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11. Internationale Konferenz der Chefs der Armeeseelsorger in Genf Verstärkung des Friedens in der Welt

3003 Bern, 11. Februar 2000

Medieninformation

11. Internationale Konferenz der Chefs der Armeeseelsorger in Genf
Verstärkung des Friedens in der Welt

Demnächst löst ein orthodoxer Oberst einen jüdischen Hauptmann an der Spitze
der Internationalen Konferenz der Armeeseelsor-ger ab. Die in Genf zur 11.
Internationalen Konferenz zusammengetroffenen Armeeseelsorger haben während
der vergangenen Woche verschiedene Aspekte der "Humanitären Einmischung"
behandelt. Der Friede wird als vorrangiges Ziel der Menschheit betrachtet.

Auf den Stätten des Krieges muss die Religion eine Quelle des Friedens sein.
Davon sind die in der Schweiz zusammengekomme-nen Vertreter der wichtigsten
monotheistischen Religionen überzeugt. Christen, Juden und Mohammedaner
haben in Genf ein weiteres Mal bestätigt, dass  Aussöhnung, Frieden und
Zusammenarbeit möglich sind. Der schweizerische katholische Seelsorger Hans
Brügger erklärt, dass die in Genf diskutierten Visionen und Hoffnungen dies
erhärtet haben. Für seinen protestantischen Kollegen, Hauptmann Christoph
Stucki, hat das Treffen in Genf  beigetragen, Spannungen zwischen den
Vorstellungen militärischer Intervention und humanitärer Hilfe zu erkennen
: " Falls sich eine militärische Intervention mit humanitärem Ziel als
unausweichlich erweist, darf die Zivilbevölkerung unter keinen Umständen
Schaden erleiden."

Die Präsenz der Seelsorger auf dem Gelände der militärischen Intervention
dient der Konflikt-lösung. Die Seelsorger besitzen keine
Entscheidungsgewalt, doch können sie strategische Absichten ihrer Chefs
beeinflussen. Bei kulturell oder religiös bedingten Span-nungen treten sie
manchmal als Vermittler auf. "Gemeinsam haben wir schwierige Themen
behandelt, gegenseitig unsere Unter-schiede respektierend" erklärt ein
jüdischer Teilnehmer aus England.
"Das grosse Verdienst der Konferenz beruht auf der Tatsache, dass die
Menschen hier das Gespräch suchen und sich gegenseitig zuhören. Viele
Erfahrungen konnten ausgetauscht werden, Freundschaft und Hoffnung erneuert
werden. Das Vertrauen das sich unter uns gebildet hat symbolisiert auch den
Friedenstraum der Religionsführer."

Die Seelsorger unterstreichen bei Friedenseinsätzen in Bosnien oder Kosovo
auch die Notwendigkeit zur Durchführung von Gottes-diensten. Viele Soldaten,
ob gläubig oder nicht , nehmen regelmässig an Gottesdiensten teil. Seit
letztem Herbst haben in Kosovo nicht weniger als 60 deutsche Soldaten
verlangt, getauft zu werden.

Vor elf Jahren fand die erste jährliche Seelsorger-Konferenz im europäischen
Rahmen statt. Anschliessend folgten die NATO-Staaten. Dieses Jahr tagte die
Gemeinschaft zum ersten Mal unter dem Titel "Internationale Konferenz der
Armeeseelsorger" in Genf. Neu stösst Südafrika hinzu, für nächstes Jahr
beabsichtigen Jordanien und Israel Mitglieder zu werden.

Die nächste internationale Konferenz der Chefs der Armeeseelsorger findet im
Jahr 2001 in
Strassburg statt.

 EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG,  BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
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