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EDA ist erleichtet über den Ausgang des Geiseldramas in Kandahar

EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT
FÜR AUSWÄRTIGE ANGELEGENHEITEN Bern, 31. Dezember 1999

Pressemitteilung

EDA ist erleichtet über den Ausgang des Geiseldramas in Kandahar

Mit grosser Erleichterung nimmt das Eidgenössische Departement für
auswärtige Angelegenheiten zur Kenntnis, dass vor wenigen Minuten das
Entführungsdrama auf dem Flughafen von Kandahar ohne Blutvergiessen zu Ende
gegangen ist. Damit ist insbesondere für die betroffenen Schweizer, die sich
an Bord der am 24. Dezember 1999 enführten Maschine IC 814 der Indian
Airlines befanden, nach einer Woche zwischen Hoffen und Bangen glücklich zu
Ende gegangen ist. Die Schweizer werden nun zusammen mit den anderen
entführten Passagieren nach New Dehli ausgeflogen, wo sie von einer
Delegation der Schweizer Botschaft empfangen und dem schweizerischen
Vertrauensarzt zugeführt werden.

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten hat sich seit
Beginn der Enführung intensiv für die Freilassung der Geiseln eingesetzt. So
hat Bundesrat Joseph Deiss bereits am 26. Dezember 1999 in einem
ausführlichen Telefongespräch mit dem indischen Aussenminister Joswant Singh
seiner grossen Besorgnis über den terroristischen Akt Ausdruck gegeben und
versichert, dass die Schweiz alle Aktivitäten unterstützen, die zu einem
positiven Ausgang des Dramas führen könnten. Gleichentags hat das EDA den
Kanzleichef der Botschaft von Islamabad, Hans Stalder, ins afghanistanische
Kandahar entsandt, wo die entführte Maschine nach ihrem Irrflug gelandet
war. Stalder hatte den Auftrag, als Verbindungsmann ein Netz aufzubauen, das
einen möglichst schnellen und direkten Informationsfluss gestatten würde,
damit insbesondere die Familienangehörigen der schweizerischen Staatsbürger
umgehend informiert werden konnten.

Während der ganzen Dauer der Entführung stand das Eidgenössische Departement
für auswärtige Angelegenheiten stets auch im Kontakt mit den indischen,
afghanischen und pakistanischen Behörden, sei dies über die jeweiligen
Botschaften vor Ort, sei dies in Bern. Intensiv waren zudem auch die
Kontakte zum IKRK. Verantwortlich für die Koordination der verschiedenen
Aktivitäten des EDA war die Politische Abteilung VI, die für den
konsularischen Schutz zuständig ist und der Leitung von Botschafter Thomas
Füglister untersteht.

Obwohl die Freude über den glücklichen Ausgang des Geiseldramas überwiegt,
darf nicht vergessen werden, dass damit ein gemeines Verbrechen sein Ende
nimmt. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten
verurteilt noch einmal auf Schärfste diesen terroristischen Akt, bei dem
über 160 unschuldige Menschen während einer Woche ihrer Freiheit beraubt und
grosser Gefahr ausgesetzt wurden, dies, um poltische Forderungen
durchzusetzen werden konnten.

Weitere Auskünfte: Thomas Füglister, 031 324 23 60