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Die Voranschläge von Bund, Kantonen und Gemeinden für das Jahr 2000

PRESSEMITTEILUNG

Die Voranschläge von Bund, Kantonen und Gemeinden für das Jahr 2000

Bund, Kantone und Gemeinden budgetieren für das laufende Jahr einen
Ausgabenüberschuss von insgesamt 5,0 Milliarden Franken. Die
Voranschläge weisen damit im Vergleich zum Vorjahr eine Verbesserung um
2,2 Milliarden aus. Die grossen Sparanstrengungen der letzten Jahre
sowie das günstigere wirtschaftliche Umfeld tragen massgeblich zu diesem
Resultat bei. Die Verschuldung wird mit 203 Milliarden nur geringfügig
zunehmen, weshalb erstmals seit 1990 wieder mit einer rückläufigen
Verschuldungsquote (Schulden in % des BIP) gerechnet werden darf. Dies
geht aus einer Zusammenstellung des Eidg. Finanzdepartementes hervor,
die in der jüngsten Ausgabe der "Volkswirtschaft" publiziert wird.
Die Ausgabenüberschüsse fallen hauptsächlich beim Bund mit 3,0
Milliarden und bei den Kantonen mit 1,5 Milliarden an. Die kleinen und
mittelgrossen Gemeinden präsentieren insgesamt einen ausgeglichenen
Voranschlag. Bei den Städten hingegen findet man zum Teil immer noch
hohe Defizite, auch wenn im Vergleich zum Vorjahr mit einer leichten
Verbesserung gerechnet wird. Die Schulden nehmen nur noch leicht zu und
dürften Ende 2000 rund 203 Milliarden betragen. Die Hälfte entfällt auf
den Bund, rund ein Drittel auf die Kantone und ein Fünftel auf die
Gemeinden.
Defizitquote bei 1,5%
Die heutige Situation würde den Konvergenzkriterien der EU weiterhin
genügen. Gemäss diesen Kriterien darf das Defizit der öffentlichen
Verwaltungen (alle Gebietskörperschaften inklusive Sozialversicherungen)
3% des Bruttoinlandproduktes (BIP) und die öffentliche Verschuldung 60%
des BIP nicht übersteigen.
Nachdem die Defizitquote in den Jahren 1992 und 1993 auf bis zu 3,8%
gestiegen war, wird sie im Jahre 2000 mit 1,4% rund 0,5% unter jener des
Vorjahres veranschlagt. In den kommenden Jahren dürfte sie weiter
sinken, so dass nach über einem Jahrzehnt Defizitwirtschaft wieder mit
einer einigermassen ausgeglichenen Rechnung gerechnet werden darf.
Die Verschuldungsquote ist ebenfalls rückläufig und wird per Ende 2000
rund 51% des BIP betragen. Die Schweiz steht damit im internationalen
Vergleich recht gut da. Dabei darf aber nicht über die Entwicklung in
den 90er Jahren hinweggesehen werden. Die
 Gesamtverschuldung hat sich seit 1990 mehr als verdoppelt, was einer
jährlichen Zunahme von 7,6% entspricht.
Ausblick
Die vorliegenden Budgetzahlen bestätigen den sich seit 1997
abzeichnenden positiven Trend und aus heutiger Sicht darf man auch
mittelfristig mit einer weiteren Verbesserung der Finanzlage rechnen.
Die Haushaltssanierung ist aber zum jetzigen Zeitpunkt keinesfalls
abgeschlossen. Insbesondere beim Bund muss das Jahr 2001 als Problemjahr
bezeichnet werden, da die Erfüllung des verfassungsrechtlichen
Haushaltsziels noch nicht gesichert ist. Folglich müssen in den
kommenden Jahren zusätzliche Sparanstrengungen unternommen werden und
auch anschliessend ist eine strikte Ausgabendisziplin einzuhalten.
Daneben spielen die weitere Konjunkturentwicklung, die Situation auf dem
Arbeitsmarkt und die Zinsverhältnisse eine entscheidende Rolle für die
Rückkehr der öffentlichen Finanzen auf einen Gleichgewichtspfad.
EIDG. FINANDEPARTEMENT
Presse- und Informationsdienst

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8.2.2000