Zementindustrie: Branchenvereinbarung zeigt Erfolg
MEDIENMITTEILUNG
Zementindustrie: Branchenvereinbarung zeigt Erfolg
Die Zementindustrie hat ihre Stickoxid-Emissionen erfolgreich begrenzt.
1998 und 1999 wurden die in der Branchenvereinbarung mit den
Standortkantonen vereinbarten maximalen Stickoxid-Emissionen um 12% bzw.
um 6% unterschritten. Die Kontrollkommission unter der Leitung des BUWAL
hat die Wirkung der Vereinbarung überprüft und eine positive Bilanz
gezogen. Die Kooperation zwischen Behörden und Zementindustrie wird
weitergeführt.
Die Zementindustrie hat 1998 mit den sieben Standortkantonen (BE, SZ, SH,
GR, AG, VD, NE) eine Branchenvereinbarung zur Verminderung der jährlichen
Stickoxid-Fracht abgeschlossen. Ausgehend vom Stand des Jahres 1996 haben
sich die Zementwerke verpflichtet, ihre Stickoxid-Emissionen bis 2009
kontinuierlich um insgesamt 20 Prozent zu reduzieren. Mit welchen
Massnahmen und an welchen Standorten die Zementindustrie das vereinbarte
Ziel erreicht, entscheidet diese in eigener Verantwortung. Die Zementwerke
sind jedoch verpflichtet, die in der Vereinbarung für die einzelnen
Standorte festgelegten maximalen Emissionen einzuhalten. Die kantonalen
Behörden ihrerseits verzichten darauf, bei Zementöfen verschärfte
Stickoxid-Begrenzungen zu verfügen.
Die prozessbedingten hohen Temperaturen, die zum Brennen von Zementklinker
notwendig sind, machen aus Zementöfen bedeutende Einzelquellen von
Stickoxiden (NOx). Deshalb schreibt die Luftreinhalte-Verordnung (LRV)
vorsorgliche Emissionsbegrenzungen vor. Darüber hinaus müssen die
Stickoxid-Emissionen jedoch gesamtschweizerisch zusätzlich vermindert
werden, weil sie Vorläuferstoffe für die Bildung von übermässigen
Ozonbelastungen sind. Die Vereinbarung regelt den Beitrag der
Zementindustrie zu dieser weitergehenden Reduktion der Stickoxid
-Emissionen.
Kontrollkommission zufrieden
Zur Überwachung der Vereinbarung wurde eine Kontrollkommission unter der
Leitung des BUWAL mit Vertretern der Standortkantone und der
Zementindustrie eingesetzt. Sie überprüft jährlich die Emissions- und
Betriebsdaten der Zementwerke anhand eines Fachberichts und stellt fest,
ob die Vereinbarung eingehalten worden ist. Diese Überprüfung hat nun
erstmals stattgefunden und Folgendes ergeben:
Die vereinbarten maximalen Stickoxid-Emissionsfrachten wurden 1998 um 12 %
und 1999 um 6 % unterschritten.
Die Stickoxid-Emissionsfaktoren der einzelnen Werke, welche ein Mass für
deren lokalen Beitrag zu den Stickoxid-Immissionen in ihrer Umgebung sind,
wurden - abgesehen von zwei Fällen mit Betriebsstörungen - eingehalten.
Insgesamt hat die Vereinbarung einen positiven Reduktionseffekt erbracht.
Die Kooperation zwischen Behörden und Zementindustrie wird daher
weitergeführt.
Bern, 25. Mai 2000
BUNDESAMT FÜR UMWELT, WALD UND LANDSCHAFT
Informationsdienst
Auskunft
Anton Stettler, Abteilung Luftreinhaltung, Chef Sektion Industrie und
Gewerbe, Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), Tel. 031 322
93 66