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Präsident der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) in der Schweiz

PRESSEMITTEILUNG / Bern, 10.3.2000

Präsident der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung
(EBRD) in der Schweiz

Erster offizieller Besuch

Bundesrat Pascal Couchepin empfing am Donnerstag in Bern Horst Köhler,
den Präsidenten der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung
(EBRD). Dies ist Präsident Köhlers erster offizieller Besuch in der
Schweiz seit seinem Amtsantritt im September 1998.

Bundesrat Couchepin und Präsident Köhler erörterten die Prioritäten
der Bank sowie ihre Initiative für den Balkan und die Zusammenarbeit
in der Gemeinschaft unabhängiger Staaten, Regionen, in welchen die
Schweiz ebenfalls sehr aktiv ist. Besonders hervorgehoben wurde dabei
das grosse Engagement der Schweiz bei der Bank: 72 Millionen Franken
in offiziellen Ko- und Parallelfinanzierungen und technischer
Unterstützung. Umgekehrt unterstützt die EBRD Projekte Schweizerischer
Unternehmen in Mittel- und Osteuropa mit rund 200 Millionen Franken in
Form von Darlehen und Kapitalbeteiligungen. Die Gesprächspartner
besprachen, wie diese Zusammenarbeit intensiviert werden könnte. Die
Delegation der Bank wurde ebenfalls von Bundesrat Villiger empfangen
und traf Parlamentarier beider Kammern sowie weitere Vertreter des
Bundes. Heute wird Präsident Köhler mit Vertretern schweizerischer
Unternehmen in Zürich zusammenkommen.

Ziele und Entwicklung der EBRD

Die 1991 gegründete Bank hat die Aufgabe, die Länder Mittel- und
Osteuropas sowie die Gemeinschaft unabhängiger Staaten beim Aufbau
einer leistungsfähigen Marktwirtschaft zu unterstützen. Diese
Unterstützung ist an die Voraussetzung gebunden, dass gleichzeitig
auch Fortschritte im Bereich der politischen Reformen gemacht werden.
Die Bank fördert den Aufbau eines leistungsfähigen Finanzsektors,
Privatisierungen, das freie Unternehmertum, insbesondere Kleine und
Mittlere Unternehmungen (KMU) sowie  Erneuerung der Infrastruktur mit
Direktinvestitionen, Kreditlinien, Darlehen und technischer
Unterstützung. Die Schweiz ist Gründungsmitglied der Bank, welche 58
Mitgliedländer (davon 26 im Operationsgebiet) sowie die Europäische
Gemeinschaft und die Europäische Investitionsbank umfasst. Die Schweiz
hat einen ständigen Sitz im Direktorium der Bank. Dieser wird derzeit
von Exekutivdirektor Wilhelm Jaggi besetzt.

Infolge der russischen Finanzkrise erlitt die EBRD 1998 einen Verlust
von 261 Millionen EURO. Im Geschäftsjahr 1999 kehrte die Bank jedoch
mit einem operationellen Gewinn, nach Rückstellung von 42.7 Millionen
EURO, in die schwarzen Zahlen zurück. Dabei konnten insgesamt 88
Projekte mit einem Gesamtwert von 2.2 Milliarden EURO unterzeichnet
werden. Die Bank war insbesondere in der Mobilisierung von
Drittfinanzierungen erfolgreich: jeder von der Bank investierte EURO
zog weitere 2.2 EURO nach sich. Die von der Bank ausgelösten
Investitionen und Kredite belaufen sich insgesamt auf  48 Milliarden
EURO. Die Bank ist damit der wichtigste Investor in Mittel- und
Osteuropa und der Gemeinschaft unabhängiger Staaten.

EIDGENÖSSISCHES VOLKSWIRTSCHAFTSDEPARTEMENT
Kommunikationsdienst des EVD

Auskünfte:
Auskunft: Robin Tickle, Leiter Kommunikationsdienst des EVD, Tel. 031
322 20 25
Marcel Bigger, seco, Multilaterale Finanzierungsinstitutionen, Tel. 031 324 07 93