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Zivildienst 1999: Grosse Wirkung im Stillen

PRESSEMITTEILUNG / Bern, 11.2.2000

Zivildienst 1999: Grosse Wirkung im Stillen

Im Jahr 1999 wurden 1'620 Personen zum Zivildienst zugelassen. Es gibt
somit in der Schweiz bereits 4'733 Zivildienstpflichtige. Diese
erbrachten im vergagenen Jahr rund 160'000 Diensttage, davon allein
rund 24'000 im Bereich der Betreuung von Asylsuchenden.
Zivildienstleistende haben damit neben Armee und Zivilschutz
massgeblich dazu beigetragen, dass der grosse Andrang an Flüchtlingen
vergangenen Sommer gut bewältigt werden konnte.

Im Laufe des Jahres 1999 wurden 1'356 Gesuche um Zulassung zum
Zivildienst eingereicht, davon 896 auf Deutsch, 411 auf Französisch
und 49 auf Italienisch. Die Vollzugsstelle für den Zivildienst
bearbeitete 1'991 Gesuche und verfügte 1'620 Zulassungen sowie 177
Abweisungen. Dazu kamen 125 Nichteintretensentscheide und 69
Gesuchsrückzüge. Neun von zehn Gesuchsteller, die ihren
Gewissenskonflikt anlässlich ihrer Anhörung schilderten, wurden zum
Zivildienst zugelassen. Gegen Abweisungen und
Nichteintretensentscheide wurden 104 Beschwerden eingereicht. Die
Rekurskommission des Eidg. Volkswirtschaftsdepartementes hat 20
Beschwerden gutgeheissen, was in der Folge zu weiteren 19 Zulassungen
führte. Somit führte jede fünfte Beschwerde ebenfalls zur Zulassung.

Einmal zugelassen leisten Zivildienstpflichtige in regelmässigen
Abständen ihre Einsätze. Sie suchen sich unter den mittlerweile 831
anerkannten Einsatzbetrieben eine Arbeit im öffentlichen Interesse,
die ihren Wünschen und Fähigkeiten entspricht. Am beliebtesten waren
1999 Einsätze im sozialen Bereich, speziell in der Jugendarbeit oder
in der Flüchtlingsbetreuung. Letztere bildete mit rund 24'000
Diensttagen einen Einsatzschwerpunkt. Der Zivildienst hat sich damit
neben der Armee mit rund 20'500 Diensttagen oder dem Zivilschutz mit
rund 30'000 Diensttagen als verlässliche Stütze in der Bewältigung
einer Ausnahmesituation erwiesen. Es dürfte deshalb auch in Zukunft
sinnvoll sein, wenn sich Zivildienst, Zivilschutz und Armee gut
absprechen, wenn es um Einsätze im Bereich der Flüchtlingsbetreuung
geht.

Zivildienstleistende beteiligten sich im weiteren mit rund 892
Diensttagen an den Aufräumarbeiten nach den Lawinenniedergängen des
vergangenen Winters und dies hauptsächlich durch Einsätze bei
Bergbauern. Auch bezüglich der Beseitigung der durch Lothar
angerichteten Sturmschäden werden Zivildienstleistende mit Hand
anlegen. Dies geschieht momentan erst vereinzelt, ist es doch für
Laien noch sehr gefährlich, im Wald zu arbeiten.

Zivildiensteinsätze finden in der Regel im Inland statt. Wer jedoch
eine entsprechende Ausbildung und spezifische Erfahrungen aufweist,
kann unter Umständen auch im Ausland seinen Zivildienst absolvieren.
Im vergangenen Jahr waren 27 Zivildienstleistende im Ausland tätig. So
leisteten beispielsweise vier Personen ihren Zivildienst bei Médecins
sans Frontières.

EIDGENÖSSISCHES VOLKSWIRTSCHAFTSDEPARTEMENT
Presse- und Informationsdienst

Beilagen:
- Statistik Zulassungsverfahren
- Statistik Einsatzbetriebe

Auskünfte:
Dr. Samuel Werenfels, Leiter Zivildienst, Thun, Tel. 033/228 19 90