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Konferenz bestätigt Energieforschungs-Konzept

MEDIENMITTEILUNG

Konferenz bestätigt Energieforschungs-Konzept

Über 120 Persönlichkeiten aus Industrie, Wirtschaft, Politik, Verwaltung
 sowie der privaten und öffentlichen Energieforschung trafen sich am 2./3.
 November in Bern zur 6. Schweizerischen Energieforschungskonferenz. Auf
 Einladung des Eidg. Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und
 Kommunikation (UVEK) erörterten sie die kurz- und langfristige Ausrichtung
 der Energieforschung des Bundes. Sie bestätigten in den wesentlichen
 Punkten das von der Eidg. Energieforschungskommission (CORE)
 ausgearbeitete Konzept der Energieforschung des Bundes für die Jahre 2000
 bis 2003.

"Die Energieforschung muss nicht zuletzt die Technologien vorbereiten,
 welche die ausreichende, wirtschaftliche und sachgerechte
 Energieversorgung vor allem mittel- und längerfristig sicherstellen,"
 erklärte Dr. Eduard Kiener, der Direktor des Bundesamtes für Energie, in
 seinem Eröffnungsreferat. Sie sei deshalb vom Grundsatz her nicht primär
 an kurzfristigen Entwicklungen, sondern eher langfristig und an
 Nachhaltigkeit orientiert.

Vorort gegen Subventionen für marktnahe Forschung

Nach der Kurzpräsentation des Konzeptes durch Dr. Hans-Rudolf Zulliger,
 Vorsitzender der CORE, erörterte Dr. Rudolf Ramsauer, Direktor des
 Vororts, den Standpunkt des Schweizerischen Handels- und Industrievereins.
 Er erinnerte daran, dass marktorientierte Forschung und Entwicklung eine
 originäre Aufgabe der Unternehmen sei und wehrte sich gegen
 wettbewerbsverzerrende Forschungssubventionen für Unternehmen. Die
 Konferenzteilnehmer - unter Einschluss der anwesenden Industrievertreter -
 waren jedoch nicht dieser Ansicht. Es sollten im Gegenteil alle
 gesetzlichen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um zusammen mit der
 Privatwirtschaft nachhaltigen Technologien zum Durchbruch zu verhelfen. Im
 letzten Referat erläuterte Dr. Berhard Hanssen, Direktor im
 Wirtschaftsministeriums der Niederlande, die Energieforschungspolitik
 seines Landes.

Das Budget der mit öffentlichen Mitteln finanzierten Energieforschung soll
 von heute 197 Mio Franken pro Jahr bis 2003 leicht auf 202 Mio Franken
 erhöht werden. Diese entfallen auf die vier Bereiche Rationelle
 Energienutzung (69 Mio), Erneuerbare Energien (69 Mio), Kernenergie (46
 Mio) und Energiewirtschaftliche Grundlagen (18 Mio). In ihrer Debatte
 bestätigten die Konferenzteilnehmer das CORE-Konzept in den wesentlichen
 Punkten. Die staatliche Förderung der Energieforschung ermögliche den
 langfristigen Aufbau von Kompetenz und garantiere die nötige Kontinuität
 der Forschung, so die Meinung der Teilnehmer. Wichtig sei aber, nicht nur
 die technische Seite der Energieforschung zu sehen, sondern auch die
 sozioökonomischen Aspekte in Betracht zu ziehen.

Vorschläge fliessen in Aktionsprogramm

In Gruppenarbeiten diskutierten die Konferenzteilnehmer Schwachpunkte des
 Konzepts und Verbesserungsmöglichkeiten. Fortschritte seien bei der
 Vernetzung der Akteure der Energieforschung notwendig, wobei dem Einbezug
 der Fachhochschulen und den internationalen Entwicklungen besonders
 Rechnung zu tragen sei. Ein Impuls zur verstärkten Vernetzung sei indes
 bereits die Durchführung der Energieforschungskonferenz selbst. Weitere
 Defizite wurden im Bereich der Kommunikation festgestellt. Zudem müssten
 das Controlling verbessert, die Sensibilisierung der Studierenden
 gefördert sowie die Zusammenarbeit der öffentlichen und privaten
 Förderungsstellen verstärkt werden. Im Anschluss an die Konferenz werden
 die Vorschläge der Teilnehmer in ein Aktionsprogramm aufgenommen, an dem
 sich die Aktivitäten der Energieforschung der kommenden Jahre orientieren
 werden.

Das Bundesamt für Energie (BFE) begleitet die schweizerische
 Energieforschung der öffentlichen Hand seit über zehn Jahren. Es verfügt
 über eigene Förderungsmittel, die subsidiär zu den Anstrengungen anderer
 privater und öffentlicher Geldgeber eingesetzt werden. Die Betreuung der
 verschiedenen Forschungs-, Pilot- und Demonstrationsprogramme obliegt
 internen und externen Programmleitern, die 15 Technologiebereichen
 zugeordnet sind. Grosses Gewicht legt das BFE auf die Umsetzung von
 Forschungsergebnissen bis hin zur praktischen Anwendung in der Verwaltung,
 der Industrie, dem Gewerbe, den Haushaltungen und im Verkehr. Dies
 geschieht im Rahmen von Energie 2000 und anderen energiepolitischen
 Programmen.

Gegen Jahresende erscheint eine Zusammenfassung der Referate, der
 Gruppenarbeiten und der Schlussdiskussion der Konferenz sowie das Fazit
 der Organisatoren. Die Publikation wird durch das Bundesamt für Energie,
 3003 Bern, abgegeben.

Bern, 4. November 1999

UVEK Eidgenössisches Departement für
Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation
Pressedienst

Auskünfte:

Dr. Gerhard Schriber, Leiter der Sektion Forschungskoordination, Bundesamt
 für Energie, Tel. 031 322 56 58