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1999: Rund 30.000 Franken Schulden pro Einwohner

PRESSEMITTEILUNG

1999: Rund 30.000 Franken Schulden pro Einwohner

Die Verschuldung von Bund, Kantonen und Gemeinden hat sich in von 1990
bis 1997 auf 191 Milliarden Franken verdoppelt. Dies geht aus der
Publikation „Öffentliche Finanzen der Schweiz 1997“ des Eidg.
Finanzdepartements hervor, in der erstmals die konsolidierten Zahlen
jenes Jahres festgehalten sind. Im laufenden Jahr wird die Verschuldung
voraussichtlich auf über 210 Mrd. Franken oder 30.000 Franken je
Einwohner steigen. Die integrale Umsetzung des Stabilisierungsprogramm
98 ist ein wichtiger Beitrag, um diese Entwicklung zu bremsen.

Die konsolidierten Finanzhaushalte von Bund, Kantonen und Gemeinden
verzeichnen 1997 einen Ausgabenüberschuss von 9 Mrd. Franken oder 2,5%
des Bruttoinlandprodukts (BIP). Das sind 700 Millionen mehr als im
Vorjahr. Beim Bund betrug das Defizit 5,5 Mrd., bei den Kantonen 3,1
Mrd. und bei den Gemeinden 0,6 Mrd. Franken. Die Ausgaben dieser drei
bundesstaatlichen Ebenen haben 1997 um 1,3 Mrd. Franken oder 1,1% auf
117 Mrd. zugenommen. Die Einnahmen verzeichneten ein Wachstum von 0,6
Mrd. Franken oder 0,5%. Rund 72% der Gesamteinnahmen entfallen auf
Steuern.

Die defizitäre Entwicklung hat zur Folge, dass die Schulden von Bund,
Kantonen und Gemeinden von 98 Mrd. im Jahre 1990 auf 191 Mrd. Franken
oder 51,5% des BIP im Jahre 1997 angestiegen sind. Für die Verzinsung
der Schulden mussten Bund, Kantone und Gemeinden rund 7,8 Mrd. Franken
aufwenden. Dies ist fast doppelt soviel wie 1990 und beansprucht 10% der
Fiskaleinnahmen.

Nach dem guten Ergebnis 1998 wieder hohe Defizite im Voranschlag 1999

Die guten Ergebnisse 1998 des Bundes (+0,1 Mrd.) und der Kantone (-0,8
Mrd.) werden durch verschiedene Sonderfaktoren, insbesondere durch den
ausserordentlichen Erlös aus dem Swisscom-Börsengang sowie die höhere
Gewinnablieferung der Nationalbank geprägt. Daneben sind auch die
anhaltend hohen Umsätze an der Börse, die zusätzlichen Einnahmen bei der
Verrechnungssteuer auf Aktiendividenden sowie der geringere
Darlehensbedarf bei der Arbeitslosenversicherung zu erwähnen. Mit den
Gemeinden wird 1998 das gesamte Defizit der öffentlichen Haushalte auf
rund 1,0 Mrd. oder 0,3% des Bruttoinlandproduktes geschätzt.

Die Voranschläge 1999 von Bund, Kantonen und Gemeinden sehen mit 7,5
Mrd. Franken wieder
 deutliche Defizite vor. Ausgabenüberschüsse fallen hauptsächlich beim
Bund mit 4,9 Milliarden und bei den Kantonen mit 2,1 Milliarden an. Auf
der kommunalen Ebene findet man einerseits die Städte, die häufig sehr
hohe Defizite ausweisen und andererseits die mittleren und kleinen
Gemeinden, die insgesamt einen ausgeglichenen Voranschlag präsentieren.
Die Verschuldung steigt weiterhin stark an und wird Ende 1999 rund 54
Prozent des Bruttoinlandproduktes betragen.

Verschuldung 1999 über 210 Milliarden oder 30'000 Franken je Einwohner

Gemäss der Budgetkriterien der EU (Maastricht) darf das Defizit der
öffentlichen Verwaltungen 3% des BIP und die öffentliche Verschuldung
60% des BIP nicht übersteigen. Die Defizitquote lag 1997 bei 2,4%. Sie
sank auf 0,3% im Jahre 1998. Mit 1,9 % gemäss den Voranschlägen 1999
wird die Defizitquote auch im laufenden Jahr die 3%-Limite
unterschreiten. Bei der Verschuldung hingegen gibt die Entwicklung der
letzten Jahre zur Besorgnis Anlass. Seit 1990 hat sich die
Gesamtverschuldung mehr als verdoppelt und wird Ende 1999 bei über 210
Mrd. Franken liegen. Mit 53% des BIP im Jahre 1998 rückt die Limite von
60% immer näher. Angesichts dieser Entwicklung ist die Realisierung des
Haushaltsziels 2001 dringend notwendig.

EIDG. FINANZDEPARTEMENT
Presse- und Informationsdienst

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Auskunft: Pierre Chardonnens, Eidg. Finanzverwaltung, Tel. 031 322 60 22

23.07.1999