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Pool für Zivilpolizeibeobachter in Friedensaktionen

Bern, 23. Juni 1999

Pressemitteilung

Pool für Zivilpolizeibeobachter in Friedensaktionen
Der Bundesrat bewilligt ein Konzept für unbewaffnete Einsätze

Der Bundesrat hat ein Konzept für die Errichtung eines Personalpools für den
Einsatz als Zivilpolizeibeobachter in friedenserhaltenden Aktionen
bewilligt. Nach erfolgreich verlaufenen Piloteinsätzen will er damit der
zunehmenden Nachfrage internationaler Organisationen nach solchen Einsätzen
entgegenkommen und die personelle Präsenz der Schweiz im zivilen Bereich
internationaler Friedensmissionen verstärken.

Das Konzept sieht nach dem Vorbild des EDA- und des VBS-Personalpools und
analoger Organisationsformen im Ausland vor, geeignetes Personal zu
rekrutieren, auszubilden und für friedenserhaltende Einsätze bereitzuhalten.
In Frage kommen Beamtinnen und Beamte der kantonalen und städtischen
Polizeikorps sowie des Grenzwachtkorps, die das Anforderungsprofil erfüllen.
Es handelt sich um rein zivile Aktionen.

Die Teilnahme an einer Aktion richtet sich nach den Bedürfnissen der
durchführenden internationalen Organisationen (zurzeit hauptsächlich die UNO
und die OSZE), nach dem Entscheid der zuständigen politischen Instanz und
nach der Verfügbarkeit von geeignetem Personal. Es wird angestrebt, ständig
rund 20 Beobachter im Einsatz halten zu können. Diese Verstärkung des
internationalen Engagements des Bundes entspricht den Grundsätzen der
Berichte über die Sicherheitspolitik und die Aussenpolitik in den 90er
Jahren, die der internationalen Friedensförderung besondere Bedeutung
zumessen.

Die Einsätze werden aus den laufenden Krediten des Departementes für
auswärtige Angelegenheiten für friedenserhaltende Massnahmen finanziert und
von der Bundespolizei in enger Zusammenarbeit mit dem EDA und der
Eidgenössischen Zollverwaltung organisiert und betreut. Die Beteiligung ist
für alle Bewerberinnen und Bewerber freiwillig. Die Einsätze finden
unbewaffnet statt.

Bereits haben über 30 Grenzwachtbedienstete und Polizeibeamte aus
zahlreichen Kantonen in Piloteinsätzen an verschiedenen Aktionen der UNO
erfolgreich teilgenommen und dabei Erfahrungen gesammelt, die in die
langfristige Konzeption eingeflossen sind. Derzeit befinden sich
schweizerische Zivilpolizeibeobachter in Bosnien-Herzegowina und in Kroatien
im Einsatz. Ihre Aufgaben umfassen unter anderem die Ausbildung und Beratung
der Polizeiorgane und die Beobachtung der Arbeit der lokalen
Polizeibehörden, wobei besonderes Gewicht auf die menschenrechtskonforme und
unparteiische Ausübung der Polizeigewalt gelegt wird.

 EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT
 FÜR AUSWÄRTIGE ANGELEGENHEITEN
 Information

Weitere Auskünfte: Viktor Christen, Eidgenössisches Departement für
auswärtige Angelegenheiten, Tel.: 031 / 322 37 94, Fax 031 / 323 89 22.