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Testlauf für die wirkungsorientierte Führung der RAV

PRESSEMITTEILUNG / Bern, 8.5.2000

Testlauf für die wirkungsorientierte Führung der RAV

Seit 1. Januar 2000 arbeiten die Regionalen Arbeitsvermittlungszentren
(RAV) mit wirkungsorientierten Vereinbarungen. Ihre Tätigkeit wird
dabei mit vier Teilindikatoren gemessen, die mit einem Rechenmodell zu
einem Wirkungsindex zusammengefasst werden können. Um den Kantonen
eine weitere Standortbestimmung zu ermöglichen veröffentlicht das seco
jetzt die Ergebnisse eines zweiten Testlaufs. Demnach haben die RAV in
18 Kantonen gleich gut oder besser abgeschlossen, wie im vergangenen
Herbst. Die vorhandenen Unterschiede zwischen den Kantonen sind gering
und die RAV arbeiten gesamthaft gut.

Die vorliegenden Testergebnisse basieren auf Zahlen des Jahres 1999
und sind deshalb, und weil man mit dem angewandten Rechnungsmodell
weitere Erfahrungen sammeln möchte, mit Unschärfen verbunden. Offene
Fragen wird das seco rasch klären, um die wirkungsorientierte
Tätigkeit der RAV noch besser steuern und überprüfen zu können. Die
ersten echten Ergebnisse werden im Frühjahr 2001 erwartet.

Kernstück der Vereinbarung zwischen Bund und Kantonen ist der Wechsel
von der ressourcen- zur wirkungsorientierten Steuerung der RAV. Deren
wichtigste beabsichtigte Wirkung - die rasche und dauerhafte
Wiedereingliederung der Arbeitslosen in den Arbeitsmarkt - wird dabei
anhand von vier Indikatoren gemessen: 1. Anzahl Bezugstage der
Arbeitslosen, 2. Anzahl Zugänge in die Langzeitarbeitslosigkeit, 3.
Anzahl Aussteuerungen und 4. Anzahl Wiederanmeldungen (erneute
Arbeitslosigkeit innert 4 Monaten).

Die Testergebnisse legen den Schluss nahe, dass sich die
Leistungsfähigkeit der RAV einander angenähert haben. In 18 Kantonen
wurden die RAV gleich gut oder besser beurteilt, wie bei einem
ähnlichen Testlauf letztes Jahr. In ebenfalls 18 Kantonen lagen die
RAV auf oder über einem errechneten Landesdurchschnitt. Die einzelnen
Ergebnisse haben allerdings nur eine geringe Aussagekraft, da zurzeit
erst die Zahlenreihen für das Jahr 1999 vorliegen. Weil die
Vereinbarung letztes Jahr noch nicht galt, bildete sie noch keine
Grundlage für das Handeln der Kantone. Ausserdem zeigte sich, dass das
Rechnungsmodell, das unterschiedliche Rahmenbedingungen (exogene
Faktoren) der einzelnen RAV ausgleicht, noch weiterentwickelt werden
muss, und dass bei der Anwendung der einzelnen Indikatoren noch
Änderungen nötig sind.

Die RAV werden wie kaum eine andere Verwaltungseinheit durchleuchtet
und dürfen in mancherlei Hinsicht als Pioniere der
wirkungsorientierten Verwaltungsführung gelten. Obwohl den nun
vorliegenden Testergebnissen nur hypothetischer Charakter zukommt, hat
sich das seco entschlossen, diese Ergebnisse im Sinne einer offenen
Kommunikationspolitik zu publizieren. Die Daten sind dazu gedacht, den
Kantonen für künftige Lenkungseingriffe Steuerungsgrössen zur
Verfügung zu stellen.

Die Kantone stehen mit dem Vollzug der neuen Vereinbarung in doppelter
Hinsicht vor neuen Herausforderungen: Sie sind seit mehr als einem
Jahr dabei, ihre RAV-Strukturen laufend der sinkenden Arbeitslosigkeit
anzupassen. Gleichzeitig müssen sie im dynamischen System der
Wirkungsmessung ihre RAV-Stellen und die damit verbundene
Infrastruktur als lernende und sich ständig verändernde Organisationen
gestalten und weiter entwickeln.

Staatssekretariat für Wirtschaft
Kommunikation / Information

Auskünfte:
Dominique Babey, seco - Direktion für Arbeit, Chef Arbeitsmarkt /
Arbeitslosenversicherung, Tel. 031 322 22 73