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Hausgemachte Dioxinbelastung durch wildes Abfallverbrennen

MEDIENMITTEILUNG

Haushaltabfall setzt bei der Verbrennung in Cheminée und Garten Dioxin frei

Hausgemachte Dioxinbelastung durch wildes Abfallverbrennen

Die wilde Verbrennung von Haushaltabfällen im Garten oder im Cheminée ist
 in der Schweiz die wichtigste Quelle der Dioxin-Verschmutzung. Dank
 Rauchgasfilter wurde die Dioxinbelastung durch die
 Kehrichtverbrennungsanlagen massiv redu-ziert. Anders bei der illegalen
 Abfallverbrennung. Sie nimmt zu und damit auch die  Dioxinbelastung. Die
 wilde Verbrennung von 1 kg Abfall belastet die Umwelt so stark wie die
 Entsorgung von 10 Tonnen in einer modernen Kehrichtverbrennungs-anlage.

Dank den strengen schweizerischen Luftreinhalte-Vorschriften ist es
 gelungen, die Belastung durch Dioxine zu verringern. So wurden die
 Dioxinemissionen von Kehrichtverbrennungs-anlagen dank hoher Investitionen
 in die Rauchgasbehandlungsanlagen stark reduziert. Der Ausstoss sämtlicher
 Abfallentsorgungsanlagen ist dabei von 365 Gramm Dioxin im Jahr 1980 auf
 ca. 16 Gramm gesunken. Dieses erfreuliche Resultat wird aber durch die
 illegale Verbrennung von Haushaltabfällen getrübt. Obwohl die Menge der
 illegal verbrannten Abfälle nur ein bis zwei Prozent der brennbaren
 Abfälle ausmacht, produzieren sie mit 27 bis 30 Gramm mehr als doppelt so
 viel Dioxine wie sämtliche Sonderabfall- und Kehrichtverbrennungsanlagen
 (KVA) zusammen. Zudem werden die Gifte im Fall der Kleinfeuerungen im
 Gegensatz zur KVA zumeist in geringer Höhe freigesetzt und setzen sich
 deshalb in der näheren Umgebung ab.

Dioxine aus der Verbrennung von behandeltem Altholz, gebrauchtem
 Verpackungsmaterial und anderen Haus-haltabfällen sind vorwiegend an
 Partikel gebunden. Mit der Ablagerung der Russteile gelangt das Gift
 direkt auf die Nahrungspflanzen. Besonders betroffen sind Blattgemüse,
 weil ihre ausladenden Blätter die Luftschadstoffe geradezu einfangen. Mit
 der Nahrung gelangt das Gift anschliessend in den Körper von Menschen und
 Tieren. Wer im Garten Kehricht verbrennt, reichert also seine eigene
 Nahrung und diejenige der Nachbarn mit Giftstoffen an und riskiert erst
 noch eine saftige Busse wegen Verstosses gegen die Luftreinhalte
-Vorschriften.

Fortschritte bei der Emissionsreduktion hängen heute in erster Linie von
 den Privathaushal-ten ab. Das BUWAL setzt auf vermehrte Kontrolle und
 Information und hofft auf die Ein-sicht der Bevölkerung: Wer das Problem
 nicht kennt oder Kehrichtgebüren sparen will, gefährdet seine eigene
 Gesundheit und diejenige seiner Nachbarn. Informationen zu diesem Thema
 bietet die heute erschienene, vom Buwal herausgegebene Zeitschrift
 "Umweltschutz".

Bern, 21. September 1999

BUNDESAMT FÜR UMWELT, WALD UND LANDSCHAFT
Informationsdienst

Auskunft

- Christof Studer, Sektion umweltgefährdende Stoffe, Bundesamt für Umwelt,
 Wald und Landschaft (BUWAL), Tel. 031 322 68 60.

- Hans-Peter Fahrni, Chef Abteilung Abfall, Bundesamt für Umwelt, Wald und
 Landschaft (BUWAL), Tel. 031 322 93 28.

- Anton Stettler, Chef Sektion Industrie und Gewerbe, Abteilung
 Luftreinhaltung, Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), Tel.
 031 322 93 66