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Schützenpanzer aus Schweden Sieger der Evaluation

3003 Bern, 26. August 1999

Medieninformation

Schützenpanzer aus Schweden Sieger der Evaluation

 Rüstungschef Toni Wicki hat für den zukünftigen Schützenpanzer 2000 der
Schweizer Armee die Typenwahl getroffen. Dem Parlament soll mit dem
Rüstungsprogramm des nächsten Jahres die Beschaffung von 186 Schützenpanzern
des schwedischen Typs CV-9030 für knapp eine Milliarde Franken beantragt
werden.

Die mit dem Kampfpanzer 87 Leopard ausgerüsteten Panzerbrigaden bilden das
Rückgrat unserer Verteidigungsarmee. Mit der Beschaffung der Panzer Leopard
in den achtziger Jahren konnten diese Verbände bezüglich Mobilität,
Feuerkraft und Schutz entscheidend modernisiert werden. Die
Panzergrenadierverbände, welche die Kampfpanzer begleiten und unterstützen,
sind dagegen immer noch mit den gegen 40 Jahre alten Schützenpanzern vom Typ
M-113 ausgerüstet. Trotz Massnahmen zur Kampfwertsteigerung und
Kampfwerterhaltung sind diese den heutigen und künftigen Anforderungen nicht
mehr gewachsen. Geplant ist deshalb ein Ersatz mit einem Schützenpanzer
2000.
Aufgrund einer Vorevaluation wurden im Oktober 1997 drei Konkurrenten
ausgewählt. Es handelte sich um den Kuka M-12 aus Deutschland, den Warrior
2000 aus Grossbritannien und den CV-9030 aus Schweden. Alle drei
Schützenpanzer sind mit einem Zweimann-Turm mit einer 30-mm-Kanone
ausgerüstet. Der Kuka M-12 kombiniert ein völlig erneuertes Occasionschassis
mit einem modernen Turm, bei den beiden anderen Fahrzeugen handelt es sich
um Neufabrikate. Die drei Konkurrenten wurden bezüglich Erfüllung der
schweizerischen militärischen Anforderungen und ihres
Preis-/Leistungsverhältnisses gründlich geprüft sowie ab der zweiten Hälfte
1998 in der Schweiz technisch erprobt und Truppenversuchen unterzogen.
Die Ergebnisse der Evaluation zeigen, dass alle drei Konkurrenzprodukte
technisch hochstehende Waffensysteme darstellen, welche miliztauglich sind
und unserem eingeführten Schützenpanzer 63/89 in allen Belangen weit
überlegen sind. Zur Beschaffung vorgeschlagen wird der CV-9030 wegen seines
günstigen Preis-/Leistungs-verhältnisses. Der Kuka M-12 vermag die
Forderungen der Truppe bezüglich Mobilität, insbesondere im Verbund mit den
Leopardpanzern, weniger gut zu erfüllen. Sein günstigerer Preis vermag
diesen Nachteil nicht aufzuwiegen. Der britische Warrior und der CV-9030
lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, wobei mit dem CV-9030 letztlich die
kostengünstigere Lösung gewählt wurde. Berücksichtigt wurden dabei nebst den
Beschaffungskosten auch die zu erwartenden Kosten für den Unterhalt der
Fahrzeuge während ihrer gesamten Lebensdauer.
Die Schweizer Industrie wird mit rund 40 Prozent an der Herstellung des
CV-9030 beteiligt sein. Dies ist unter den drei Konkurrenten der höchste
offerierte Beteiligungswert. Die damit verbundenen Mehrkosten liegen bei nur
zwei Prozent. Für das restliche Auftragsvolumen besteht für die schwedische
Lieferfima Hägglunds die Verpflichtung zu einem vollständigen
wirtschaftlichen Ausgleich. Der schwedische Schützenpanzer ist zurzeit in
Produktion für die norwegische und für die schwedische Armee.
Das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport beabsichtigt,
mit dem Rüstungsprogramm des nächsten Jahres dem Parlament die Beschaffung
von 186 Schützenpanzern 2000 des Typs CV-9030 in der Grössenordnung von
knapp einer Milliarde Franken zu beantragen. In diesem Betrag sind auch die
Munition, das Reserve- und Ausbildungsmaterial sowie die Teuerung und das
Risiko eingeschlossen. Die Beschaffung weiterer Fahrzeuge ist in einem
späteren Zeitpunkt vorgesehen. Die Stückzahl dieses zweiten Loses wird
festgelegt, sobald die neuen Strukturen der Armee XXI genehmigt sind. Die
186 Fahrzeuge entsprechen 60 Prozent der ursprünglich geplanten Stückzahl
von 310 Schützenpanzern. Die für das nächste Rüstungsprogramm beantragte
Anzahl präjudiziert damit die Strukturen der Armee XXI nicht.

 EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG,  BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
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