Speiseöl aus Sammelstellen darf nicht mehr für die Herstellung von Futtermitteln verwendet
MEDIENMITTEILUNGBUWAL stoppt Exporte von altem SpeiseölSpeiseöl aus Sammelstellen
darf nicht mehr für die Herstellung von Futtermitteln verwendet werdenDas Bundesamt
für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) will die Sicherheit bei der Sammlung und
Verarbeitung von Speiseölabfällen verbessern. Altes Speiseöl, das aus öffentlich
zugänglichen Sammel-stellen stammt, darf nicht mehr für die Herstellung von Futtermitteln
verwendet werden. Das BUWAL stoppt die Exporte von altem Speiseöl. Für den Export
braucht es neu eine Bestätigung eines unabhängigen Labors.An den öffentlichen Abfallsammelstellen
stehen die Behälter für altes Speiseöl und für altes Mineralöl nebeneinander. Verwechslungen
sind somit leicht möglich. Durch eine Unachtsamkeit kann zum Beispiel altes Motorenöl
in den Behälter für Speiseöl gelangen.Altes Speiseöl wird für die Herstellung von
Futtermitteln verwendet. Sind darin schädliche Verunreinigungen enthalten, gelangen
diese über das Fleisch in die Nahrungskette des Menschen. Bisher gibt es keine Hinweise,
dass in der Schweiz gesammeltes Speiseöl massiv verunreinigt sein könnte. In Belgien
ist infolge einer massiven Verschmutzung von Speiseöl mit problematischen Schadstoffen
aus Transformatorenöl Dioxin in die Nahrungskette gelangt.Das BUWAL hat nach den
Vorfällen in Belgien die Abläufe bei der Sammlung und Verwertung von Altöl überprüft
und ist dabei auf das Verwechslungsrisiko bei den öffentlichen Sammelstellen gestossen.
Es verbietet deshalb die Verwendung von Speiseöl aus diesen Sammelstellen für die
Herstellung von Futtermitteln. Das BUWAL hat den Kantonen und betroffenen Branchen
ein entsprechendes Rundschreiben gesandt. Altes Speiseöl aus öffentlichen Sammelstellen
soll inskünftig nicht mehr in die Nahrungskette gelangen, sondern zusammen mit dem
gebrauchten Mineralöl verbrannt werden.Qualitätssicherung soll verbessert werdenWeiterhin
für die Herstellung von Futtermitteln verwendet werden dürfen von spezialisierten
Firmen eingesammelte Frittierölabfälle aus Gastronomiebetrieben. Auch hier soll
die Kontrolle verbessert werden.Das BUWAL will gemeinsam mit den Kantonen und mit
den Vertretenden der betroffenen Branchen Massnahmen zur Qualitätssicherung für
das Einsammeln, Aufbereiten und den Export von altem Speiseöl ausarbeiten.ExportstoppAlte
Speiseöle sind in der Schweiz als Sonderabfälle klassiert. Deshalb ist das BUWAL
für den Export zuständig. Das BUWAL hat die laufenden Exporte gestoppt. Altes Speiseöl
darf nur exportiert werden, wenn seine Qualität analytisch-chemisch überprüft ist.
Für die Ausfuhr ist ab sofort eine Bestätigung eines unabhängigen Labors notwendig.
Daraus muss hervorgehen, dass das alte Speiseöl keine Schadstoffe enthält.Bern,
15. Juni 1999Bundesamt für Umwelt, Wald und LandschaftInformationsdienstAuskunftHans-Peter
Fahrni, Chef Abteilung Abfall, Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL),
Tel. 031 322 93 28Mathias Tellenbach, Sektionschef Industrie- und Gewerbeabfälle,
Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), Tel. 031 322 93 10