unité de pensée"

Bundeskanzlerin Annemarie Huber-Hotz unterstrich zum Auftakt die Bedeutung solcher Uebungen. So ging es denn vor allem darum, die sicherheitspolitische Führung durch den Sicherheitsausschuss des Bundesrats zu stärken, die "unité de pensée" im Krisenmanagement ebenso wie die interdepartementale vorausschauende Problemerfassung und Problemlösung zu fördern und das Verständnis für das Krisenmanagement im internationalen Verbund zu stärken.

Am ersten Tag konzentrierten sich die Teilnehmenden auf die Analyse einer künftigen möglichen Krisenentwicklung, auf die Risiken und auch auf mögliche Chancen und Handlungsoptionen für die Schweiz. Zu diesem Zweck fand am Abend ein ausführlicher Meinungsaustausch zwischen den Vertretungen des Bundes und den externen Fachleuten statt.

Am zweiten Tag erarbeiteten sowohl die Teilnehmenden der Bundesverwaltung als auch die Experten ein Strategiepapier, das die politische Gestaltungs- und Handlungsfreiheit des Bundesrates ins Zentrum stellte. Darin enthalten waren auch eine Informations- und Kommunikationsstrategie, erarbeitet von einer Info-Gruppe unter der Leitung von Vizekanzler Achille Casanova, sowie Ziele und Werthaltungen der Staatsführungsstrategie zur nationalen Interessenwahrung. Die Ergebnisse wurden dem Sicherheitsausschuss des Bundesrates präsentiert, anschließend wurden erste Erkenntnisse und Lehren gezogen.

Bern, 26. Mai 2000

SCHWEIZERISCHE BUNDESKANZLEI
Information

Für Rückfragen: Hansruedi Moser, Infochef Bundeskanzlei, 031 / 322 37 63