Weltweit mehr Sicherheit bei der Entsorgung von Sondermüll
MEDIENMITTEILUNG
Weltweit mehr Sicherheit bei der Entsorgung von Sondermüll
Die Sicherheit bei der Entsorgung von Sondermüll soll weltweit verbessert
werden. Die internationale Sonderabfallkonferenz in Basel hat heute ein
internationales Haftpflichtregime für den grenzüberschreitenden Verkehr
von Sonderabfällen beschlossen. Damit sind erstmals Haftpflichtnormen in
einem wichtigen internationalen Umweltabkommen verankert. Die Regelung ist
vor allem für Entwicklungsländer von Bedeutung, die zum Teil über
ungenügende Haftpflichtgesetze verfügen.
Wenn Sonderabfälle über Grenzen transportiert werden und bei einem Unfall
Menschen oder die Umwelt zu Schaden kommen, so steht dank dem neuen
Haftpflichtprotokoll in Zukunft fest, wer dafür haftbar ist. Für
ungedeckte Schäden wurde ein Fonds eingerichtet. Das Haftpflichtprotokoll
zwingt Firmen, die in der Sondermüllentsorgung tätig sind, ein
Risikomanagement einzuführen, weil sie dafür haften müssen, dass die
Fracht umweltgerecht entsorgt wird. Das Protokoll ist Bestandteil der
Basler Konvention zur Kontrolle des grenzüberschreitenden Transports von
Sonderabfällen.
"Die Bedeutung des "Basler Protokolls" kann gar nicht hoch genug
eingeschätzt werden", sagte Klaus Töpfer, der Direktor des Uno
-Umweltprogramms in Basel. Die weltweite Haftpflichtregelung habe
Pioniercharakter bei einem Umweltabkommen. Buwal-Direktor Philippe Roch,
der die Konferenz präsidierte, betonte, dass dieses Protokoll erstmals die
Risiken von Sondermülltransporten in den Entwicklungsländern abdecke. In
den Industriestaaten bestehen bereits entsprechende Haftpflichtregelungen.
Umweltverträgliche Abfallentsorgung auf der ganzen Welt
Die 133 Vertragsstaaten haben ausserdem eine Deklaration über die
zukünftige internationale Abfallpolitik verabschiedet. Ziel ist der
umweltgerechte Umgang mit Sonderabfällen in allen Ländern. Gefährliche
Substanzen, die später zu Sonderabfällen werden, sollen möglichst schon
beim Produktionsprozess vermieden werden.
Die Entwicklungsländer sollen technische und finanzielle Unterstützung für
den Aufbau einer eigener Entsorgungsinfrastruktur erhalten. Die
Industrieländer haben sich verpflichtet, regionale Ausbildungszentren für
Abfallfragen aufzubauen. Für Technologietransfer und Ausbildung wurden
900'000 Dollar budgetiert.
Erfolgreiches Umweltabkommen
Die Schweiz war vor zehn Jahren massgeblich am Zustandekommen der Basler
Konvention über den grenzüberschreitenden Transport von Sonderabfällen
beteiligt. Mit dieser Konvention wurde eine strenge Kontrolle für
internationale Sondermülltransporte eingeführt. Mit Erfolg: seither gab es
keine Schlagzeilen mehr über skandalöse Giftmüllentsorgungen wie im Fall
von Seveso. "Die Basler Konvention ist eines der erfolgreichsten
Umweltabkommen", sagte der Direktor des Uno-Umweltprogramms, Klaus Töpfer,
anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 10. Geburtstag der Basler
Konvention.
Insgesamt nahmen Delegierte aus 115 Staaten an der Sonderabfallkonferenz im
Basler Messezentrum teil. 42 Staaten waren auf Ministerebene vertreten.
Bern, 10. Dezember 1999
UVEK Eidgenössisches Departement für
Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation
Pressedienst
Auskünfte:
Rolf Wespe, Informationschef, Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft
(BUWAL), Tel. 031 322 92 46