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CONFOEDERATIO HELVETICA
Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

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Armee-Hilfeleistungen in den Katastrophengebieten

3003 Bern, 20. Juli 1999

Presserohstoff zum Lawinenwinter 1999

20‘000 Manntage im Einsatz - 18'690 Baumaschinenstunden

Armee-Hilfeleistungen in den Katastrophengebieten

Bedingt durch die ausserordentlich starken Schneefälle, die bedrohliche
Wetterlage im Alpengebiet und der damit verbundenen prekären
Lawinensituation stand die Schweizer Armee im Februar 1999 den zivilen
Krisenstäben in überdurchschnittlicher Weise zur Verfügung. Die Armee
leistete insgesamt 20‘000 Manntage Hilfe und stand zudem mit 18'690
Maschinenstunden im Einsatz. Die Prioritäten der Hilfeleistungen wurden auf
nationaler Ebene nach folgenden Kriterien festgelegt: Rettung, Evakuation
von gefährdeten Personen, Versorgung und übrige Transporte. Helikopter der
Typen Alouette III und Super-Pumas flogen Evakuations- und Hilfsflüge.
Grenzüberschreitende Katastrophenhilfe wurde in Galtür/Tirol geleistet. Bei
der 24-stündig besetzten Einsatzzentrale des Führungsstabes des
Generalstabschefs liefen die Begehren der Kantone ein und wurden in enger
Zusammenarbeit mit den zivilen Behörden umgesetzt.

Die Luftwaffe war während insgesamt 480 Flugstunden im Einsatz
Die Luftwaffe setzte im Rahmen der militärischen Katastrophenhilfe während
dem Monat Februar bis Anfang März 25 Alouette III und bis zu 10 Super-Pumas
ein,
· evakuierte rund 5'500 Personen und
· transportierte ca. 220 Tonnen Güter und Material auf Versorgungsflügen.

 Grenzüberschreitende Katastrophenhilfe
 Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang der aussergewöhnliche Einsatz
eines Super-Pumas der Schweizer Armee im österreichischen Galtür im Rahmen
der grenzüberschreitenden Katastrophenhilfe. Im Tirol wurden Versorgungs-
und Evakuationsflüge ausgeführt.

 Hilfeleistung der Truppen
 Die Hilfeleistung der Truppen in dem durch Unwetter betroffenen Alpenraum
konzentrierte sich auf die Bereiche:
· Such- und Sondiereinsätze von Verschütteten
· Beobachtungs- und Absperrdienste in den Lawinengebieten
· Bereitstellung von Sanitätspatrouillen zugunsten der Zivilbevölkerung
(u.a. Einrichtung von vier Notarztposten im Goms)
· Freilegung, Regelung und Absperrung von Verkehrsverbindungen (u.a. durch
den Einsatz einer Trainkolonne am Jaunpass)
· Zur Verfügungstellung und Betrieb von Notstromaggregaten im Goms
· Unterstützung verschiedener Krisenstäbe auf Kantonal- und Gemeindeebene
· Unterstützung ziviler Feuerwehren

 Aufräumarbeiten
 Im Nachgang an die verheerenden Lawinenniedergänge waren und sind nach wie
vor verschiedene Armeeformationen im Einsatz, analog den Aufräumarbeiten
nach dem Wirbelsturm ”Vivian”. Es geht vorwiegend darum, bei der Behebung
der enormen Umweltschäden die zivilen Kräfte zu unterstützen. Die Armee ist
seit März fortlaufend im Einsatz. Diese Hilfeleistungen dauern noch an.

 Es werden insbesondere folgende Aufträge ausgeführt:
· Räumung von Lawinenschuttkegeln mit schweren Mitteln/Geräten
· Öffnung bzw. Absperrung von Strassen
· Freilegung von Bachläufen
· Erstellen von Brücken (z.B. am Lukmanierpass und im Raum Obersimmental)
· Bau von Stützmauern und Hangsicherungen

Zusammenarbeit und Entschädigung
Beim Führungsstab des Generalstabschefs gingen sämtliche Begehren der
zivilen Behörden ein. In enger Zusammenarbeit mit dem Zivilschutz und den
Krisenstäben aller Stufen stand die Armee  den Kantonen subsidiär zur
Verfügung.

Die Zusammenarbeit zwischen den zivilen Einsatzdiensten, dem Zivilschutz und
der Armee funktionierte einwandfrei. Auf die Erhebung von Gebühren für diese
Einsätze sowie für Materialabgaben wurde ausnahmsweise verzichtet. Besonders
beachtet wurde dabei, dass die Kantonalen Behörden stets über die
Notwendigkeit des Armee-Einsatzes zu entscheiden hatten und damit eine
ungewollte Konkurrenzierung der zivilen Bau- und Transportunternehmungen
bestmöglichst vermieden werden konnte.

 EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG,  BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
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