Ein wirksames Instrument der Technologiekooperation
Schweiz lanciert “Cleaner Production Center” in Brasilien
Brasilien und die Schweiz werden in der brasilianischen Wirtschaftsmetropole São Paulo ein „Zentrum für umweltverträglichere Produktionstechniken“ aufbauen. Anlässlich des Besuches von Bundesrat Pascal Couchepin, Vorsteher des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements (EVD), wird eine Vereinbarung über die Schaffung eines solchen Zentrums zwischen der Schweiz, dem Industrieverband des Staates São Paulo (FIESP) und dem Ausbildungsinstitut des nationalen Industrieverbandes (SENAI) unterzeichnet.
Das Ziel des Zentrums besteht darin, die Produktionstechniken in der Industrie zu verbessern und die Verarbeitungsverfahren ökoeffizienter zu gestalten. Dafür bietet es brasilianischen Unternehmen gegen Bezahlung eine breite Palette an Dienstleistungen im Bereich umweltverträglicher Technologien an. Das Zentrum berät die Unternehmen insbesondere bezüglich Umweltmanagement, Energieeffizienz, Ökodesign, Lebenszyklusanalyse und bei der Auswahl von umweltschonenden Geräten und Technologien. Im Vordergrund steht dabei eine enge Zusammenarbeit mit dem Privatsektor. Die Kooperation mit dem Industrieverband erlaubt es zudem, die Infrastruktur der Industrie zu Gunsten von kleinen und mittleren Unternehmen einzusetzen. Durch die Errichtung einer Zweigstelle des Zentrums im wenig entwickelten Nordosten Brasiliens soll mit Hilfe der Industrie von São Paulo ein Beitrag zur Verringerung des Gefälles zu wirtschaftlich schwächeren Regionen geleistet werden. Sämtliche lokalen Kosten des Zentrums werden von den brasilianischen Institutionen und Unternehmen getragen.
In Schwellenländern, deren Industrie rasch expandiert, werden der
Umwelt oft schwerwiegende und manchmal irreversible Schäden zugefügt.
Umweltgesetze und -normen sind vielfach zu anspruchsvoll und werden nicht
respektiert. Der Zugang zum Markt der Industrieländer erfordert jedoch
das Einhalten internationaler Umweltnormen. Ressourcenschonende Produktionsweisen
bilden zudem eine wichtige Grundlage für die Wettbewerbsfähigkeit
der Unternehmen. Die Schweiz verfügt im Umweltbereich sowohl bezüglich
Technologie als auch Normen über langjährige Erfahrung und Know-how.
Deshalb setzt sich das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) in
Zusammenarbeit mit Schweizer Institutionen und Unternehmen für die
Förderung der Kooperation auf dem Gebiet der umweltfreundlichen Technologien
zwischen der Schweiz und Entwicklungs- und Schwellenländer ein.
Bern, 7. Juli 1999
Staatssekretariat für Wirtschaft
Kommunikation / Information
Auskünfte: Salome Spillmann, Handels- und Umwelttechnologiekooperation,
031 324 08 98