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Neue Berufslehre Informatikerin/Informatiker

PRESSEMITTEILUNG / Bern, 7.4.2000

Neue Berufslehre Informatikerin/Informatiker

Bern, 7. April 2000, BBT: Das Bundesamt für Berufsbildung und
Technologie (BBT) stellt ein neues Konzept für die Berufslehre
„Informatikerin/Infor-matiker“ sowie für die berufliche Weiterbildung
zu eidg. Fachausweisen und Diplomen in Informatik vor. Auf beiden
Ausbildungsstufen entsteht ein einziges Berufsbild
„Informatikerin/Informa-tiker“. Die Lehrinhalte sind in einem
Baukastensystem modularisiert. Damit wird die erforderliche
Flexibilität der Ausbildung sichergestellt. Ziel ist, das
Lehrstellenangebot massiv auszubauen. Im Jahre 2003 sollen 3000 bis
5000 Lehrlinge eine Informatiklehre beginnen.

Die Dynamik der Informatik-Anwendung in der Wirtschaft hat sich in den
letzten Jahren auf die berufliche Grundbildung in Informatik
übertragen. In rascher Folge entstanden neue Berufslehren. Teilweise
nach verbandsspezifischen und regionalen Interessen wurden mehr oder
weniger gleiche Berufskompetenzen in unterschiedliche Lehren verpackt.
Unübersichtlichkeit, Doppelspurigkeiten sowie mangelnde
Durchlässigkeit zwischen den einzelnen Lehren und den
Weiterbildungsgängen zu eidg. Fachausweisen und Diplomen sind die
Folgen. Lehrlinge und Lehrbetriebe können sich heute nur schwer
orientieren.
Das BBT hat vor einem Jahr eine breit abgestützte Arbeitsgruppe unter
der Leitung von Prof. Rudolf Marty, Zürich, beauftragt, einen neues
Konzept für die Berufsbildung Informatik zu erarbeiten. Die Ergebnisse
dieser „Arbeitsgruppe I-CH” liegen nun vor.

Modulare Struktur der Berufslehre und der Weiterbildung -
Bildungsbasis für einen Beruf in konstantem Wandel
Die Berufslehre sowie die berufliche Weiterbildung Informatik sind von
Grund auf modular strukturiert. Der schulische Teil der Berufslehre
und die Weiterbildungsgänge sind definiert durch das Durchlaufen einer
bestimmten Anzahl von Modulen. Dabei wird der erfolgreiche Abschluss
jedes Moduls mit sogenannten Credits honoriert. Die Anzahl der Credits
hängt von der Moduldauer, der Stoffkomplexität und der individuellen
Leistung des Auszubildenden ab.

Nur ein Beruf „Informatikerin/Informatiker“
Das neue Konzept „Informatik Berufsbildung Schweiz“ deckt
ausschliesslich die Informatik-Kernberufe ab. Das Berufsbild
„Informatikerin/In-for-ma-tiker“ wird dabei auf Kernkompetenzen und
-fähigkeiten eingegrenzt. Über 50% der Lernzeit müssen für den Erwerb
spezifischer Informatik-Qualifikationen reserviert sein; theoretische,
konzeptionelle, konstruktionsorientierte und methodische Lerninhalte
dominieren also. Liegt dieser Anteil unter 50%, spricht man von
Informatik-Hybridberufen oder, falls der Anteil an
Informatik-Qualifikationen sehr niedrig ist, von
Informatik-Anwenderberufen.
Auf der Stufe Grundbildung gibt es für das ganze Berufsfeld Informatik
nur eine Berufslehre „Informatikerin/Informatiker“  mit einer breiten
gemeinsamen Basisbildung (30 bis 50% der Lerninhalte) und
unterschiedlichen Vertiefungsbildungen. Die Vertiefung und
Differenzierung innerhalb des Berufes „Informatikerin/Informatiker“
erfolgt in der Berufslehre wie auch in der Weiterbildung durch die
Belegung von sogenannten „Richtungen“. Beispiele für Richtungen in der
Grundbildung sind „Applikationsentwicklung“, „Systemtechnik“,
„Support“ und in der Weiterbildung “Projektleitung”, “Individual
Computing”, “Service Management”.

Umsetzungsplan
Die ersten Lehren nach dem neuen Konzept werden im Spätsommer 2001
beginnen. Ziel ist, dass ab Lehrbeginn 2003 3000 bis 5000 Lehrstellen
neu besetzt werden. Der Anteil der Frauen in den Informatik-Lehren
soll dabei erheblich gesteigert werden. Das Lehrstellenmarketing für
die neue Berufslehre „Informatikerin/Informatiker“ wird in diesem
Sommer aufgenommen.
In der Weiterbildung wird das Modulsystem graduell so eingeführt, dass
im Frühjahr 2003 die ersten Abschlüsse nach dem neuen System abgelegt
werden können. In der Übergangszeit werden die Weiterbildungsinhalte
teilweise nach dem bisherigen und teilweise nach dem neuen System
vermittelt.
Die ausführliche Dokumentation der neuen Berufsbildungsstruktur
Informatik Schweiz ist über www.admin.ch/bbt/NEWS abrufbar.

Bundesmat für Berufsbildung und Technologie
Presse- und Informationsdienst

Auskünfte:
Heinrich Summermatter, Bundesamt für Berufsbildung und Technologie,
Effingerstrasse 27, 3003 Bern, Tel. 031/322 29 84, E-mail
Heinrich.Summermatter@bbt.admin.ch.