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Jahresbilanz der Nationalen Alarmzentrale (NAZ)

3003 Bern, 6. Januar 2000

Medieninformation

Jahresbilanz der Nationalen Alarmzentrale (NAZ)

Pikettfälle der Nationalen Alarmzentrale auf neuem Höchststand

 Mit insgesamt 332 Pikettereignissen verzeichnete die Nationale
Alarmzentrale (NAZ) 1999 einen neuen Höchstwert. Dies entspricht einer
Zunahme von rund 20% gegenüber dem bisherigen Spiztenwert aus dem Vorjahr.
Gravierendstes Ereignis im Berichtsjahr war der schwere Störfall in der
japanischen Kernanlage Tokaimura.

Im abgelaufenen Jahr hatten die elf Pikettdienstleistenden der NAZ insgesamt
332 Vor-kommnismeldungen, gleichmässig verteilt auf beide Semester, zu
beurteilen. Dies ent-spricht einer weiteren Zunahme der Meldungen von etwas
über 20% verglichen mit dem bisherigen Höchstwert aus dem Jahre 1998. Wie in
den Vorjahren waren Störfälle in aus-ländischen Kernkraftwerken der
häufigste Alarmierungsgrund. Gesamthaft entfielen mehr als 85% aller
Meldungen auf Ereignisse im Ausland. Demgegenüber nahm die Zahl der
Ereignismeldungen aus dem Inland leicht ab.

Grosseinsätze bei japanischer Reaktorpanne und zum Jahreswechsel
Aufwandmässig grösstes Ereignis war der Reaktorunfall im japanischen
Tokaimura Ende September, als nach einer Fehlbedienung 69 Menschen
verstrahlt wurden. Obwohl radio-logisch ohne jegliche Auswirkungen auf
Europa, beschäftigte dieser Vorfall die Fachspezia-listen der NAZ während
Tagen. Einen zweiten Grosseinsatz leistete die NAZ zum Jahres-ende. Als Teil
des Lagezentrums Schweiz überwachten Fachspezialisten aus Radioaktivität,
Chemie und Übermittlung die Situation sowohl in der Schweiz als auch im
Ausland. Gleichzeitig war die NAZ schweizerischer Ansprechpartner der
internationalen Atomener-gieagentur (IAEA) in Wien.

Einsatz auf technische Störfälle beschränkt
Die Nationale Alarmzentrale (NAZ) mit Sitz in Zürich ist die Fachstelle des
Bundes für aus-serordentliche Ereignisse. Dazu gehört in erster Linie die
Gefährdung durch erhöhte Ra-dioaktivität. Zum Aufgabenbereich der NAZ
gehören aber auch grosse Chemieunfälle, Staudammbrüche, Satellitenabstürze
und die Weitergabe von Erdbebenmeldungen. Im weiteren kann der Bundesrat der
Nationalen Alarmzentrale je nach Lage zusätzlich Aufga-ben übertragen.
Unwetterwarnungen, wie zuletzt bei Orkan "Lothar" über die Weih-nachtstage,
gehören aber bis heute nicht zu den eigentlichen Aufgaben der NAZ.