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Teilnahme der Schweiz an der UNESCO-Weltkonferenz für Wissenschaft

Teilnahme der Schweiz an der UNESCO-Weltkonferenz für Wissenschaft
Unter dem Titel "Die Wissenschaft für das 21. Jahrhundert: für eine neue
Verpflichtung" findet vom 26. Juni bis 1. Juli 1999 in Budapest eine von der
UNESCO zusammen mit dem International Council for Science organisierte
Weltkonferenz für Wissenschaft statt. Mit der erstmaligen Durchführung einer
Weltkonferenz zu diesem Thema bekräftigt die UNESCO ihr Engagement für die
Förderung der Wissenschaft. Die von Staatssekretär Charles Kleiber
angeführte schweizerische Delegation will einen wesentlichen Beitrag zur
aktuellen Diskussion leisten, dies umso mehr, als die Schweiz sich
anschickt, ihr Hochschul- und Wissenschaftssystem zu modernisieren, um ihr
Forschungspotenzial besser nutzen zu können.
Die Konferenz ist die Plattform für politische Entscheidungsträger und
Vertreter der Wissenschaftsgemeinschaft zur Diskussion von aktuellen
Problemen der Wissenschaft und zur Bestimmung von Möglichkeiten, wie eine
grössere Verpflichtung für die Wissenschaft und ein grösseres Engagement von
der Wissenschaft erreicht werden kann. Sie hat zum hauptsächlichen Ziel, die
Partnerschaft zu fördern zwischen Wissenschaftsgemeinschaft,
Regierungsstellen, internationalen Organisationen, Wirtschaft und
Gesellschaft. Die Konferenz bietet an der Schwelle zum neuen Jahrtausend
einerseits eine weltweite Tribüne für einen neuen "Gesellschaftsvertrag"
zugunsten der Wissenschaft. Anderseits bekräftigt sie gleichzeitig die
Notwendigkeit eines verstärkten Engagements der Wissenschaft, um den
Erwartungen der Gesellschaft gerecht zu werden und sich den
Herausforderungen der ganzen Welt zu stellen.
Mit der Erklärung zur Wissenschaft und zur Nutzung des Wissens und einer
Agenda für die Wissenschaft soll in Budapest ein neuer "Pakt" mit vier
Prioritäten vorgeschlagen werden:
? Die Wissenschaft im Dienste des Wissens, das Wissen im Dienste des
Fortschritts;
? Die Wissenschaft in der Mitte der Gesellschaft und im Dienste der
Gesellschaft;
? Die Wissenschaft im Dienste des Friedens;
? Die Wissenschaft im Dienste der Entwicklung.

In der Folge der Konferenz sollen sich die teilnehmenden Länder auf folgende
Zielsetzungen verpflichten:
? die wissenschaftliche und technologische Bildung soll auf allen Stufen
verstärkt und diversifiziert werden, die Wissenschaft soll in die
Allgemeinbildung eingebunden werden,
? der Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft soll gefördert werden,
die Wissenschaft soll vermehrt zum Wohl der Menschheit und zur Lösung
gesellschaftlicher Problemen beitragen,
? die Zusammenarbeit und Partnerschaft zwischen Industrieländern und
Entwicklungsländern soll ausgebaut werden.
Zielsetzungen der Schweiz
Die Zielsetzungen der UNESCO-Konferenz entsprechen der Stossrichtung der
bundesrätlichen Botschaft über die Förderung von Bildung, Forschung und
Technologie in den Jahren 2000-2003. Die Botschaft fordert u.a. die
Einbindung der schweizerischen Hochschulnetzwerke in die internationale
Zusammenarbeit und eine verbesserte Valorisierung des Wissens, die nur über
eine offene Beteiligung an den internationalen Flüssen des
Technologietransfers erfolgen kann. Als ordentliches Mitglied der UNESCO
teilt die Schweiz die Auffassung, dass gerade heute, wo die neuen
Informations- und Kommunikationstechnologien die Welt der Wissenschaft
verändern, der freie Zugang zur Bildung ein allgemein gültiger Grundsatz
bleiben soll. Die Partnerschaft zwischen Wissenschaft und Gesellschaft in
der Schweiz soll namentlich mit der neuen Stiftung "Science et Cité"
verstärkt werden. Im Sinne der Bekräftigung der Notwendigkeit zur
Solidarität zwischen Industrie- und Entwicklungsländern im Bereich der
Wissenschaft soll der von der Schweizerischen Kommission für
wissenschaftliche Partnerschaft mit den Entwicklungsländern der CASS
erarbeitete „Leitfaden für Forschungspartnerschaften mit Entwicklungsländern
“ in Budapest vorgestellt werden. Weiter propagiert die schweizerische
Delegation die Schaffung eines allgemeinen Rahmens für die weltweite
wissenschaftliche Zusammenarbeit, die Anerkennung des Wissens als
"öffentliches Gut" und eine stärkeres Engagement zu Gunsten des freien
Austausches von wissenschaftlicher Information.
Unter der Leitung von Charles Kleiber, Staatssekretär für Wissenschaft und
Forschung im Eidgenössischen Departement des Innern, umfasst die
schweizerische Delegation unter anderen Gian-Reto Plattner (Professor an der
Universität Basel und Ständerat) und Heidi Diggelmann (Professorin an der
Universität Lausanne und Präsidentin des Forschungsrates des Schweizerischen
Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung).
EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT DES INNERN
Presse- und Informationsdienst
Auskunft:
Dr. Roger Forclaz, Bundesamt für Bildung und Wissenschaft, Tel. 031/322 96
71
Der „Leitfaden für Forschungspartnerschaften mit Entwicklungsländern“ kann
bezogen werden bei: KPFE-Sekretariat, Bärenplatz 2, CH-3011 Bern, Tel.
031/311 06 01