Schweizer Wappen

CONFOEDERATIO HELVETICA
Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

Homepage
Mail
Suche

Klausursitzung des Bundesrates vom 23. Februar 2000

Medieninformation über die
Klausursitzung des Bundesrates vom 23. Februar 2000

Armee XXI und Bevölkerungsschutz, UNO-Beitritt und Verbesserung der
Arbeitsweise des Bundesrates

Drei Themen standen in der Klausursitzung des Bundesrates vom Mittwochabend,
23. Februar 2000, im Vordergrund: eine Aussprache zum Stand der
Reformprojekte "Schweizer Armee XXI" und "Bevölkerungsschutz", die Frage des
UNO-Beitritts sowie die Beratung über verschiedene Massnahmen zur
Verbesserung der kollegialen Arbeitsweise des Bundesrates.

Auf Wunsch von Bundespräsident Adolf Ogi fand die vierstündige Klausur in
einer ungewöhnlichen Umgebung statt, nämlich auf dem Gurten, dem sogenannten
"Berner Traumberg".

Ja zur Reform der Armee und des Bevölkerungsschutzes

Der Bundesrat liess sich zunächst von Bundespräsident Adolf Ogi und vom
erstmals vor der Landesregierung aufgetretenen Generalstabschef Hans-Ulrich
Scherrer über den Stand der beiden Reformprojekte"Armee XXI" und
"Bevölkerungsschutz" orientieren. Anschliessend führte er eine Diskussion
über einige wichtige politische Aspekte dieser Reformen. Im Vordergrund
standen dabei Fragen der Einsatzbereitschaft, der Aufgabenteilung Bund /
Kantone und der Dienstpflichtsysteme wie auch rechtliche Überlegungen.

Der Bundesrat zeigte sich befriedigt vom Verlauf der Projektarbeiten. Beide
Vorhaben werden sich im Frühsommer entscheidend konkretisieren. Dannzumal
werden politische Leitlinien für das Armeeleitbild und ein Strukturmodell
für den Bevölkerungsschutz vorliegen. Der Bundesrat wird sich bei dieser
Gelegenheit erneut mit dem Fortschritt der Projekte befassen und danach die
Öffentlichkeit informieren.

Ja zum UNO-Beitritt

Der Bundesrat hat sodann seinen Willen zum Beitritt der Schweiz zur
Organisation der Vereinten Nationen (UNO) bekräftigt und das weitere
Vorgehen diskutiert. Er wird bereits im kommenden Sommer eine breite
Vernehmlassung durchführen und wenn immer möglich noch vor Ende des
laufenden Jahres die entsprechende Botschaft an das Parlament richten.

Will die Schweiz in der internationalen Politik solidarisch mitwirken und
auf die weltweite Entwicklung Einfluss nehmen können, soll sie der UNO
beitreten. Nachdem der Bundesrat diesen Schritt im Rahmen seiner Jahresziele
2000 und seiner gegenwärtigen Legislaturperiode beschlossen hat, hat das EDA
die Vorbereitungsarbeiten für den UNO-Beitritt vorangetrieben. Bundesrat
Deiss konnte somit den Bundesrat über die nächsten Schritte und den
vorgesehenen Zeitplan orientieren.

Die noch vor den Sommerferien vorgesehene breite Vernehmlassung wird
Gelegenheit bieten, über die Frage offen zu diskutieren. Fallen die
Ergebnisse dieser Konsultation positiv aus, beabsichtigt der Bundesrat, die
entsprechende Botschaft dem Parlament noch in diesem Jahr zu unterbreiten.
Sofern die UNO-Initiative zustande kommt, wird diese in der gleichen
Botschaft behandelt.

Für den Bundesrat ist es besonders wichtig, dass die Informationsarbeit
frühzeitig aufgenommen wird, um damit den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern
den Zugang zu den für ihre persönliche Meinungsbildung nötigen Informationen
zu ermöglichen.

Verbesserung der Arbeitsweise des Bundesrates

Vor der angenehmen Kulisse des Gurtens hat sich der Bundesrat auch Zeit
genommen, um sich mit seiner eigenen Arbeitsweise auseinanderzusetzen. Bei
dieser von Bundespräsident Ogi als "sehr nützlich" bezeichneten Aussprache
ging es um die Verbesserung der kollegialen Entscheidungsfindung im
Bundesrat.

Alle Mitglieder des Bundesrates sind mit der heutigen Zusammenarbeit im Rat
zufrieden. Sie äusserten jedoch den Wunsch, vermehrt über anstehende
wichtige politische Weichenstellungen rechtzeitig diskutieren zu können und
in den ordentlichen Sitzungen mehr Zeit dafür aufzuwenden. Dies würde auch
eine transparentere Informationspolitik über Absichten und Handlungsoptionen
ermöglichen. Eine solche offenere Information würde sich nach Meinung des
Bundesrates auch auf den demokratischen Meinungsbildungsprozess förderlich
auswirken.

SCHWEIZERISCHE BUNDESKANZLEI
Information

Bern, 24. Februar 2000

Für allfällige Fragen:

Vizekanzler Achille Casanova,
Tel: 031 322 37 03