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Solarstromförderung - die Schweiz am Wendepunkt

MEDIENMITTEILUNG

Solarstromförderung - die Schweiz am Wendepunkt

Nationale Photovoltaik-Tagung vom 10./11. November 1999

Photovoltaik, die Technik zur direkten Gewinnung von Strom aus der Sonne,
 war das Thema einer zweitägigen Veranstaltung im Forum Uetlihof in Zürich,
 organisiert von Bundesamt für Energie (BFE), der Arbeitsgemeinschaft
 Swissolar und dem Verband schweizerischer Elektrizitätswerke (VSE). Eine
 zukunftsweisende Technik mit Wachstumsraten von 20-40%, wie dies aus dem
 Referat von Stefan Nowak, Programmleiter Photovoltaik beim BFE,
 hervorging. Die Schweiz mit ihrem beachtlichen Know-How in diesem Bereich
- Kostproben wurden an der Tagung und in der begleitenden Posterausstellung
 geboten - kann eine zentrale Rolle bei der weiteren Entwicklung spielen.

Eine Technik aber auch, deren Finanzierung immer wieder auf Probleme
 stösst. Banken wie etwa Credit Suisse, die Gastgeberin der Tagung, sind
 gefordert, Lösungen zu entwickeln, die auf die speziellen Bedürfnisse der
 Solarenergie ausgerichtet sind. Ansätze dazu wurden von Dr. Hans Ueli
 Keller, GL-Mitglied der CS und Niklaus Julier von Credit Suisse Leasing
 aufgezeigt. Nach Ansicht von Eric Nussbaumer, Geschäftsleiter der ADEV
 Solarstrom AG, braucht es ein Fördermodell mit kostendeckendem Preis für
 das Produkt "Solarstrom". Nur so könne die Markteinführung von
 Solarstromanlagen ernsthaft vorangebracht werden. Nur Idealisten setzten
 ihre Eigenmittel für solche Investitionen ein.

Auch bei der Solarenergie kann die Marktwirtschaft zum Spielen kommen: Ein
 Seminar innerhalb der Tagung widmete sich ausschliesslich den
 Möglichkeiten, wie Elektrizitätswerke ihren Kunden Solarstrom anbieten
 können. Sven Frauenfelder von der Aktion Solarstrom vom EW erklärte, wie
 dank intelligentem Marketing und guten Angeboten innert kurzer Zeit viele
 Leute bereit sind, für solar erzeugten Strom mehr Geld auszugeben.

Roberto Vigotti, Vertreter der internationalen Energieagentur IEA, zeigte
 auf, was andere Länder tun, um der Photovoltaik zum Durchbruch zu
 verhelfen. Grossangelegte Förderprogramme werden unter anderem in Italien,
 den Niederlanden, Deutschland und Japan geplant oder sind bereits am
 Laufen. In der Schweiz steht die Entscheidung erst noch bevor, ob
 zusätzliche Mittel in die Förderung der Solarenergie fliessen sollen. Das
 Volk wird im Laufe des nächsten Jahres über die Einführung einer
 Förderabgabe auf nichterneuerbaren Energien abstimmen können. Dr. Hans
-Luzius Schmid, stv. Direktor des Bundesamtes für Energie und Leiter von
 Energie 2000, zeigte auf, wie unter diesen verbesserten Rahmenbedingungen
 auch die Photovoltaik einen zusätzlichen Anstoss erhalten würde. Jean-Luc
 Juvet, Energiebeauftragter des Kantons Neuenburg, legte in seinem Referat
 dar, wie auch die Kantone die Solarenergie fördern möchten und wie sie
 ihre diesbezüglichen Aktivitäten harmonisieren.

In der Podiumsdiskussion legten die Vertreter der verschiedenen
 Interessengruppen ihre Standpunkte dar. Katharina Hasler vom
 Konsumentenforum wies darauf hin, dass die Konsumenten vermehrt auch beim
 Strom wissen wollen, woher er kommt. Dr. Irene Aegerter vom VSE strich die
 Solarstrom-Angebote verschiedener Elektrizitätswerke hervor. Der Erfolg
 dieser Solarstrombörsen zeigt ihrer Meinung nach, dass es für die weitere
 Entwicklung dieser Technologie keine staatliche Förderung braucht. Ganz
 anders die Sicht von Thomas Nordmann, dem Vertreter der Photovoltaik
-Branche: Er verlangt kontinuierlich günstige Rahmenbedingungen anstatt dem
 bisherigen Stop and Go bei der Solarförderung.

Das Schlusswort von Ständerat Bruno Frick, Präsident von Swissolar, war ein
 flammendes Plädoyer für die Einführung einer Förderabgabe. Damit stünden
 die Mittel zur Verfügung, damit die Schweiz den Anschluss in die solare
 Zukunft nicht verpasst.

Bern, 11. November 1999

Swissolar
Bundesamt für Energie