Investitionsprogramm Energie 2000: 4'600 Arbeitsplätze gesichert
MEDIENMITTEILUNG
Investitionsprogramm Energie 2000: 4'600 Arbeitsplätze gesichert
Erfolg für das Investitionsprogramm Energie 2000: Es schaffte oder sicherte
während zwei Jahren 4'600 Arbeitsplätze, vor allem in der Bauwirtschaft,
und löste Investitionen von insgesamt 960 Mio. aus. Die diesbezüglichen
Erwartungen (3'300 Arbeitsplätze und 600 Mio. Investitionen) wurden weit
übertroffen. Wegen seiner kurzen Laufzeit erreichte das Programm die
Energiesparziele nur teilweise.
Mit einem Bundeskredit von 64 Mio. Franken wurden Zusatzinvestitionen in
die rationelle Energienutzung und die erneuerbaren Energien von 580 Mio.
Franken sowie nichtenergetische Investitionen von 380 Mio. Franken
ausgelöst oder beschleunigt. Der Bund hat seine 64 Mio. Franken in der
Form von zusätzlichen Mehrwertsteuereinnahmen und Einsparungen bei der
Arbeitslosenversicherung bereits zurückerhalten.
Energieeinsparungen
An der Schlussveranstaltung des IP E2000 am Freitag an der ETH in Zürich
wurde auch eine Energiebilanz gezogen. Das Programm führt - während bis zu
25 Jahren - zu jährlichen Einsparungen von 700 Terajoule (TJ)
konventionell erzeugter Wärme. Das entspricht dem Verbrauch einer
Ortschaft mit 6'000 Einwohnern. Die Stromeinsparungen belaufen sich auf
jährliche 28 TJ, was dem Verbrauch von etwa 3'000 Einwohnern gleichkommt.
Mit diesen Ergebnissen konnten die hochgesteckten Erwartungen nur zum Teil
erfüllt werden. Der Hauptgrund dafür ist die kurze Laufzeit des Programms.
Besonders energiesparende Projekte für Wärmerückgewinnung verursachen
einen hohen Planungs- und Projektierungs-aufwand. Sie konnten deshalb nur
in geringer Zahl verwirklicht werden. Relativ schwach war auch die
Nachfrage nach Beleuchtungssanierungen. Hier hat sich die
Investitionslimite von 50'000 Franken als zu hoch erwiesen.
Unter den ausgeführten Projekten dominierten jene zur Sanierung der
Gebäudehülle, mit deutlichem Abstand gefolgt von Heizanlagen mit
erneuerbaren Energien. Im Vergleich zum Zustand vor der Sanierung der
Gebäudehülle wurde im Durchschnitt eine Energieeinsparung von 63 Prozent
erreicht.
Das Investitionsprogramm Energie 2000 (IP E2000) für Private wurde im
Rahmen des Konjunkturankurbelungsprogramms im April 1997 vom Parlament
verabschiedet und im Juni 1997 lanciert. Die Nachfrage war wesentlich
grösser als erwartet: Im April 1998 war die ganze Summe verpflichtet. Bis
Ende Juni 1999 mussten die 2'242 bewilligten Projekte realisiert werden.
Mitnahmeeffekte
Jedes Förderprogramm hat mit Mitnahmeeffekten zu rechnen. Diese liegen dann
vor, wenn Gebäudebesitzer Subventionen für eine Sanierung bekommen, die
sie ohnehin durchgeführt hätten. Im Falle des IP E2000 beträgt der Effekt
rund 30 Prozent und liegt damit deutlich tiefer als bei vergleichbaren
Programmen des Bundes im Energiebereich und bei energetischen
Steuererleichterungen.
Der "positive" Mitnahmeeffekt durch gleichzeitig durchgeführte
nichtenergiespezifische Investitionen beträgt schätzungsweise zwei Drittel
der energetischen Investitionen. Diese Erfahrung ist insbesondere auch im
Hinblick auf allfällige weitere Förderprogramme wichtig. Volk und Stände
werden darüber im Zusammenhang mit zwei Initiativen und zwei
Gegenvorschlägen im Laufe des Jahres 2000 befinden.
Der Schlussbericht und Tagungsband mit dem Titel "Das Investitionsprogramm
Energie 2000" enthält Zusammenfassungen der Referate. Er trägt die
Bestellnummer 805.060.1 und kostet 30 Franken. Die Auswirkungen auf
Wirtschaft, Energie und Umwelt sind in der "Evaluation
Investitionsprogramm Energie 2000" dargestellt, welche unter Nr. 805.519 d
ebenfalls bei BBL/EDMZ, 3003 Bern, www.admin.ch/edmz, bezogen werden kann.
Bern/Zürich, 26. November 1999
UVEK Eidgenössisches Departement für
Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation
Pressedienst
Auskünfte:
Dr. Hans Luzius Schmid, Programmleiter Energie 2000, stellvertretender
Direktor des Bundesamtes für Energie, Tel. 031 322 56 02