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Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Mai 1999

Pressemitteilung vom 22. Juni 1999

ARBEITSLOSIGKEIT MAI 1999 ERSTMALS SEIT BEINAHE SIEBEN JAHREN WIEDER
UNTER 100'000

Gemäss den Erhebungen des Bundesamtes für Wirtschaft und Arbeit (BWA)
waren bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) Ende Mai 1999
98'598 Arbeitslose registriert, 7'314 Personen oder 6,9% weniger als im
Vormonat. Die Arbeitslosenquote verminderte sich damit um 0,2
Prozentpunkte auf 2,7%. Im Mai 1998 war eine Abnahme um 11'537 Personen
oder 7,5% gegenüber dem Vormonat verzeichnet worden.

Erneut markanter Rückgang sowohl bei Arbeitslosen ...
Ende Mai 1999 waren bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren 98'598
Arbeitslose eingeschrieben; dies entspricht einer Abnahme um 7'314
Personen oder 6,9% gegenüber dem Vormonat. Saisonbereinigt nahm die Zahl
der Arbeitslosen im Berichtsmonat um 3'105 Personen oder 3,0% ab.

Die Arbeitslosenquote verminderte sich damit um 0,2 Prozentpunkte auf
2,7%.

Es wurden 12'283 Zugänge in die Arbeitslosigkeit gezählt. Im Vergleich
zum Mai 1998 sind dies 2'002 Zugänge weniger. Andererseits wurden 13'560
Abgänge aus der Arbeitslosigkeit registriert, 3'218 Meldungen weniger
als im Vorjahresmonat. Von den Abgängern meldeten sich rund zwei Drittel
beim Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum ab, weil sie eine neue Stelle
gefunden haben.

... als auch Stellensuchenden
Ende Mai 1999 waren bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren
175'138 Stellensuchende registriert. Dies entspricht einer Abnahme um
7'917 Personen (-4,3%) gegenüber dem Vormonat.

Weniger Personen in Programmen zur vorübergehenden Beschäftigung ...
Von den 76'540 als nichtarbeitslos registrierten Stellensuchenden
befanden sich 15'421 in Programmen zur vorübergehenden Beschäftigung,
was einer Abnahme um 388 Personen oder 2,5% gegenüber dem Vormonat
entspricht.

... und in Umschulung/Weiterbildung
Die Zahl der sich in Umschulung/Weiterbildung befindlichen
nichtarbeitslosen Stellensuchenden verminderte sich um 149 auf 3'510
Personen (-4,1%).

Zunahme der im Zwischenverdienst Arbeitenden
Die Anzahl jener Personen, welche sich in einem Zwischenverdienst
befanden, nahm um 176 (+0,5%) auf 38'009 Personen zu.

Rückgang vorwiegend bei Männern ...
Die Zahl der arbeitslosen Frauen verringerte sich um 2'102 auf 46'195
Personen, jene der Männer um 5'212 auf 52'403. Damit reduzierte sich die
Arbeitslosenquote der Frauen um 0,1 Prozentpunkte auf 3,3%, jene der
Männer um 0,2 Prozentpunkte auf 2,4%.

... und Ausländern
51'679 Arbeitslose waren schweizerischer Nationalität. Dies sind 52,4%
des Totals aller registrierten Arbeitslosen. Im Vergleich zum Vormonat
wurde bei den Schweizern eine Abnahme um 3'345 Personen oder 6,1%
festgestellt. 46'919 Arbeitslose oder 47,6% des Totals waren Personen
ausländischer Nationalität. Dies entspricht im Vergleich zum Vormonat
einem Rückgang um 3'969 Personen oder 7,8%. Damit reduzierte sich die
Arbeitslosenquote der Schweizer um 0,2 Prozentpunkte auf 1,8%, jene der
Ausländer um 0,5 Prozentpunkte auf 5,8%.

Abnehmende Arbeitslosigkeit in allen Landesteilen ...
Die Zahl der Arbeitslosen nahm im deutschsprachigen Landesteil im
Berichtsmonat um 4'354 auf 58'645 Personen ab. In der lateinischen
Schweiz wurden 39'953 Arbeitslose registriert, was einer Abnahme um
2'960 Personen gegenüber dem Vormonat gleichkommt. Damit verminderten
sich die entsprechenden Arbeitslosenquoten um je 0,2 Prozentpunkte auf
2,2% in der Deutschschweiz und 4,0% in der Westschweiz und dem Tessin.

... und Kantonen, ...
Alle Kantone verzeichneten einen Rückgang der Arbeitslosigkeit. Am
deutlichsten verminderten sich die Arbeitslosenzahlen in den Kantonen
Bern (-1'126 Arbeitslose / -11,4%) und Zürich (-1'098 / -5,3%), gefolgt
von der Waadt (-747 / -5,3%), dem Wallis (-653 / -13,7%), dem Tessin
(-623 / -10,7%), Genf (-387 / -3,5%), St. Gallen (-380 / -7,3%), Luzern
(-315 / -8,7%), Aargau (-305 / -4,8%) und Freiburg (-305 / -10,7%).

... in sämtlichen Wirtschaftszweigen ...
Auch in sämtlichen Wirtschaftszweigen nahm die Arbeitslosigkeit ab. Der
stärkste Rückgang fand dabei im Baugewerbe (-1'759 Arbeitslose / -19,3%)
statt, in einigem Abstand gefolgt vom Gastgewerbe (-894 / -6,4%), dem
Bereich Beratung, Planung, Informatik (-871 / -9,9%), dem Handel (-773 /
-4,9%) und den übrigen Dienstleistungen (-251 / -4,2%).

... und allen Altersgruppen ...
Ebenfalls in allen Altersgruppen, sowohl jenen der Männer als auch jenen
der Frauen, kann ein Rückgang ausgewiesen werden. Dabei entfielen rund
zwei Drittel der Abnahme auf die Altersgruppen der 20- bis 44-Jährigen:
25- bis 29-Jährige (-1'078 / -7,2%), 35- bis 39-Jährige (-1'062 /
-7,2%), 30- bis 34-Jährige (-1'038 / -6,5%), 20- bis 24-Jährige (-951 /
-8,1%) sowie 40- bis 44-Jährige (-845 / -7,0%).

... sowie vorwiegend bei den Fach- und Hilfsfunktionen
Nach der zuletzt ausgeübten Funktion untergliedert, vereinigten die
Kategorien 'Fachfunktion' (-3'473 / -6,7%) und 'Hilfsfunktion' (-3'209 /
-7,7%) den Grossteil des Rückgangs auf sich. Auch die Kategorien
'Kaderfunktion' (-219 / -3,8%), 'Lehrling' (-211 / -9,6%) und 'Schüler,
Student' (-148 / -5,7%) verzeichneten eine nennenswerte Abnahme. In
keiner Kategorie war eine Zunahme festzustellen.

Weniger Langzeitarbeitslose
Der Bestand an Langzeitarbeitslosen verminderte sich im Vergleich zum
Vormonat um 1'661 (-5,9%) auf 26'699 Personen. Damit waren 27,1% aller
Arbeitslosen langzeitarbeitslos.

Höhere Zahl offener Stellen
Die Zahl der bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren gemeldeten
offenen Stellen erhöhte sich um 244 oder 1,5% auf 16'412 Einheiten.

4'163 Aussteuerungen im März 1999
Gemäss vorläufigen Angaben der Arbeitslosenversicherungskassen belief
sich die Zahl der Personen, welche ihr Recht auf
Arbeitslosenentschädigung im Verlauf des Monats März 1999 ausgeschöpft
hatten, auf 4'163 Personen. Davon waren Ende Mai 1999 noch 2'028
Personen (49%) bei einem Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum gemeldet
und damit weiterhin statistisch erfasst. 700 Personen (17%) hatten
inzwischen eine neue Stelle gefunden. Bei den übrigen, nicht mehr
eingeschriebenen 1'435 Ausgesteuerten (34%) können verschiedene
Situationen eingetreten sein: Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit,
Rückzug vom Arbeitsmarkt bzw. Verzicht auf Erwerbstätigkeit, Beginn oder
Fortsetzung einer Ausbildung, Abreise ins Ausland, Fortsetzung der
Stellensuche, ohne die Dienstleistungen der Regionalen
Arbeitsvermittlungszentren zu beanspruchen.

Definition der Aussteuerung
Bei den Ausgesteuerten handelt es sich um Personen, deren Anspruch auf
Taggelder nach Ablauf der zweijährigen Rahmenfrist erloschen ist und die
anschliessend keine neue Rahmenfrist eröffnen konnten.

Aus praktischen Gründen, die mit den Auszahlungen im Zusammenhang
stehen, sind die Daten der Arbeitslosenkassen zur Zahl der
Aussteuerungen erst nach einer Frist von zwei Monaten verfügbar.

Für statistische Detailinformationen:
Erika Gauggel, Arbeitsmarktstatistik, 031/322 29 01
Clito Roffler, Arbeitsmarktstatistik, 031/322 28 64