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Schweiz übernimmt das Präsidium der "Afghanistan Support Group"

EIDGENÖSSISCHES DEPARTMENT
FÜR AUSWÄRTIGE ANGELEGENHEITEN
Bern, 10. Dezember 1999

Pressemitteilung

Schweiz übernimmt das Präsidium der "Afghanistan Support Group"
für das Jahr 2000

Die Schweiz hat am 9. Dezember 1999 von Kanada das Präsidium der
"Afghanistan Support Group" (ASG) übernommen; die ASG ist die Vereinigung
derjenigen Länder, die internationale Zusammenarbeit zugunsten Afghanistans
leisten. Zuständig für das ASG-Präsidium bis Ende 2000 ist die Direktion für
Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA).

Afghanistan befindet sich seit Jahrzehnten in bürgerkriegsähnlichem Zustand,
wobei die Situation je nach Region sehr unterschiedlich ist. Internationale
Hilfe ist zu einem wichtigen Überlebensfaktor für die bereits seit 20 Jahren
vom Kriegsgeschehen betroffene Bevölkerung geworden.

Eine wichtige Rolle in diesem Umfeld spielt die "Afghanistan Support Group".
Sie wurde 1996 als Zusammenschluss der 16 wichtigsten Geberländer
Afghanistans gegründet und verstand sich als Ergänzung zu den UN-Bemühungen;
1998 trat die Schweiz der ASG bei. Heute werden die meisten Hilfeleistungen
einzelner Länder zugunsten Afghanistans über die ASG abgewickelt; die
Vereinigung arbeitet intensiv mit verschiedenen UN-Organisationen zusammen
sowie mit multilateralen Hilfsorganisationen, die in Afghanistan tätig sind.
Zentrales Anliegen der ASG ist es, die verschiedenen Hilfs- und
Entwicklungsanstrengungen auf der Grundlage eines gemeinsamen strategischen
Rahmens zu koordinieren, die Durchführung von Programmen zu begleiten und so
deren Wirksamkeit zu erhöhen. Die Arbeit der ASG ergänzt zudem die
internationalen politischen Bemühungen, die verfeindeten Parteien zu einer
friedlichen Beilegung des Konflikts zu bewegen und damit die Grundlage für
den dringend benötigten Wiederaufbau zu legen.

Die Schweiz unterstützte die afghanische Bevölkerung bis jetzt vornehmlich
über humanitäre Hilfeleistungen der DEZA. Diese erfolgten teils direkt, wie
etwa nach dem Erdbeben von 1998, zur Hauptsache aber über das
UN-Flüchtlingshilfswerk und das IKRK. Ebenfalls unterstützt worden sind in
den letzten Jahren die Saatgutproduktion via ein FAO-Programm sowie
Aktivitäten der ländlichen Entwicklung via das UN-Entwicklungsprogramm UNDP.

 Die schweizerischen Beiträge via die Direktion für Entwicklung und
Zusammenarbeit (DEZA) schwankten in den vergangenen Jahren zwischen 1,5 und
5 Millionen Franken. 1999 wurden 5,2 Millionen ausgegeben, was etwa 4
Prozent aller Hilfeleistungen zugunsten Afghanistans entsprach. Das Budget
der DEZA zugunsten Afghanistans beträgt für das Jahr 2000 rund 6,5 Millionen
Franken; davon sind 5,5 Millionen für humanitäre Hilfe vorgesehen.

Die Schweiz hat das Präsidium der "Afghanistan Support Group" gestern
Donnerstag im kanadischen Ottawa übernommen; es dauert erstmals ein ganzes
Jahr.

Weitere Auskünfte zur Afghanistan Support Group und zum Schweizer
ASG-Präsidium sind erhältlich bei der DEZA, Sektion Medien und Kommunikation
(Tel. 031/ 322.31.09).