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Die Armee erprobt ein mobiles elektronisches Überwachungssystem

3003 Bern, 12. August 1999

Medieninformation

Die Armee erprobt ein mobiles elektronisches Überwachungssystem
für den Objektschutz

In der Zeit von Mitte August bis Ende Februar 2000 finden Truppenversuche
mit einem mobilen elektronischen Überwachungssystem für den Objektschutz
statt. Dabei kommen modernste Sensoren und Videoausrüstungen zum Einsatz.

In der Schweiz existieren mehrere Hundert zivile Gebäude und Anlagen von
nationaler und regionaler Bedeutung, die für die Existenz der Bevölkerung
und die wirtschaftliche Landesversorgung lebenswichtig sind. Dazu gehören
beispielsweise Einrichtungen der Energieversorgung, der Kommunikation und
des Geldverkehrs. Derartige Anlagen sind stets einer gewissen Gefährdung
durch Sabotage oder Terror ausgesetzt. Von den gleichen Gefahren können auch
ausländische Botschaften oder internationale Konferenzen bedroht sein.

In erster Linie sind die zivilen Eigentümer von Gebäuden und Anlagen sowie
die zivilen Organisatoren von Konferenzen für den Schutz verantwortlich. Die
Polizei kann diese Stel-len während einer gewissen Zeit bei ihren
Schutzanstrengungen unterstützen. Halten je-doch massive Bedrohungen während
längerer Zeit an, kann die Armee mit ihren speziell ausgebildeten und
ausgerüsteten Truppen der Territorialinfanterie zur Unterstützung der
zivilen Polizei im Objektschutz eingesetzt werden. Als Folge der
Verkleinerung der Armee können indessen immer weniger Gebäude und Anlagen
bewacht werden.
Mit dem nun zu erprobenden elektronischen Überwachungssystem für den
Objektschutz sollen die personalintensiven Tätigkeiten durch technische
Mittel übernommen werden. Die Truppe kann damit vermehrt für aktive
Schutzmassnahmen an den Anlagen eingesetzt werden.

Die Gruppe Rüstung im Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und
Sport hat in den Jahren 1997 und 1998 in Zusammenarbeit mit einer Schweizer
Privatfirma den
Prototyp eines mobil einsetzbaren, elektronischen Überwachungssystems
entwickelt und technisch erprobt. Ab Mitte August 1999 bis Februar 2000
finden Truppenversuche statt. Geplant ist, das Überwachungssystem an
verschiedenen Übungsobjekten in Walenstadt, Mels, Chur, Trimbach, Mellingen
und Bern aufzubauen und auf seine Truppentauglichkeit hin zu testen.

Materiell umfasst das Überwachungssystem 98 zwei Container mit einer
Leitzentrale und einer Personenzutrittskontrolle, Videoausrüstungen und
Beleuchtungsmitteln auf Stativen sowie verschiedene Überwachungssensoren.
Das System wird zusammen mit bereits ein-geführtem Beobachtungs- und
Absperrmaterial, wie zum Beispiel Wärmebildgeräten, Git-terzäunen und
Stacheldraht, eingesetzt.
Bei positivem Ausgang der Erprobung könnte die Beschaffung dieses Systems
mit dem Rü-stungsprogramm 2001 dem Parlament zum Entscheid vorgelegt werden.