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Der Bundesrat verstärkt die finanziellen Massnahmen für die Hilfe vor Ort

Bern, 23. Juni 1999

Pressemitteilung

Der Bundesrat verstärkt die finanziellen Massnahmen für die Hilfe vor Ort

Die Schweiz verstärkt ihre Hilfe vor Ort für die Opfer des Kosovo-Konflikts
erneut. Der Bundesrat hat einen Nachtragskredit von 50 Mio. Franken für
Nothilfemassnahmen bewilligt. Damit sollen  einerseits jene Menschen
unterstützt werden, die in ihre Heimat zurückkehren wollen. Andrerseits wird
die Humanitäre Hilfe des Bundes (DEZA) in der Krisenregion wintersichere
Unterkünfte bereitstellen und sowie jenen Personen finanziell beistehen, die
im Kosovo verblieben sind.

Die Nothilfe für im Kosovo verbliebene Personen und Rückkehrer umfasst vor
allem die Bereiche Trinkwasser, Nahrungsmittel, Notunterkünfte, die Abgabe
von Saatgut und Vieh für den Neustart in der Landwirtschaft sowie die
Errichtung von Kreditsystemen. In Serbien inkl. Kosovo werden ferner
Infrastrukturen im Sozialbereich instandgestellt. Die wintersicheren
Kollektivunterkünfte werden vor allem in Albanien und Montenegro errichtet;
die entsprechenden Vorarbeiten sind bereits im Gang.

Die Umsetzung des Programms vor Ort wird grösstenteils durch die Direktion
für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) erfolgen, wobei das Gros der
Projekte unter Leitung von Angehörigen des Schweizerischen
Katastrophenhilfekorps (SKH) stehen wird. 15 der 50 Mio. Franken werden für
die Unterstützung der Nothilfeprogramme Internationaler Organisationen
[unter anderem des Flüchtlings-Hochkommissariats der Vereinten Nationen
(UNHCR)] und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) verwendet.

Mit dem Nachtragskredit steigen die Mittel, die der Bund in diesem Jahr
zugunsten der Opfer des Kosovo-Konflikts bereitgestellt hat, auf 110 Mio.
Franken. Bisher stammten 20 Mio. aus dem ordentlichen Bundesbudget 1999 für
humanitäre Hilfe im ehemaligen Jugoslawien und 30 Mio. aus zwei
Nachtragskrediten, die der Bundesrat am 31. März (Nothilfe vor Ort) und am
14. April (Programm „Cash for Shelter“) gesprochen hat. Rund 10 weitere Mio.
beträgt der Wert der Hilfsgüter, die das Eidgenössische Departement für
auswärtige Angelegenheiten (EDA) und das Eidg. Departement für Verteidigung,
Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) aus ihren Lagern in die Krisenregion
lieferten.

Im weiteren hat der Bundesrat einem Nachtragskreditbegehren in der Höhe von
33 Millionen Franken der DEZA und des BAWI zugestimmt, um im Rahmen des
Stabilitätspaktes für Südosteuropa einen wirksamen und raschen Beitrag zur
Deckung der Bedürfnisse für kurzfristige externe Finanzierung von Budget-
und Zahlungsbilanzproblemen der vom Kosovo-Konflikt betroffenen Staaten
Südosteuropas zu leisten.

Schliesslich beabsichtigt der Bundesrat, einen substantiellen Beitrag an die
Umsetzung des zivilen Teils des Friedensplans für das Kosovo zu leisten.
Dabei wird er sich auf den Aufbau demokratischer Institutionen
konzentrieren. Der Bundesrat plant, der UNO und der OSZE gesamthaft rund
50-100 Fachkräfte zur Verfügung zu stellen, und dafür rund 10 Millionen
Franken einzusetzen. Die Schweizer Fachleute sollen den Wiederaufbau von
zivilen politischen Strukturen vor Ort unterstützen. Darin enthalten ist ein
Kontingent von mindestens 9 unbewaffneten Schweizer Zivilpolizisten, die der
UNO bei der Wahrnehmung von polizeilichen Aufgaben helfen werden. Die
übrigen Schweizer Experten werden sich im Rahmen von UNO- und OSZE-Aktionen
insbesondere mit dem Aufbau von öffentlichen Verwaltungen, der Organisation
und Überwachung eines Justizsystems, der Schaffung von rechtsstaatlichen
Institutionen und demokratischen politischen Strukturen sowie der Förderung
des Menschenrechtsschutzes be-schäftigen.

 EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT
 FÜR AUSWÄRTIGE ANGELEGENHEITEN
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