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Bund fördert Labels durch Beratung und Vermittlung

PRESSEMITTEILUNG / Bern, 16.2.2000

Bund fördert Labels durch Beratung und Vermittlung

Labels sollen Konsumentinnen und Konsumenten den bewussten Einkauf von
umweltfreundlichen, nachhaltig erzeugten Produkten ermöglichen. Die
vermehrte Kennzeichnung umweltfreundlich erzeugter Produkte ist aber
primär eine Aufgabe nichtstaatlicher Organisationen. Die Tätigkeit des
Bundes besteht in der Beratung, Vermittlung, Gesetzgebung und der
gelegentlichen finanziellen Unterstützung. So steht es in einem
Bericht zur Anerkennung und Förderung von Labels, den der Bundesrat
zur Kenntnis genommen hat.

Die Labels sind freiwillige Kennzeichnungen, die im weitesten Sinn
umwelt- oder sozialbezogene Aspekte von Produkten und Dienstleistungen
betreffen. Im Rahmen seiner Strategie einer nachhaltigen Entwicklung
hat sich der Bund bereits bisher im Bereich von Labels engagiert:

 Die finanzielle Unterstützung des Staatssekretariats für
Wirtschaft, seco, für die von Hilfswerken geschaffenen Soziallabels
„Max Havelaar“ - ein Label zur Verbesserung der Lebensbedingungen
lokaler Produzenten von Agrarerzeugnissen in Entwicklungsländern - und
„STEP“ - ein Label zur Förderung gerechter Bedingungen bei der
Herstellung und dem Handel von Teppichen - wurde als Starthilfe für
die Einführung der betreffenden Labels auf dem Markt konzipiert.
 Wie die EU hat der Bund mit der „Bioverordnung“ staatliche
Mindestbedingungen für die Vergabe von Biolabels definiert und damit
die Voraussetzungen für eine verbesserte Markttransparenz für
Erzeugnisse des biologischen Landbaus geschaffen.
 Das vom Bundesamt für Energie verliehene Label „Energie 2000“
für die Kennzeichnung von Elektrogeräten mit geringem Energieverbrauch
ist das erste und bisher einzige staatliche Label in der Schweiz.
Dieses Label ist ein Instrument, das die Konsumenten bei der Wahl
möglichst sparsamer Elektrogeräte unterstützt und zugleich den
Herstellern als Ansporn dient, die Energieeffizienz ihrer Produkte
auch in Zukunft ständig weiter zu verbessern.
 Unter der Moderation des Bundesamtes für Umwelt, Wald und
Landschaft, BUWAL, ist es gelungen, für die konkurrierenden Holzlabels
aus Kreisen der Forstwirtschaft („Q-Label“) und aus
Umweltschutzkreisen („FSC“) gemeinsame Anforderungen an die
Waldbewirtschaftung zu definieren. Diese "Nationalen Standards für die
Waldzertifizierung in der Schweiz" tragen auch den auf internationaler
Ebene vorgegebenen Anforderungen Rechnung.

Der Bundesrat erachtet die Förderung von Labels primär als eine
Aufgabe der nichtstaatlichen Organisationen. Private, direkt zwischen
Produzenten- und Konsumentenorganisationen vereinbarte Labels finden
meist grössere Akzeptanz als staatlich verordnete. Auch dem Bund
stehen aber zur Anerkennung und Förderung von Labels verschiedene
Instrumente zur Verfügung: Information und Aufklärung, Moderation und
Beratung, Mitarbeit bei der Festlegung von Vergabekriterien,
finanzielle Unterstützung von privaten Labels, die Änderung
rechtlicher Rahmenbedingungen für Labels sowie die Schaffung
eigentlicher staatlicher Labels.

Für Fragen im Zusammenhang mit Labels im Rahmen der verschiedenen
Sektorpolitiken in der Bundesverwaltung wird künftig eine
systematischere Koordination gewährleistet. Die Arbeiten im Hinblick
auf die Beteiligung der Schweiz am EU-Umweltzeichen werden
weitergeführt. Für das öffentliche Beschaffungswesen können bestehende
Labels zur Definition von Anforderungskriterien beigezogen werden.
Zudem steht der Bund weiterhin für Beratung und Moderation unter
privaten Labelanbietern sowie für die Mitwirkung an der Erarbeitung
von international abgestimmten Vergabekriterien zur Verfügung.
Hingegen wird eine staatliche Ombudsstelle für Labels als nicht
notwendig erachtet. Die Forderung nach Anpassungen der rechtlichen
Rahmenbedingungen, namentlich eine Verordnung mit Mindestanforderungen
für Soziallabels und Initiativen des „Fairen Handels“, wird zum
gegenwärtigen Zeitpunkt abgelehnt.

Der Bericht ist das Ergebnis einer Untersuchung zur Massnahme 6
„Anerkennung und Förderung von Labels“, die der Bundesrat in seiner im
April 1997 verabschiedeten „Strategie zur nachhaltigen Entwicklung der
Schweiz“ in Aussicht gestellt hatte. Er entstand im Rahmen des
interdepartementalen Ausschusses für den Folgeprozess des Erdgipfels
von Rio von 1992 (IDARio) unter der Federführung des
Staatssekretariats für Wirtschaft (seco) und des Bundesamts für
Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL).

EIDGENÖSSISCHES VOLKSWIRTSCHAFTS DEPARTEMENT
Kommunikationsdienst des EVD

EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT FÜR UMWELT, VERKEHR, ENERGIE
UND KOMMUNIKATION
Presse und Information

Auskünfte:
Ralph Friedländer, seco, Leistungsbereich Entwicklung und Transition,
3003 Bern, Tel. 031 324 09 13; 076 324 09 13