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Schweizer Experten für UN-Minenzentren im Kosovo und in Aser-baidschan

3003 Bern, 16. August 1999

Medieninformation

Schweizer Experten für UN-Minenzentren im Kosovo und in Aser-baidschan

Die Schweiz kommt zwei Gesuchen der UNO nach und entsendet drei Spezialisten
zur Unterstützung des Aufbaus der UN-Minenzentren im Kosovo und in
Aserbaidschan. Das Ziel dieser Zentren besteht darin, den Einheimischen im
Sinne der ”Hilfe zur Selbst-hilfe” das notwendige Know-how zu vermitteln, um
die Minenräumung und Blind-gängerbesei-tigung baldmöglichst in eigener Regie
durchführen zu können. In ei-ner er-sten Phase gilt es deshalb, die
entsprechenden Strukturen vor Ort aufzubauen, die be-nötigten Mittel
be-reitzustellen und die einheimischen Freiwilligen bestens für ihre
risikoreiche Aufgabe auszubilden und auszurüsten. Daneben übernehmen die
UN-Mi-nenzentren auch die Koor-dination der bereits laufenden
Räumaktivitäten und stellen so einen möglichst effizienten Einsatz der
beschränkt vorhandenen Mittel si-cher.

Für das Minenzentrum im Kosovo stellt die Schweizer Armee einen Transport-
und Lo-gistik-offizier der Miliz sowie einen Entschärfungsspezialisten der
Gruppe Rüstung zur Verfügung, wobei letzterer im Bereich der technischen
Koordination zum Einsatz kom-men wird. Der Ar-beitsort der beiden wird das
Mine Action Co-ordination Centre in Pri-stina sein, das der UN-Mission im
Kosovo (UNMIK) unterstellt ist. Der Einsatz erfolgt zivil und ist für eine
Dauer von einem Jahr vorgesehen.

Das UN-Minenprogramm in Aserbaidschan wird mit einem Schweizer
Datenbank-spe-zialisten verstärkt, der ebenfalls Milizoffizier ist. Vor Ort
hat er das Mineninformations-system zu installieren, das vom Genfer Zentrum
für humanitäre Minenräumung in enger Zusam-menarbeit mit den bei der UNO
verantwortlichen Stellen entwickelt worden und un-terdessen weltweit als
Standard anerkannt ist. Gleichzeitig gehört auch die sachgerechte Ausbildung
der Einheimischen zu den Aufgaben dieses in Baku stationierten Schweizer
Ex-perten, dessen Einsatz voraussichtlich sechs Monate dauern wird und
ebenfalls in zivil er-folgt.

Mit diesen Einsätzen setzt die Schweizer Armee das 1997 in
Bosnien-Herzegowina vor dem Hintergrund ihres Friedensförderungsauftrages
be-gonnene Engagement fort. Der Vorteil dieser Einsätze liegt in der
Tatsache, dass sie geeignet sind, die Einheimi-schen in ihre Verantwortung
für ihr eigenes Land zu nehmen und sie ak-tiv bei der Be-sei-tigung der
Minen- und Blindgängergefahr zu unterstützen. Dies umso mehr, als die
Räu-mung der verseuchten Gebiete eine äusserst langwierige Arbeit ist.

Gleichzeitig ist jedoch festzuhalten, dass die Entsendung von Schweizer
Experten al-lein nicht genügt, um die weltweite Minenproblematik zu
beseitigen: Das EDA hat aus diesem Grunde bereits zahlrei-che Räumprojekte
finanziell gefördert und wird dies auch in Zu-kunft tun, während das VBS
gegenwärtig Möglichkeiten prüft, die Räum-aktivitäten vor allem im Kosovo
materiell zu unterstützen. Daneben trägt das VBS in die-sem Jahr mit 2,25
Mio. Franken zum Budget des Genfer Zentrums für humanitäre Minenräumung bei,
das zu einem immer wichtigeren Akteur auf interna-tionaler Ebene wird.

 EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG,  BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
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