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Die HSK veröffentlicht ihren Jahresbericht

MEDIENMITTEILUNG

Die HSK veröffentlicht ihren Jahresbericht

Die Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK) äussert sich in
 ihrem Bericht zum Jahr 1999 über die wesentlichen Aspekte der nuklearen
 Sicherheit und des Strahlenschutzes in den schweizerischen Kernanlagen und
 bei den Transporten abge-brannter Brennelemente. Sie bezeichnet den
 Zustand und die Betriebsführung der Kernanlagen und die Abwicklung der
 Transporte als gut. Eine Herausforderung für die HSK ist es, auch in
 Zukunft den hohen Sicherheitsstandard in den Kernanlagen aufrecht zu
 erhalten trotz der Sparmassnahmen, die für die Anlagen auf Grund der
 Elektrizitäts-marktöffnung nötig sein werden.

Aus dem HSK-Jahresbericht geht hervor, dass die Mengen der an die Umgebung
 abgegebenen radioaktiven Stoffe an den vier Standorten der Kernkraftwerke
 sowie beim Paul Scherrer Institut (PSI) sehr gering waren und weit
 unterhalb der behördlichen Grenzwerte lagen. Beim Strahlen-schutz wurden
 in allen schweizerischen Kernanlagen tiefe Werte für die Kollektivdosen
 des Personals (Summe aller individuellen Strahlendosen der in einer
 Kernanlage beschäftigten Personen) erreicht. Konsequent angewandte
 radiologische Abschirm-massnahmen, optimale Arbeitsplanungen und
 Forderungen der HSK trugen das ihrige dazu bei. Die Jahresgrenz-werte für
 die individuellen Strahlendosen des Personals wurden in allen Anlagen
 eingehalten.

Die HSK nimmt in ihrem Jahresbericht Stellung zum Zustand und Betrieb der
 schweizeri-schen Kernkraftwerke und des PSI, welches in Würenlingen und
 Villigen mehrere Anlagen zur nuklearen Forschung und zur Behandlung
 radioaktiver Stoffe betreibt. Die HSK stützt sich bei ihren Beurteilungen
 auf die geltenden Vorschriften und berücksichtigt zudem den Stand von
 Wissenschaft und Technik. Der Gesamteindruck für die schweizerischen
 Kernanlagen ist gut. Die HSK hatte im Jahr 1999 gemäss den HSK-Richtlinien
 16 Vorkommnisse in den schweizer-ischen Kernanlagen zu klassieren; in den
 letzten zehn Jahren schwankte die Anzahl der Vorkommnisse zwischen 5 und
 23 pro Jahr. Alle Vorkommnisse waren von geringer sicherheits-technischer
 Bedeutung und wurden auf der international gebräuchlichen, achtstufigen
 Bewertungs-skala INES der untersten Stufe 0 zugeordnet. 13 dieser
 Vorkommnisse waren in den Kernkraftwerken zu verzeichnen, darunter zwei
 automatische Schnellabschaltungen in den KKW Beznau 1 und Mühleberg; drei
 Vorkommnisse betrafen das PSI.

Im August erteilte das Bundesamt für Energie nach einer über einjährigen
 Sistierung wieder neue Bewilligungen für den Transport abgebrannter
 Brennelemente aus schweizerischen Kernkraftwerken. Bis Ende 1999 erfolgten
 vier solche Transporte per Eisenbahn in die Wieder-aufarbeitungs-anlage im
 französischen La Hague: drei ab dem KKW Gösgen und einer ab Beznau. Im
 ersten Quartal 2000 wurden vier Transporte von der Schweiz nach Frankreich
 abgewickelt: je zwei ab Gösgen und Beznau. Alle Transporte wurden unter
 den von der HSK geforderten Auflagen durch-geführt. In diesem Zusammenhang
 hatte die HSK ihre Aufsicht über die Abwicklung der schweizerischen
 Transporte verstärkt wahrgenommen. Die Sauber-keitslimite von 4 Bq/cm2
 (Kontaminationsgrenzwert) wurde bei allen diesen Transporten eingehalten.
 Dies deutet darauf hin, dass die zusätzlich ergriffenen Massnahmen ihre
 Wirkung zeigen. Für das laufende Jahr sind rund 20 Transporte abgebrannter
 Brennelemente vorgesehen.
Zurzeit dürfen auf Veranlassung der HSK keine Transporte von der Schweiz
 zur Wieder-aufarbeitungs-anlage im englischen Sellafield ausgeführt
 werden. Wie kürzlich öffentlich bekannt gemacht wurde, kam es in dieser
 Anlage in jüngster Zeit zu Ungereimtheiten, die die HSK zuerst geklärt
 haben möchte. Die HSK wartet nun eine Stellungnahme der englischen
 Sicherheitsbehörde NII über die von BNFL betriebene Anlage in Sellafield
 ab, bevor sie über das weitere Vorgehen bezüglich der Transporte nach
 England entscheiden wird. Es ist derzeit noch offen, wann es soweit sein
 wird.

Auf Ende Jahr 1999 trat Serge Prêtre als Direktor der HSK in den Ruhestand.
 Sein Nachfolger ist seit Beginn des neuen Jahres Wolfgang Jeschki. Als
 neuer Direktor äussert er sich im Vorwort des Jahresberichts zur
 Sicherheit der schweizerischen Kernkraftwerke. Diese weisen einen hohen
 Sicherheitsstand auf, was aber nicht heisse, dass man sich auf den
 Lorbeeren ausruhen dürfe. Zum Beispiel bewirke die
 Elektrizitätsmarktöffnung Mindereinnahmen bei den Kraftwerken, was zu
 Sparmass-nahmen führen könne. Diese dürfen aber nicht zu Lasten der
 Sicherheit in den KKW gehen. Anzeichen für sich auf die Sicherheit negativ
 auswirkende Massnahmen wurden aus ausländischen Kernanlagen bekannt. Die
 HSK werde ihre Anstrengungen darauf ausrichten, dass der heutige hohe
 Sicherheitsstand erhalten bleibe.

Der Jahresbericht 1999 der HSK ist bei deren Geschäftsstelle in Würenlingen
 unter der Postadresse "HSK; 5232 Villigen-HSK" erhältlich. Vorerst liegt
 er in deutscher Sprache vor. Die französische und englische Übersetzung
 wird in wenigen Wochen verfügbar sein. Die HSK bietet ihren Jahres-bericht
 zusätzlich auf Internet unter der Adresse www.hsk.psi.ch an.

Bern / Würenlingen, 6. April 2000

UVEK Eidgenössisches Departement für
Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation
Pressedienst

Auskunft: 	Wolfgang Jeschki, Direktor der HSK; Tel. 056 310 39 38
	Anton Treier, Informationsbeauftragter der HSK; Tel. 056 310 38 70