Unterzeichnung eines Abkommens über eine Zahlungsbilanzhilfe an Albanien
Bundesrat Joseph Deiss und der albanische Aussenminister Paskal Milo haben heute in Bern ein bilaterales Abkommen über eine Zahlungsbilanzhilfe von 5 Millionen Franken an Albanien unterzeichnet. Es handelt sich dabei um eine Sofortmassnahme des seco zur Deckung des zusätzlichen Finanzierungsbedarfs, der durch den massiven Zustrom von Flüchtlingen aus dem Kosovo anfangs Jahr entstanden ist. Diese Operation wird in der Form einer Ko-Finanzierung eines Strukturanpassungskredits mit der Weltbank abgewickelt. Sie erfolgt im Rahmen des vom Bundesrat gesprochenen Nachtragskredit von 33 Millionen Franken zur Finanzierung von Sofortmassnahmen in den von der Kosovo-Krise betroffenen Ländern.
Albanien war von der Kosovo-Krise besonders stark betroffen, vor allem wegen des massiven Zustroms von Flüchtlingen, die Ende Mai 1999 rund 10 % der Bevölkerung ausmachten. Die durch die Krise entstandene zusätzliche Belastung der Zahlungsbilanz beläuft sich laut Schätzungen des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank auf 133 Millionen Dollar. Mit dem Strukturanpassungskredit der Weltbank, über den unsere Unterstützung abgewickelt wird, soll das Anpassungs- und Reformprogramm der albanischen Behörden, namentlich in den Bereichen Stärkung der staatlichen Institutionen und gute Regierungsführung unterstützt werden.
Albanien ist seit 1992 ein Schwerpunktland der Schweizer Zusammenarbeit
mit den Ländern Zentral- und Osteuropas. Die Finanzhilfe der Schweiz
beläuft sich auf rund 50 Millionen Franken, wovon über 30 Millionen
Franken bereits ausbezahlt wurden. Das seco konzentriert sich auf die Verbesserung
der Basisinfrastruktur, mit dem Ziel die Lebensbedingungen zu verbessern
und die Entstehung marktwirtschaftlicher Strukturen zu fördern.
Bern, den 12. November 1999
Staatssekretariat für Wirtschaft
Kommunikation / Information
Information: Corinne Deléchat, seco - Entwicklung und Transition, Tel. 031/324 07 85