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Wissenschaftliche Analyse der Beziehungen Schweiz - Südafrika

Wissenschaftliche Analyse der Beziehungen Schweiz - Südafrika
Der Bundesrat hat den Schweizerischen Nationalfonds mit der Errichtung eines
Zusatzmoduls Beziehungen: Schweiz - Südafrika im Rahmen des Nationalen
Forschungsprogrammes NFP 42 Grundlagen und Möglichkeiten der schweizerischen
Aussenpolitik beauftragt. Innerhalb dreier Jahre soll eine wissenschaftlich
abgestützte Profilanalyse der jüngeren, auf Südafrika bezogenen Aussen- und
Aussenwirtschaftspolitik der Schweiz erstellt werden. Das vorgesehene
Forschungsbudget beträgt 2 Mio. Franken.
Im Rahmen des 1993 lancierten NFP 42 Grundlagen und Möglichkeiten der
schweizerischen Aussenpolitik wurde die schweizerische Aussenpolitik bisher
nach drei Forschungsschwerpunkten untersucht: a) Globaler Wandel und
schweizerische Aussenpolitik; b) Innere Dimension der schweizerischen
Aussenbeziehungen, c) Kohärenz und Wirksamkeit der schweizerischen
Aussenpolitik. Das interdisziplinär angelegte NFP 42, dessen Abschluss auf
Ende 2000 vorgesehen ist, hatte dabei unter anderem zum Ziel, einerseits
Entscheidungshilfen für die künftige Gestaltung der schweizerischen
Aussenpolitik bereitzustellen, anderseits den Informationsstand und auch das
Problembewusstsein der Stimmbürgerschaft in Zusammenhang mit
aussenpolitischen Entwicklungserfordernissen der heutigen Schweiz zu
erhöhen.
Im Rahmen der bisher durchgeführten Forschungsarbeiten wurde die auf
Südafrika bezogene Aussen- und Aussenwirtschaftspolitik der Schweiz weder
spezifisch noch als Gesamtkomplex bearbeitet. Dies soll nun nachgeholt
werden. Auf der Basis der bisher erarbeiteten Grundlagen und unter Nutzung
der eingespielten wissenschaftlichen Netzwerke soll über ein im Umfang
beschränktes Zusatzmodul des NFP 42 eine koordinierte und konzentrierte
Nachbearbeitung dieser besonderen Thematik erfolgen. Dabei sind einerseits
exemplarische Untersuchungen zu den Auswirkungen der schweizerischen
Südafrika-Politik auf die politische, wirtschaftliche und kulturelle
Situation und Entwicklung Südafrikas namentlich seit den 80er Jahren
vorgesehen. Anderseits sollen anhand ausgewählter Aspekte die inneren und
äusseren Entstehungsbedingungen sowie die politischen Entscheidprozesse
untersucht werden, die in der Schweiz zur Festlegung ihrer auf Südafrika
bezogenen Aussen- und Aussenwirtschaftspolitik geführt haben. Ziel ist es,
über eine kleine Anzahl miteinander koordinierter Forschungsprojekte
wissenschaftliche Grundlagen für eine Beurteilung dieser Politik zu
erarbeiten, wobei die Beziehungen Schweiz - Südafrika namentlich auch unter
Berücksichtigung des internationalen Kontextes analysiert werden sollen.
Die Beziehungen zwischen der Schweiz und Südafrika während der Apartheidzeit
waren Ende der 1990er-Jahre Grund für mehrere parlamentarische Anfragen und
Vorstösse und wurden auch in der breiteren Öffentlichkeit und in den Medien
thematisiert. In der Folge beauftragte der Bundesrat bereits im März 1999
eine interdepartementale Arbeitsgruppe unter der Leitung von Botschafter
P.-L. Girard, das der Bundesverwaltung über diese Zeit vorliegende
Datenmaterial aufzuarbeiten und im Besonderen das juristische und politische
Umfeld aufzuzeigen, in welchem sich die Beziehungen Schweiz - Südafrika
entfalteten. Der entsprechende Bericht, der dem Bundesrat Ende 1999
vorgelegt wurde, ortet mit Bezug auf die schweizerische Südafrikapolitik der
jüngeren Gegenwart u.a. auch gewichtige Forschungsbedürfnisse. Mit dem
heutigen Beschluss reagiert der Bundesrat somit auch auf vom Parlament sowie
von Experten vorgebrachte Anliegen.
EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT DES INNERN
Presse- und Informationsdienst
Auskunft:
Gregor Häfliger, Chef der Sektion Nationale Forschungsinstitutionen,
Bundesamt für Bildung und Wissenschaft; Tel. 031 322 96 76