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Bund fördert Labels durch Beratung und Vermittlung

PRESSEMITTEILUNG

Bund fördert Labels durch Beratung und Vermittlung

Labels sollen Konsumentinnen und Konsumenten den bewussten Einkauf von
 umweltfreundlichen, nachhaltig erzeugten Produkten ermöglichen. Die
 vermehrte Kennzeichnung umweltfreundlich erzeugter Produkte ist aber
 primär eine Aufgabe nichtstaatlicher Organisationen. Die Tätigkeit des
 Bundes besteht in der Beratung, Vermittlung, Gesetzgebung und der
 gelegentlichen finanziellen Unterstützung. So steht es in einem Bericht
 zur Anerkennung und Förderung von Labels, den der Bundesrat zur Kenntnis
 genommen hat.

Die Labels sind freiwillige Kennzeichnungen, die im weitesten Sinn umwelt-
 oder sozialbezogene Aspekte von Produkten und Dienstleistungen betreffen.
 Im Rahmen seiner Strategie einer nachhaltigen Entwicklung hat sich der
 Bund bereits bisher im Bereich von Labels engagiert:

- Die finanzielle Unterstützung des Staatssekretariats für Wirtschaft,
 seco, für die von Hilfswerken geschaffenen Soziallabels "Max Havelaar" -
 ein Label zur Verbesserung der Lebensbedingungen lokaler Produzenten von
 Agrarerzeugnissen in Entwicklungsländern - und "STEP" - ein Label zur
 Förderung gerechter Bedingungen bei der Herstellung und dem Handel von
 Teppichen - wurde als Starthilfe für die Einführung der betreffenden
 Labels auf dem Markt konzipiert.

- Wie die EU hat der Bund mit der "Bioverordnung" staatliche
 Mindestbedingungen für die Vergabe von Biolabels definiert und damit die
 Voraussetzungen für eine verbesserte Markttransparenz für Erzeugnisse des
 biologischen Landbaus geschaffen.

- Das vom Bundesamt für Energie verliehene Label "Energie 2000" für die
 Kennzeichnung von Elektrogeräten mit geringem Energieverbrauch ist das
 erste und bisher einzige staatliche Label in der Schweiz. Dieses Label ist
 ein Instrument, das die Konsumenten bei der Wahl möglichst sparsamer
 Elektrogeräte unterstützt und zugleich den Herstellern als Ansporn dient,
 die Energieeffizienz ihrer Produkte auch in Zukunft ständig weiter zu
 verbessern.

- Unter der Moderation des Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft,
 BUWAL, ist es gelungen, für die konkurrierenden Holzlabels aus Kreisen der
 Forstwirtschaft ("Q-Label") und aus Umweltschutzkreisen ("FSC") gemeinsame
 Anforderungen an die Waldbewirtschaftung zu definieren. Diese "Nationalen
 Standards für die Waldzertifizierung in der Schweiz" tragen auch den auf
 internationaler Ebene vorgegebenen Anforderungen Rechnung.

Der Bundesrat erachtet die Förderung von Labels primär als eine Aufgabe der
 nichtstaatlichen Organisationen. Private, direkt zwischen Produzenten- und
 Konsumentenorganisationen vereinbarte Labels finden meist grössere
 Akzeptanz als staatlich verordnete. Auch dem Bund stehen aber zur
 Anerkennung und Förderung von Labels verschiedene Instrumente zur
 Verfügung: Information und Aufklärung, Moderation und Beratung, Mitarbeit
 bei der Festlegung von Vergabekriterien, finanzielle Unterstützung von
 privaten Labels, die Änderung  rechtlicher Rahmenbedingungen für Labels
 sowie die Schaffung eigentlicher staatlicher Labels.

Für Fragen im Zusammenhang mit Labels im Rahmen der verschiedenen
 Sektorpolitiken in der Bundesverwaltung wird künftig eine systematischere
 Koordination gewährleistet. Die Arbeiten im Hinblick auf die Beteiligung
 der Schweiz am EU-Umweltzeichen werden weitergeführt. Für das öffentliche
 Beschaffungswesen können bestehende Labels zur Definition von
 Anforderungskriterien beigezogen werden. Zudem steht der Bund weiterhin
 für Beratung und Moderation unter privaten Labelanbietern sowie für die
 Mitwirkung an der Erarbeitung von international abgestimmten
 Vergabekriterien zur Verfügung. Hingegen wird eine staatliche Ombudsstelle
 für Labels als nicht notwendig erachtet. Die Forderung nach Anpassungen
 der rechtlichen Rahmenbedingungen, namentlich eine Verordnung mit
 Mindestanforderungen für Soziallabels und Initiativen des "Fairen
 Handels", wird zum gegenwärtigen Zeitpunkt abgelehnt.

Der Bericht ist das Ergebnis einer Untersuchung zur Massnahme 6
 "Anerkennung und Förderung von Labels", die der Bundesrat in seiner im
 April 1997 verabschiedeten "Strategie zur nachhaltigen Entwicklung der
 Schweiz" in Aussicht gestellt hatte. Er entstand im Rahmen des
 interdepartementalen Ausschusses für den Folgeprozess des Erdgipfels von
 Rio von 1992 (IDARio) unter der Federführung des Staatssekretariats für
 Wirtschaft (seco) und des Bundesamts für Umwelt, Wald und Landschaft
 (BUWAL).

Bern, 16. Februar 2000

UVEK     EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT
FÜR UMWELT, VERKEHR, ENERGIE UND KOMMUNIKATION
Pressedienst

EIDGENÖSSISCHES VOLKSWIRTSCHAFTS DEPARTEMENT
Kommunikationsdienst des EVD

Auskünfte:

Ralph Friedländer, seco, Leistungsbereich Entwicklung und Transition, 3003
 Bern, Tel. 031 324 09 13; 076 324 09 13

Georg Karlaganis, BUWAL, Abteilung Stoffe, Boden, Biotechnologie, 3003
 Bern, Tel. 031 322 69 55; 079 415 99 62